Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hüttelmaier ist an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zuständig für die Leitung des Institutes für Molekulare Medizin und der angeschlossenen Abteilungen für Molekulare Zellbiologie, der zentralen Einrichtung für Mikroskopie (Core Facility Imaging) sowie der Next-Generation-Sequencing Datenanalyse (NGS).
Die Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit liegen im Bereich der RNA-abhängigen Genexpressionskontrolle in Krebserkrankungen. Hierbei stehen insbesondere RNA-bindende Proteine (RBP) im Vordergrund, welche an der Krebsentstehung und Progression von Tumorerkrankungen beteiligt sind. Neben der funktionellen Charakterisierung dieser onkogenen RBPs steht deren Verwendung als Diagnosemarker und Nutzung als therapeutische Zielstrukturen im Zentrum laufender Forschungstätigkeiten.
In der Lehre konzentriert sich die Arbeitsgruppe Molekulare Zellbiologie auf die forschungsorientierte Ausbildung von Graduierenden und Graduierten aus den Lebenswissenschaften.
Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hüttelmaier ist Direktor des Institutes für Molekulare Medizin, Leiter der Arbeitsgruppe für Molekulare Zellbiologie und Direktor der Core Facility Imaging (CFI). An die CFI angegliedert ist eine Einheit zur Datenanalyse von Next-Generation-Sequencing (NGS) Datensätzen.
In der Forschung ist Prof. Hüttelmaier an verschiedenen Drittmittelprojekten beteiligt und leitete von 2010-2019 das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Graduiertenkolleg 1591.
Er ist Gutachter hochrangiger wissenschaftlicher Journale (u.a. Nature, Nature Cell Biology, EMBO, Nature communication, Molecular Cell, Nucleic Acid Research, Cell reports, Cancer research, Oncogene etc.). Darüber hinaus ist er als Gutachter für nationale und internationale Forschungsfördereinrichtungen tätig, u.a. der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Israel Science Foundation (ISF). Seit 2020 ist Prof. Hüttelmaier Mitglied des Fachkollegiums 201 (Grundlagen der Biologie und Medizin) der DFG.
Prof. Hüttelmaier ist neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit an der Medizinischen Fakultät ein kooptiertes Mitglied der Naturwissenschaftlichen Fakultät I der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
• seit 2020: Mitglied des Fachkollegiums 201 (Grundlagen der Biologie und Medizin) der Deutschen Forschungsgesellschaft
• seit 2013: W3-Professor für Molekulare Zellbiologie
• seit 2010: Direktor der Core Facility Imaging (CFI)
• 2010-2019: Sprecher des GRK 1591
• seit 2009: W2-Professor für Molekulare Zellbiologie
• 2005 - 2009: NBL3-Juniorforschungsgruppenleiter
• 2001-2005: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Labor von Robert H Singer am Albert Einstein College of Medicine in NYC, USA
• 2000-2001: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Labor von Brigitte Jockusch, Fachbereich Zellbiologie, Technische Universität Braunschweig
• 1997 - 2000: Doktorarbeit (PhD) im Labor von Brigitte Jockusch, Fachbereich Zellbiologie, Technische Universität Braunschweig; Titel: "Aspects of cell adhesion: The function of vinculin and vasodilator-stimulated phosphoprotein VASP in actin-membrane attachment" (mit Auszeichnung)
• 1992 - 1997: Biotechnologiestudium an der Technischen Universität Braunschweig
Nach seinem mit Bestnoten abgeschlossenen Studium der Biotechnologie (1997-2000) hat sich Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hüttelmaier der zellbiologischen Forschung verschrieben. Im Rahmen seiner Promotionsarbeit zum Thema “Aspects of cell adhesion: The function of vinculin and vasodilator-stimulated phosphoprotein VASP in actin-membrane attachment" entdeckte er ein damals neues menschliches Protein, RAVER1, welches im Zusammenhang mit der Regulation der Genexpression auf RNA-Ebene steht. Die Frage, wie Genexpression durch RNA-bindende Proteine (RBPs) reguliert wird, stand im Zentrum seiner Forschungstätigkeit, welche Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hüttelmaier am renommierten Albert Einstein College of Medicine in NYC (USA) und bis heute an der Martin-Luther-Universität fortsetzt.
Professor Dr. rer. nat. Stefan Hüttelmaier hat in den vergangenen Jahren erfolgreich auf dem Gebiet der RNA- und Tumorbiologie geforscht und diverse Drittmittelprojekte initiiert, bearbeitet und weitergeführt. Im Zentrum dieser Bemühungen steht die Verbindung von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung im Bereich der Krebsforschung, wie sie im GRK1591 initiiert wurde und in laufenden Verbundforschungsinitiativen fortgesetzt werden soll. Basierend auf der Charakterisierung onkogener RBPs, insbesondere der IGF2 mRNA binding Proteine, konnte die von Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hüttelmaier geleitete Einrichtung einen maßgeblichen Beitrag zur funktionellen Charakterisierung onkogener RBPs, deren potentielle Bedeutung für die molekulare Beschreibung von Tumorerkrankungen und deren Nutzung als therapeutische Zielstrukturen leisten. In den letzten Jahren wurden in seiner Abteilung neue präklinische Ansätze erarbeitet, welche eine prä-klinische Inhibition onkogener RBPs und kleiner nicht-kodierender RNAs (sog. microRNAs) durch niedermolekulare Substanzen (small molecule drugs), respektive zirkulärer RNAs eröffnen. Ein zentrales Anliegen aktueller Forschungsbemühungen ist, diese Ansätze weiter zu entwickeln, um mittelfristig neue therapeutische Optionen für die klinische Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen zu entwickeln.
Spezifische wissenschaftliche Schwerpunkte sind:
• IGF2 mRNA binding proteins (IGF2BPs) – neue Biomarker und Targets für die Krebsbehandlung
• OncomiRs – Therapeutische Inhibierung von miRNAs durch zirkuläre RNAs
• Identifizierung und Charakterisierung von oncoRBPs
- 2010: Merck-von-Basedow-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
- 2007: Grundlagenforschungspreis des Landes Sachsen-Anhalt
- 2005: Forschungspreis der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (verliehen durch die Commerzbank Halle (Saale))
- 2001-2003: Harry Eagle Scholar Award des Department of Cell Biology at the Albert Einstein College of Medicine (NY, USA)
- 2001: “Förderpreis 2001” der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung e.V., Braunschweig (Auszeichnung für außerordentliche Promotion)