Symptome:
Aufgrund einer Proteinstoffwechselstörung kommt es zur Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken. Männer sind 7-mal so häufig betroffen wie Frauen. Typisches Erstauftreten ist der sogenannte Gichtanfall im Großzehengrundgelenk (Podagra). Dieser ist geprägt von starken Schmerzen. Meist zeigt sich eine deutliche lokale Entzündungsreaktion. Die Erkrankung betrifft Männer im Alter zwischen 30 und 45 Lebensjahren sowie Frauen im Alter zwischen 50 und 60 Lebensjahren. Zu Risikofaktoren zählen unter anderem Übergewicht, Alkoholmissbrauch und purinreiche Ernährung.
Diagnostik:
Im Rahmen der Erstmanifestation fällt im Röntgen nur eine Weichteilschwellung auf. Im Stadium der Chronifizierung zeigen sich lochstanzartige gelenknahe Knochendefekte (sogenannte Usuren) sowie knotige Verdickungen in der Nähe betroffener Gelenke (sogenannte Gichttophi). Laborchemisch findet man erhöhte Harnsäurewerte und erhöhte Entzündungsparameter. In Gelenkpunktaten können Uratkristalle nachgewiesen werden. Im weiteren Verlauf kann zudem die Nierenfunktion eingeschränkt sein.
Therapie:
Die Therapie des akuten Gichtanfalls erfolgt durch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente (Colchizin, NSAR) sowie durch Ruhigstellung des entsprechenden Gelenkes unter lokaler Kälteapplikation.
Zur Dauertherapie werden Medikamente eingesetzt, welche den Harnsäurestoffwechsel beeinflussen (Verminderung und Stabilisierung der körpereigenen Harnsäure). Durch die Einnahme urikosurischer Medikamente wird einerseits die vermehrte Harnsäureausscheidung erreicht, andererseits kann durch die Einnahme von Urikostatika die Harnsäurebildung vermindert werden.
Ergänzend dazu spielen diätetische Maßnahmen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine wesentliche Rolle. Bei ausgeprägten Gichttophi können diese zudem operativ entfernt werden.