Leberfunktionsszintigraphie

Hepatobiliäre Funktionsszintigraphie 

Welchen Zweck hat die Untersuchung?

Bei Ihnen oder Ihrem Kind besteht oder es wurde der Verdacht auf eine Erkrankung der Leber oder des Gallenwegsystems geäußert. Meist kommen zunächst herkömmliche radiologische morphologische Verfahren wie die MRT, MRCP, ERCP oder CT zur Anwendung. Bei manchen Fragestellungen ist jedoch eine gezielte Untersuchung der eigentlichen Funktion dieser Organe nötig. Diese können zum Beispiel chronische Gallenwegsveränderungen, Nachweis eines Gallelecks, die Differentialdiagnose intrahepatischer Raumforderungen (fokale-noduläre Hyperplasie), zur Funktionskontrolle bei lebertoxischen Therapien, nach Transplantation u.v.m. sein. Um für Sie, beziehungsweise für Ihr Kind, die optimale Therapie festlegen zu können und um deren Verlauf zu kontrollieren, möchte Ihr behandelnder Arzt die Funktion von Leber und Gallenwegen möglichst genau beurteilen können.

 

Welche Vorbereitung ist notwendig? 

Bitte nehmen Sie zwei bis vier Stunden vor der Untersuchung die letzte Mahlzeit zu sich. Eine längere Nüchternphase kann die Untersuchung genauso verfälschen wie eine kürzere Nahrungskarenz.

Sollten Sie Opiate (Schmerzmedikation) einnehmen, sollte die Untersuchung erst ab vier Stunden nach der letzten Einnahme erfolgen.

 

Wie läuft die Untersuchung ab?

Zur Darstellung der Leber/Gallenfunktion wird Ihnen ein sogenanntes Radiopharmakon in eine Vene gespritzt. Eltern können während der gesamten Untersuchung bei ihrem Kind bleiben.

Die Dauer der Untersuchung richtet sich nach der Fragestellung. Das festgelegte Protokoll kann sich je nach Befund auch noch während der Untersuchung ändern.

Planen Sie für die Untersuchung am ersten Tag bitte etwa sechs Stunden ein. Nach 24 Stunden werden eventuell noch einmal Bilder aufgenommen.

Das Radiopharmakon (99mTc-HIDA) wird nach dem Spritzen entsprechend der Leberfunktion dort aufgenommen, verstoffwechselt und entsprechend dem Ausscheidungsvermögen über die Gallenwege wieder ausgeschieden. Der Weg des Radiopharmakons durch den Körper wird zunächst über 60 Minuten mit einer Gamma-Kamera sichtbar gemacht. Die Aufnahme wird in der Regel im Liegen durchgeführt. Die verwendete Gamma-Kamera steht mit einer großen Platte (dem sogenannten Detektor) über Ihrem Bauch. Während dieser Bildaufnahmezeit müssen Sie ruhig auf dem Rücken liegen. Sollten Sie dies z.B. schmerzbedingt nicht oder nur eingeschränkt können, teilen Sie uns dies bitte bereits Planung der Untersuchung mit, so dass wir gemeinsam eine Lösung finden können. 

Im Verlauf von bis zu vier Stunden und gegebenenfalls nach 18 bis 24 Stunden erfolgen Spätaufnahmen. Sie verbringen die Nacht nicht in unserer Abteilung.

Je nach Fragestellung kann es erforderlich sein, zusätzlich Medikamente zu verabreichen, welche die Ausscheidung der Galle fördern (z.B. Ceruletid, Morphinsulfat, Phenobarbital oder eine fettreiche Mahlzeit). Im Anschluss daran werden wieder Bilder aufgenommen. 

Bitte beachten Sie, dass Sie nach Verabreichung von Morphinsulfat oder Phenobarbital nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen können und dürfen.

 

Wird die Untersuchung gut vertragen?

In der Regel merken Sie von dem verabreichten Radiopharmakon nichts. 

Mögliche Nebenwirkungen sind durch die zusätzlichen verwendeten Medikamente bedingt.

Ceruletid (Cholekinetikum): Übelkeit, Bauchkrämpfe.

Morphinsulfat, Phenobarbital: Übelkeit, Verstopfung, Müdigkeit, Atemdämpfung, Verlangsamung der Reaktionsgeschwindigkeit (Fahrtauglichkeit!), Kopfschmerzen, Schwindel. 

Wie jede nuklearmedizinische Untersuchung ist auch diese mit einer (geringen) Strahlenexposition verbunden. Diese ist nicht höher als bei anderen radiologischen Untersuchungen. Bei Verwendung der üblichen Aktivität beträgt die effektive Dosis für einen Erwachsenen 2,3 mSv, für ein 5 Jahre altes Kind (20 kg) 2,6 mSv. Zum Vergleich: die durchschnittliche natürliche Strahlenbelastung in Deutschland beträgt pro Jahr 2,1 mSv. Bei einer Computertomographie des Brustraums (CT Thorax) beträgt die effektive Dosis 5,8 ‑ 8 mSv. 

 

Wann darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden?

Schwangere dürfen die Untersuchung nicht erhalten.

 

Bezahlt meine Krankenkasse die Untersuchung?

Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für die Untersuchung.

Privatversicherten empfehlen wir, sich im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse abzustimmen.

 

Wo/Wie melde ich mich an?

Sie können sich telefonisch oder auch per E-Mail anmelden: 

0345/557-4308 oder -3463 bzw. nuklearmedizin☉uk-halle.de

Zur Untersuchung bringen Sie bitte ihre Chipkarte, einen gültigen Überweisungsschein und eine fettreiche Mahlzeit mit.

Bitte beachten Sie, dass Sie nach Verabreichung von Morphinsulfat oder Phenobarbital nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen können und dürfen.

Weiterführende Links:

http://nuklearmedizin.de/leistungen/leitlinien/html/funkt_szin.php?navId=53