Ein weiteres spannendes Kooperationsprojekt zwischen dem Dorothea Erxleben Lernzentrum und dem Institut für Anatomie der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg wurde realisiert.
Die Meckelschen Sammlungen beherbergen zahlreiche außergewöhnliche Exponate. Darunter befindet sich auch ein Gipsabguss des Schädels des bedeutenden Philosophen Immanuel Kant.
Den Gipsabguss des Kant-Schädels erhielt der damalige Institutsdirektor Hermann Welcker 1881 aus Königsberg und untersuchte hier insbesondere die Asymmetrien des Kantschädels.
Der Gipsabguss von Kant ist ein seltenes und bedeutendes historisches Artefakt. Neben diesem Abguss existiert ein weiteres Exemplar in der anatomischen Sammlung der Charité Berlin, das jedoch ohne Unterkiefer ist, sowie ein Abguss an der Universität Tartu in Estland. Somit ist der Gipsabguss an der Universität Halle-Wittenberg ein äußerst seltenes Exponat der Meckelschen Sammlungen.
Um die Erhaltung und Zugänglichkeit dieses einzigartigen Objekts zu gewährleisten, wurde der Gipsabguss optisch gescannt. Dieser Prozess ermöglicht es, die feinen Details und die Struktur des Originals präzise zu erfassen. Anschließend wurde das digitale Modell im SLA-Druckverfahren (Stereolithografie) aus Kunstharz nachgedruckt. Das Verfahren zeichnet sich durch hohe Präzision und Detailgenauigkeit aus, was es ideal für die Reproduktion komplexer Formen wie dem menschlichen Schädel macht.
Das resultierende Duplikat bietet eine wertvolle Ressource für die Forschung, die Lehre und die öffentliche Präsentation, ohne das Original zu gefährden.