Universitätsmedizin Halle
Forschung, Lehre und Krankenversorgung sind die drei Säulen der Universitätsmedizin Halle (Saale). Sie verbindet die traditionsreiche Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Universitätsklinikum Halle (Saale) als Maximalversorger in besonderem Maße:
Forschende, Lehrende und Behandelnde arbeiten Hand in Hand. Wissenschaftler:innen ergründen Krankheiten und deren Ursachen. Sie forschen, um neue Heilmittel und Therapiemöglichkeiten zu finden. Diese Erkenntnisse werden in der Lehre an Studierende weitergegeben. Und die Ergebnisse aus der Forschung können auch in die Krankenversorgung einfließen. So sind die Behandlungen für unsere Patient:innen auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand. Andererseits bieten spezielle, unbekannte Krankheitsbilder neue Ansätze für die Forschung und die Lehre - das alles unter dem Dach der Universitätsmedizin Halle (Saale).
5.400Beschäftigte
195.000Ambulante Behandlungen pro Jahr
2.200Studierende
Die Geschichte der Universitätsmedizin Halle (Saale)
Die Medizinische Fakultät ist eine der vier Gründungsfakultäten und bis heute ein wesentlicher Bestandteil der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, einer der ältesten und ehrwürdigsten Universitäten Deutschlands mit einer mehr als 500-jährigen Geschichte.
In Halle kann seit 1694 Medizin studiert werden. Aber auch in Wittenberg wurde im 16. und 17. Jahrhundert Medizin gelehrt. Die Medizinische Fakultät kann in ihrer Geschichte in Halle namhafte Ärzte und Forscher vorweisen.
Das Universitätsklinikum hat die Entwicklung der Stadt Halle (Saale) mitgeprägt. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die Entwicklung und das Wirken einzelner Personen.
Zeitstrahl zur Geschichte
Wichtige Personen
Friedrich Hoffmann (1660-1742) war einer der Gründerväter der Medizinischen Fakultät der Academia Fricericiana Halensis in Halle, entwickelte den Lehrbetrieb, entwarf Statuten und hielt Vorlesungen über praktische Medizin, Anatomie, Chirurgie sowie
Physik und Medizin. Eines seiner „Medikamente“, eine Mischung aus Alkohol und Äther, ist unter dem Namen „Hoffmanns Tropfen“ bis heute bekannt.
Hoffmann selbst sorgte dafür, dass mit Georg Ernst Stahl (1659-1734) ein weiterer bekannter Mediziner als Professor
an die junge Universität kam. Beide gehörten zu den bedeutendsten Ärzten der Frühaufklärung. Stahl wies den Selbstheilungskräften der menschlichen Natur eine größere Bedeutung zu als der „Rosskur eines dramatischen
Eingriffs“. Fast 20 Jahre wirkte er in Halle, bevor er nach Berlin wechselte.
Dorothea Christiane Erxleben (1715-1762) war die erste promovierte Ärztin Deutschlands. Als Tochter eines Quedlinburger Arztes wurde ihr 1754 auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich II. der medizinische Doktorgrad der hallischen Medizinischen Fakultät verliehen. Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Frauen zum Studium in Deutschland generell zugelassen.
Hörspiel: Ein Gespräch mit Dorothea Erxleben
Zum Inhalt: Clara studiert Medizin und steht kurz vor ihrer Promotion. Als ihr vor der Büste von Erxleben die Tasche aus der Hand fällt, beginnt diese mit ihr zu sprechen. Es folgt ein leidenschaftlicher Austausch über das Leben einer Medizinerin damals und heute. Jetzt anhören
Das Hörspiel entstand im Rahmen des Seminars "Digitale Audiobearbeitung" im Studiengang Sprechwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und wurde von Luisa und Eva unter Anleitung von Augustin Ulrich Nebert produziert.
Noch heute sind die Spuren der Anatomenfamilie Meckel in Halle zu finden. Die Meckelschen Sammlungen gehören mit heute mehr als 8000 Präparaten zu den wichtigsten anatomischen Sammlungen in Deutschland. Die Grundlage dafür bildete die Privatsammlung der Familie Meckel, deren Vertreter Philipp Friedrich Theodor Meckel (1756-1803) die Anatomie Ende des 18. Jahrhunderts zu einer neuen Blüte brachte.
Auch Johann Friedrich Goldhagen (1742-1788) und Johann Christian Reil (1759-1813) prägten am Ende des 18. Jahrhunderts das Gesicht der Medizinischen Fakultät in Halle. Als der Vater der deutschsprachigen Psychiatrie und des Wortes „Psychiatrie“ gilt er für
manchen auch als der Gründer der „eigentlichen Psychiatrie“. Das Wort „Psychiatrie“ hat sich danach weltweit durchgesetzt.
Der Internist Peter David Krukenberg (1787-1865) zählte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den bedeutenden Arztpersönlichkeiten in Halle. Institutionsgeschichtlich ist sein Name mit der Neugründung der Poliklinik verbunden.
