Im Wintersemester 1999/2000 wurde mit dem Diplomstudiengang "Pflege- und Gesundheitswissenschaften" der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erstmals in Deutschland an einer Medizinischen Fakultät einer deutschen Universität ein Studiengang gegründet, der durch seine Anbindung an den klinischen Bereich eine hohe Forschungsorientierung des Studiums hatte.
Mit dem Wintersemester 2007 startete die Medizinische Fakultät den Masterstudiengang Gesundheits- und Pflegewissenschaften (120 LP), der als forschungsorientierter Studiengang eine anspruchsvolle Qualifizierung für verschiedene Tätigkeitsfelder im Gesundheits- und Pflegebereich ermöglicht. Der Ein-Fach-Masterstudiengang "Gesundheits- und Pflegewissenschaften" bildet ein besonderes Profil durch die für die Medizinische Fakultät charakteristischen Kernkompetenzen Interdisziplinarität, Evidenzbasierung und Methodenvielfalt. Gestützt wird die Forschungsorientiertheit des Studiengangs durch die Nähe zum Zentrum für evidenzbegründete Pflege im internationalen Netzwerk des "Center for Evidence-based Nursing" am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft sowie die Anbindung an das Universitätsklinikum Halle (Saale).
Zielgruppe und Zugangsvoraussetzungen
Der Studiengang Gesundheits- und Pflegewissenschaften (120 Leistungspunkte) wendet sich an Absolventinnen und Absolventen eines Bachelor-Studiengangs der Gesundheits- oder Pflegewissenschaften, der Gesundheits-, Pflege oder Medizinpädagogik, des Gesundheits- oder Pflegemanagements, der Hebammenwissenschaft/-kunde, der Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Psychologie sowie weiterer inhaltlich vergleichbarer Studiengänge mit mindestens 180 ECTS.
Neben dem Bachelorabschluss gelten folgende Voraussetzungen für die Zulassung:
- eine abgeschlossene berufliche Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf mit mindestens dreijähriger Ausbildungsdauer und Erfahrungen in der Pflege, Betreuung oder Therapie von Patientinnen und Patienten bzw. Klientinnen und Klienten
- eine erfolgreiche Teilnahme an der schriftlichen Prüfung zur Eignungsfeststellung.
Die Eignungsfeststellung findet ab dem Jahr 2022 in Form von Eingangsinterviews statt. Für die Bewerbung zum Eingangsinterview senden Sie bitte eine E-Mail an Frau Kopp (christina.kopp☉uk-halle.de) und senden uns damit auch die Unterlagen zum Nachweis Ihrer Zulassungsvoraussetzungen zu (Bachelorstudium im Gesundheitsbereich mit 240 ECTS bzw. Bachelorstudium mit 180 ECTS plus Gesundheitsberuf).
Die Bewerbungsfrist für die Eingangsinterviews endet am 15. April.
Nach einer Vorabprüfung Ihrer Zulassungsvoraussetzungen werden wir einen Termin für das Interview mit Ihnen vereinbaren und Ihnen den Link für einen freiwilligen und anonymen Selbsttest (online-Test), der beliebig oft wiederholt werden kann, zukommen lassen. Die Durchführung des Selbsttests vor dem Eingangsinterview wird empfohlen. Die Eingangsinterviews finden im Jahr 2022 online statt.
Bitte beachten Sie, dass die Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen und ein positives Eingangsinterview keine Zusage zu einem Studienplatz darstellen. Sollte die Anzahl der Bewerbungen die Aufnahmekapazität überschreiten, entscheidet die Rangliste aufgrund der Note des qualifizierenden vorangegangenen Studienabschnittes (Bachelorstudium).
