Der Gallsche Schädel ist ein besonderes Exponat der Meckelschen Sammlung.

Der deutsche Arzt und Anthropologe Franz Joseph Gall untersuchte im frühen 19. Jahrhundert die Schädelanatomie im Zusammenhang mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften. Er glaubte, dass verschiedene Bereiche des Gehirns für unterschiedliche Eigenschaften und Fähigkeiten verantwortlich sind und dass diese durch die äußere Form des Schädels sichtbar seien.

Gall ist bekannt für die Entwicklung der Phrenologie, einer Theorie, die besagt, dass die Form des Schädels Rückschlüsse auf die Persönlichkeit und die geistigen Fähigkeiten eines Menschen zulässt. Obwohl die Phrenologie heute als pseudowissenschaftlich gilt, hat Galls Arbeit zur Entwicklung der Neurowissenschaften und zur Erforschung des Gehirns beigetragen. Sein Ansatz hat das Interesse an der Verbindung zwischen Gehirn und Verhalten gefördert, auch wenn viele seiner spezifischen Theorien widerlegt wurden.

Die Meckelsche Sammlung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg besitzt einige dieser von Gall präparierten Schädel. In Kooperation mit dem DELH wurde die Struktur des Gallschen Schädels im CT untersucht und anschließend die Oberfläche mit einem 3D-Scanner erfasst. Aus dem CT wurde ein 3D-Modell erstellt, welches eine Textur des 3D-Scans bekam. Damit sind sowohl die inneren Strukturen, als auch die Beschriftungen von Gall in einem 3D-Modell vereint. Anschließend wurden einige Kopien durch dreidimensionalen CMYK-Vollfarbdruck erstellt, welche heute in der Lehre verwendet werden können.

Kontakt

Michael Wolf

Projektleitung 3D-Druck

Tel.: 0345 557 4029
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