Die Hinwendung der Medizin zu den Naturwissenschaften und die dadurch möglichen modernen Behandlungsmethoden (z.B. Narkose) repräsentiert in besonderer Weise der Chirurg Richard von Volkmann (1830-1889), der in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts zu den führenden Operateuren Deutschlands zählte. Er hat sich um die antiseptische Wundbehandlung verdient gemacht.
Julius Bernstein (1839-1917) war fast 40 Jahre Professor für Physiologie an der Martin-Luther-Universität (1873-1911). Seine Forschungen leiteten einen Paradigmenwechsel im Verständnis der Vorgänge im menschlichen Organismus ein. Die
Julius-Bernstein-Hypothese über das elektrische Membranpotential ist noch heute eine der Grundlagen der Medizin.
Anfang des 20. Jahrhunderts ist Franz Volhard (1872-1950) zu nennen, der von 1918 bis 1927 Professor in Halle war und 1920/21 als Dekan wirkte. Der Internist forschte hier maßgeblich zum Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Nierenerkrankungen und gilt als einer der Mitbegründer der modernen Nephrologie.
Nach 1945 bildeten die Herz-Thorax-Chirurgie sowie die Behandlung der Nierenerkrankungen vorrangige Ziele der therapeutisch-klinischen Forschung. 1966 führte Heinz Rockstroh (1920-1986) am Universitätsklinikum Halle die erste Nierentransplantation
in der DDR durch.
Sie möchten sich am Universitätsklinikum Halle (Saale) medizinisch betreuen lassen. Wir werden Sie nach besten Kräften, Wissen und Erkenntnissen der modernen Medizin behandeln. Unser Personal wird sich intensiv um Sie kümmern, Sie sorgfältig untersuchen und behandeln.
Ein Krankenhausaufenthalt ist immer eine ungewohnte Situation. Vieles wird Ihnen vielleicht noch unbekannt sein. Daher möchten wir Ihnen einen kleinen Überblick über das Universitätsklinikum Halle (Saale) und Ihren Aufenthalt geben.
Scheuen Sie sich aber nicht, sich mit Fragen und Problemen an unsere Mitarbeiter:innen zu wenden.
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und eine baldige Genesung
Der Vorstand des Universitätsklinikums
40.000Stationäre Patientinnen und Patienten pro Jahr
1.400Pflegekräfte
40.000Patientinnen und Patienten der Notaufnahme pro Jahr
Zuweisende
Mehr erfahrenZuweisende
Mehr erfahrenDie Universitätsmedizin Halle hat sich zwei übergeordnete Forschungsschwerpunkte gesetzt. Diese lauten "Molekulare Medizin der Signaltransduktion" und "Epidemiologie und Pflegeforschung". Das grundsätzliche Ziel der Forschung an der Medizinischen Fakultät, die auch mit den anderen Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eng vernetzt ist, ist die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, insbesondere in den Bereichen Herz-Kreislauf-Medizin, Onkologie und Alternsmedizin, die zudem neue medizinische Wissenschaftsfelder eröffnen, Gesundheit der Bevölkerung fördern sowie ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessern. Hierbei ist die Einbettung in das Konzept der "Demografie-orientierten Landesmedizin" von Bedeutung.
950Publikationen pro Jahr
850Laufende Forschungsprojekte pro Jahr
20.000.000Drittmittelausgaben pro Jahr (in Euro)
An der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bilden wir auf akademischem Niveau den künftigen medizinischen, zahnmedizinischen und pflegerischen Nachwuchs für das Land Sachsen-Anhalt und darüber hinaus aus. Dafür werden die Studiengänge Medizin, Evidenzbasierte Pflege (B.Sc.), Gesundheits- und Pflegewissenschaften (M.Sc.) sowie, als einziger Standort in Sachsen-Anhalt, Zahnmedizin und seit Wintersemester 2021/22 Hebammenwissenschaft angeboten.
Die Medizinische Fakultät legt großen Wert auf eine praxisbezogene Ausbildung und verfügt mit dem Dorothea-Erxleben-Lernzentrum über eine der größten und modernsten Lernkliniken Deutschlands. Außerdem haben wir uns dem Konzept der interprofessionellen Lehre verschrieben und wirken seit 2011 mit der "Klasse Allgemeinmedizin" als Zusatz-Curriculum dem Hausärztinnen - und Hausärztemangel entgegen.
Und es lohnt sich, in Halle zu studieren. Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren zu einer charmanten Studentenstadt entwickelt. Durch die „kurzen Wege“, die gute Infrastruktur mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Radwegen, die vielen kulturellen und sportlichen Angebote sowie zahlreichen Vereine lernt man die Stadt schnell lieben. Des Weiteren steht nach wie vor bezahlbarer und zentral gelegener Wohnraum zur Verfügung.
2.200Studierende
5Studiengänge
17Institute