Studien- und Prüfungsausschuss (Anträge zur Eignungsfeststellung):
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- u. Pflegewissenschaft
Studien- und Prüfungsausschuss
PF 302
06097 Halle (Saale)
Studienberatung/- koordination
Bitte wenden Sie sich mit Detailfragen zu Studieninhalt und -ablauf direkt an die Fachstudienberatung:
Dr. Christiane Luderer
Telefon: 0345 557 1822
Telefax: 0345 557 4485
E-Mail: christiane.luderer@medizin.uni-halle.de
Medizinische Fakultät
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Magdeburger Straße 8
06112 Halle (Saale)
Postanschrift:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
06099 Halle (Saale)
Immatrikulationsamt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
E-Mail: ssc☉uni-halle.de
Homepage: immaamt.verwaltung.uni-halle.de
Studienorganisation und Studiengangsstruktur
Das Studium beginnt jeweils zum Wintersemester, die Regelstudienzeit beträgt 4 Semester. Es handelt sich um ein Vollzeitstudium in Blockwochenorganisation, um auch entfernt wohnenden Studierenden mit familiären Verpflichtungen ein Studium zu ermöglichen.
In den ersten drei Semestern sind vier Blockwochen sowie eine Prüfungswoche (Montag-Freitag) pro Semester, im vierten ca. vier Tage für die Kolloquien zur Besprechung und Verteidigung der Masterarbeit in Halle zu besuchen.
Forschungsprojekte
Die Forschungsorientierten Studienprojekte sind ein Kernstück des Studiums. Hier werden die Studierenden in Kleingruppen dazu befähigt, wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren und in ein Studienkonzept münden zu lassen. Im weiteren Verlauf des Studiums wird dieses Studienprotokoll umgesetzt und es werden erste Ergebnisse publikationsreif aufbereitet. Dies ist nicht nur vor dem Hintergrund der synergetischen Effekte zum Theorie-Praxis-Transfer des Gelernten aus den Modulen zu den Themen Forschungsmethoden und Forschungsmanagement bedeutsam, sondern ebenso unmittelbar vorbereitend auf die Masterarbeit und Promotion sowie befähigend für die berufliche Problemlösungskompetenz und Organisationsfähigkeit im Projektmanagement.
Der Wahlpflichtbereich des Studiums setzt sich aus den Wahlbereichen „Forschungsprojekt I“ und „Forschungsprojekt II“ zusammen.
Innerhalb dieser Wahlbereiche ist aus den Wahlpflichtmodulen zu folgenden Themen jeweils eines auszuwählen:
- Familien-, Kinder- und Jugendgesundheit
- Gesundheit im höheren Lebensalter
- Psychische Gesundheit
- Onkologische Erkrankungen
- Digitalisierung und Individualisierte Gesundheitsversorgung
- Präventions- und Ernährungsforschung
- Forschungsethik & Methodenentwicklung
- Evidenzbasierte klinische Praxis
- Gesundheitskommunikation und Health Literacy
Masterarbeit
Die Master-Arbeit erfordert die selbständige Bearbeitung einer Fragestellung aus dem Bereich der Gesundheits- und Pflegewissenschaften nach wissenschaftlichen Methoden und verlangt die Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema, die Erarbeitung von methodischen Lösungsansätzen in schriftlicher Form sowie die Präsentation des eigenen Forschungsprozesses und seiner Ergebnisse im Rahmen einer wissenschaftlichen Disputation. Für die Master-Arbeit, die 900 studentische Arbeitsstunden umfasst, werden 30 Leistungspunkte angerechnet.
Forschungspraktikum
Im Praktikumsmodul (5 LP) ist ein vierwöchiges forschungsorientiertes
Praktikums zu leisten. Dies kann in einer Forschungseinrichtung,
einer Klinik, einem Verlag oder in einer behördlichen oder betrieblichen Einheit erfolgen. Im Fokus des Praktikums steht eine eigene, abgeschlossene Praktikumsaufgabe im Kontext der Pflege- und Gesundheitswissenschaften.
Weitere Details zum Studiengang finden Sie unter:
www.uni-halle.de/+gepfm
Berufsperspektiven:
Die erworbene Problemlösungskompetenz (Prozesse kritisch reflektieren, auch in unvertrauten Zusammenhängen Lösungen entwickeln, evidenzbasierte Arbeit etablieren) macht Sie zu Multiplikator*innen im Gesundheitswesen.
