Service für allgemeinmedizinische Praxen

Das Institut für Allgemeinmedizin bietet eine ganze Reihe an Angeboten für allgemeinmedizinische Praxen: von der Beteiligung an Forschungsprojekten, über die Unterstützung von Aus- und Weiterbildung, Einsatz als Lehrpraxis, Unterstützung bei Qualitätszirkeln, Leitilinienarbeit und vieles mehr. Hier finden Sie eine Übersicht der Aktivitäten und die entsprechenden Ansprechpartner 

Angebote des IAM

Ziel dieses Projektes ist eine leitliniengestützte, datenbasierte und pharmaunabhängige Erstellung von Schulungsmaterialien und Handbüchern auf deren Grundlage ärztlichen Qualitätszirkel innerhalb des Hausarztprogramms in Sachsen-Anhalt durchgeführt werden können. In regelmäßigen Treffen von Mitarbeiter*innen des IAM, in Sachsen-Anhalt tätigen Hausärzt*innen und Kooperationspartner*innen der KVSA, der AOK Sachsen-Anhalt sowie der IKK gesund plus werden in jedem Jahr zwei für die hausärztliche Versorgung relevante Themen ausgewählt. Wir freuen uns über Vorschläge von Hausärzt*innen aus Sachsen-Anhalt und suchen nach Themen, welche kontrovers diskutiert werden. 

Diese Themen werden durch einen Hausarzt / eine Hausärztin, einen Spezialisten oder eine Spezialistin sowie ein Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin auf der Basis ihrer klinischen Erfahrung, epidemiologischen Daten aus Sachsen-Anhalt und der aktuellen Studienlage aufgearbeitet. So entstehen didaktisch gestaltete Foliensätze und Handbücher mit praxisnahen Vorschlägen, Diskussionspunkte, Kontrollfragen und Praxistipps für Alternativen zur bisherigen hausärztlichen Versorgung. 

Zu den Themen der SIQ-Module

Das Institut für Allgemeinmedizin unterstützt die Entwicklung  wissenschaftlich fundierter und zugleich praxiserprobter Leitlinien für die hausärztliche Sprechstunde. Ziel ist die Verbesserung der Versorgungsqualität und die Erhöhung der Nutzen-Aufwand-Relationen hausärztlicher Versorgung.

Die Leitlinienentwicklung basiert auf den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin und bezieht insbesondere bei S3-Leitlinien Vertreter aller relevanter Fachdisziplinen sowie Patientinnen und Patienten ein und umfasst bereits vor Veröffentlichung einer Leitlinie die Prüfung von Praktikabilität und Akzeptanz in einem Praxistest. Die hohe Spannbreite der Themen zeigt die Variabilität der Indikationen in der allgemeinmedizinischen Versorgung.

ZUR LEITLINIENARBEIT

Versorgung findet vor allem im ambulanten Bereich statt. Dennoch bestehen bislang kaum tragfähige Strukturen, um klinische Forschung im Setting der Primärversorgung umsetzen und die dort entstehende Evidenz nutzbar machen zu können.

Die Abteilungen/Institute für Allgemeinmedizin Leipzig und Halle streben daher den Aufbau eines gemeinsamen Forschungspraxennetzwerkes an, welches einen neuen Zugang zu Real World Data bietet und gleichzeitig den unmittelbaren Transfer von Forschungsergebnissen in die Primärversorgung gestattet. Der Partner Medizinische Hochschule Hannover bringt zudem wertvolle Erfahrungen mit medizinischen Registern ein. 

Das übergeordnete Ziel ist es, allgemeinmedizinische Praxen in die Lage zu versetzen, eigene klinische Forschungsansätze zu konzipieren und umzusetzen. Hierzu bietet das Netzwerk über die Förderperiode hinaus organisatorische Unterstützung, wissenschaftliche Weiterbildung, den Transfer wissenschaftlicher Methoden sowie eine umfassende Struktur zur Einbeziehung von Patientenvertretungen. 

Das Netzwerk wird die Weiterbildung und Zertifizierung der Praxen als Forschungspraxis über die Förderphase hinaus gewährleisten und somit nachhaltig die allgemeinmedizinische Forschung in der Primärversorgung stärken.

Zum Forschungspraxennetzwerk RAPHAEL

Bei dem Register BeoNet-Halle handelt es sich um eine gemeinnützige Forschungsdatenbank mit anonymisierten, pseudonymisierten und longitudinalen Patientendaten, an der alle niedergelassenen Haus- und Fachärzte deutschlandweit teilnehmen können. Patientendaten können dabei aus mehr als 70 verschiedenen Praxisverwaltungssystemen exportiert werden. Die extrahierten Variablen enthalten kodierte und nicht kodierte Angaben u. A. zu Diagnosen, Befunden, Therapien, Laborergebnissen und Verordnungen. Die Daten werden zunächst aufbereitet, da es einige Unterschiede in Struktur und klinischer Kodierung innerhalb der Praxissoftwares gibt. Die ambulanten Versorgungsdaten sollen langfristig mit Daten aus der Sekundärversorgung und Datenbanken aus großen Kohortenstudien (z. B. der Nationalen Kohorte) verknüpft werden.

Unser Ziel ist es, „Real-World-Daten“ in Echtzeit für die Versorgungsforschung nutzbar zu machen, die Gesundheitsbehörden und akademische Forscher dabei unterstützen sollen, die Versorgung von Patienten langfristig zu verbessern. Neben retrospektiven Studiendesigns kann die Datenbank ebenso von akademischen Forschern für Interventionsstudien mit elektronischen Patientenakten genutzt werden. Weitere Potenziale und Perspektiven des Registers sollen nach und nach erforscht werden.

ZUM BEONET-Halle

Das Institut für Allgemeinmedizin (IAM) vertritt das Fach Allgemeinmedizin in Lehre und Forschung, welches innerhalb der Medizin zu den „großen Fächern“ zählt. Somit begleitet Allgemeinmedizin die Studierenden unserer Fakultät vom ersten Semester bis zum 2. Staatsexamen. Eine Besonderheit ist das Wahlpflichtfach "Klasse Allgemeinmedizin", kurz KAM, das vom ersten Semester an, Allgemeinmedizin als Arbeitsfeld schon während des Studiums praktisch erlebbar macht. 

Lehrpraxis werden

Wenn Sie Interesse an einer Lehrarzttätigkeit im Rahmen unseres Lehrangebotes (Klasse Allgemeinmedizin, Blockpraktikum und/oder PJ Allgemeinmedizin) haben und sich als Lehrarztpraxis bei uns bewerben möchten, kontaktieren Sie uns einfach über diesen Online-Fragebogen
Wir setzen uns anschließend mit Ihnen in Verbindung.

ZUR LEHRE DES IAM

Das Kompetenzzentrum für die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin (KOMPAS) unterstützt alle Akteure in der Weiterbildung zum Facharzt Allgemeinmedizin in Sachsen-Anhalt. Es liefert damit als zentraler Ansprechpartner strukturierte Weiterbildung aus einer Hand. 
Das Zentrum richtet sich gleichermaßen an Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildung wie auch Weiterbildende sowie Weiterbildungsverbünde. Ziel ist es, die hausärztliche Versorgung gerade in kleinen und mittleren Städten sowie in ländlichen Regionen in Sachsen-Anhalt zu verbessern und für die Zukunft sicher zu gestalten.

Hier geht's zu KOMPAS