Es erfolgt, speziell unter orthopädischen Gesichtspunkten, schwerpunktmäßig die ambulante Behandlung von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis aber auch anderer Erkrankungen, welche mit einem entzündlichen Gelenkbefall einhergehen.
Je nach Aktivitätsgrad der rheumatischen Erkrankungen resultiert im Verlauf eine Gewebsschädigung, welche mit Beteiligung gelenkstabilisierender Strukturen wie Sehnen und Bänder einhergeht und unbehandelt zur Gelenkzerstörung und folglich zu schmerzhafter Bewegungseinschränkung und Fehlstellung der Gelenke bis hin zur Invalidität des Patienten führen kann. Aus diesem Funktionsverlust resultiert letztlich eine Einschränkung der Lebensqualität. Aktivitäten des Lebens sind zum Teil nicht mehr selbständig, sondern nur noch mit fremder Hilfe durchführbar.
Zur Vermeidung des Funktionsverlustes stehen initial lokale Maßnahmen (Topika wie spezielle Salben oder die Injektion von Medikamenten) und systemische Maßnahmen (Schmerz- und spezielle Medikamente) im Vordergrund. Kommt es zur ausgeprägten Gelenkzerstörung sollte die operative Wiederherstellung erfolgen. Zu den operativen Therapieoptionen zählen beispielsweise die Synovektomie (Entfernung der Gelenkinnenhaut), die Arthrodese (künstliche Gelenkversteifung) oder der totalendoprothetische Gelenkersatz.
Ein umfassendes Therapiekonzept wird durch die Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Orthopädie und Physikalische Medizin, dem Rheuma-Zentrum Halle, den niedergelassenen Rheumatologen/Internisten in Halle und Umland sowie den betreuenden Hausärzten gewährleistet. Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit ist die Sicherstellung eines individuellen Therapiekonzeptes, dessen praktische Umsetzung und Anpassung je nach Krankheitsaktivität.
An einem Freitag im Monat besteht die Möglichkeit, Patienten in der interdisziplinären rheumatologisch-orthopädischen Sprechstunde vorzustellen. Sie richtet sich an Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, bei denen die Indikation für einen orthopädischen Eingriff besteht bzw. überprüft werden soll. Diese Sprechstunde wird vom Direktor des Departments für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Herrn Professor Delank, und Oberarzt Dr. Schäfer (Innere Medizin II) gemeinsam geführt. Auf diese Weise können rheumaorthopädische Eingriffe wie z.B. Synovektomien, Arthrodesen, Rekonstruktionen oder die endoprothetische Versorgung zerstörter Gelenke unter Berücksichtigung der Grunderkrankung und der medikamentösen Therapie von Experten beider Fachgebiete gemeinsam geplant werden.
Zu den häufigsten Erkrankungen in unserer Sprechstunde zählen:
- Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)
- Psoriasisarthritis (Arthritis bei Schuppenflechte)
- HLA-B27 assoziierte Spondyloarthritis (M. Bechterew)
- Juvenile chronische Arthritis
- Reaktive Arthritis
- Arthritis urica (Gicht)
- Osteoporose
- Morbus Paget
- Osteogenesis imperfecta („Glasknochenkrankheit“)
- Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen)
Zur apparativen Diagnostik stehen in den Räumlichkeiten der Orthopädischen Klinik der Gelenk-Ultraschall, konventionelles Röntgen und die Knochendichtemessung zur Verfügung.
Ambulante Behandlungsmöglichkeiten in der physiotherapeutischen Abteilung unserer Klinik sowie ein angegliedertes Ganglabor ergänzen das diagnostische und therapeutische Spektrum.
Durch die Anbindung des Sanitätshauses Busch bestehen zudem optimale Möglichkeiten zur Versorgung mit individuell angepassten Hilfsmitteln. Die Möglichkeit zur RSO (Radiosynoviorthese) kann in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik und Poliklinik für Nuklearmedizin wahrgenommen werden.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne auch via Email zur Verfügung.
Kontakt: Rheumaorthopädie
Weitere Informationen / Links:
Rheumaliga Halle www.rheuma-liga-sachsen-anhalt.de
Sanitätshaus Busch www.sanitaetshaus-busch.de