Das Studium qualifiziert für eine Tätigkeit in Forschung und Lehre, aber auch in administrativen Bereichen, die sich etwa mit Fragen der Pflege, der Therapie, der Gesundheit und Gesundheitsbildung, des Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik auseinandersetzen.
Absolvent*innen könnten ...
→ gesundheits- und pflegewissenschaftliche Forschungsprojekte konzipieren, umsetzen und bewerten (einschließlich verwaltungsbezogener Akte wie Antragstellung und Kalkulation),
→ in Gesundheitsberufen die Personal- oder Organisationsentwicklung verantworten, das Qualitätsmanagement verbessern oder die Anbindung an Hochschulentwicklung
und Bildungsforschung organisieren,
→ multiprofessionelle Projektgruppen leiten oder begleiten,
→ in Gremien mitarbeiten (Gesundheits- und Pflegepolitik, Hochschulen/Bildungseinrichtungen, Institutionen der Gesundheitsversorgung),
→ pflege- und gesundheitsökonomische Zusammenhänge kritisch reflektieren und mitgestalten,
→ gesundheitspolitische Entscheidungsträger im Hinblick auf komplexe Maßnahmen oder Projekte beraten,
→ akademische Bildungsangebote in den Gesundheits- und Pflegewissenschaften verantworten oder weiterentwickeln, oder
→ Bildungsangebote aufbauen, die die Gesundheitskompetenz von Bürger*innen (oder spezieller: Patient*innen und deren Angehörige) stärken
Achtung: Das Studium bietet keinen Zugang zum Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Beruflichen Schulen, sondern qualifiziert für Lehrtätigkeiten an Hochschulen und in Ausbildungsstätten im Gesundheitsbereich.
Die Medizinische Fakultät bietet als Graduiertenschule an der Internationalen Graduiertenakademie Halle (InGrA) den Promotionsstudiengang "Partizipation als Ziel von Pflege und Therapie" an.
Vorgehensweise
Sie überlegen, eine Dissertation am IGPW zu schreiben?
Dann sollten Sie sich bitte vorab folgende Fragen stellen:
- Passt mein wissenschaftliches Vorhaben zum Forschungsprofil des IGPW der Medizinischen Fakultät in Halle?
- Erfülle ich die formalen Voraussetzungen?
- Bei ausländischen Abschlüssen: Werden diese in Deutschland anerkannt und würden eine Gleichwertigkeitsprüfung erfüllen?
- Gibt es eine Person am IGPW, die zu meinem geplanten Thema als Doktormutter/ Doktorvater fachlich in Frage kommt?
Langer, Gero PD Dr.
Meyer, Gabriele Prof. Dr.
Steckelberg, Anke Prof. Dr.
Wenn Sie diese Fragen alle mit ja beantworten konnten, dann wenden Sie sich per E-Mail oder telefonisch an:
- Prof. Dr. Gabriele Meyer
E-Mail: gabriele.meyer☉uk-halle.de
Tel: 0345 557 4466
Jeder Interessent/ jede Interessentin bewirbt sich für den Promotionsstudiengang „Partizipation als Ziel von Pflege und Therapie“ der Internationalen Graduiertenakademie (InGrA). Dazu müssen bei Prof. Dr. Gabriele Meyer folgende Unterlagen eingereicht werden:
- Motivationsschreiben
- Lebenslauf
- Exposé des Dissertationsvorhabens (max. 10 Seiten)
- Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers/einer Hochschullehrerin
- Zeugniskopien zu Zulassungsvoraussetzungen
Die Betreuerversammlung entscheidet in jedem einzelnen Fall, ob eine Annahme als Promotionsstudierende/ Promotionsstudierender am IGPW erfolgt oder nicht.
Ergänzend finden Sie hier
- das Modulhandbuch,
- den Nachweis über die Modulleistungen
- und den Selbstbericht des Promotionsstudienganges sowie den damit verbunden Schriftverkehr.