Der Bachelor-Studiengang "Evidenzbasierte Pflege" vereint Hochschulstudium und Berufsabschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger/in auf akademischem Niveau an der Universitätsmedizin Halle (Saale). Außerdem werden die Studierenden - deutschlandweit einmalig - in heilkundlichen Tätigkeiten ausgebildet. Das bedeutet, dass in der Versorgung von Menschen Tätigkeiten übernommen werden dürfen, die sonst nur Mediziner/innen ausüben.
Der Bachelor-Studiengang Evidenzbasierte Pflege beginnt immer im Wintersemester. Er unterliegt einer universitätsinternen Zulassungsbeschränkung.
Bewerbungen müssen bis zum 15.07. eingegangen sein!
Voraussetzung zum Studium ist die allgemeine Hochschulreife oder ein durch Rechtsvorschrift oder von der zuständigen staatlichen Stelle als gleichwertig anerkanntes Zeugnis.
Einzelheiten des Bewerbungs- und Auswahlverfahrens sind bei der Allgemeinen Studienberatung oder im Internet unter den Seiten des Immatrikulationsamtes zu erfahren unter: Evidenzbasierte Pflege (Bachelor - 240 LP) - Studiengang - Uni-Halle
Bewerber mit ausländischem Zeugnis bewerben sich bis zum 15.07. über www.uni-assist.de.
Empfehlung
Es wird dringend empfohlen, vor der Bewerbung für einen Studienplatz ein 3-4 wöchiges Praktikum in einem Krankenhaus, einer Pflegeeinrichtung oder bei einem ambulanten Pflegedienst zu absolvieren, um herauszufinden, ob man Gefallen am Pflegeberuf in der Praxis findet.
Bitte wenden Sie sich mit Detailfragen zu Studieninhalt und -ablauf direkt an die Fachstudienberatung:
PD Dr. Gero Langer
Telefon: 0345 557 4454
Telefax: 0345 557 4485
E-Mail: gero.langer☉medizin.uni-halle.de
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Magdeburger Straße 8
Raum 307 (3. OG)
06112 Halle (Saale)
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung; gerne auch via Webex, BigBlueButton oder Skype
Postanschrift:
Medizinische Fakultät der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
06099 Halle (Saale)
Im Studiengang werden u.a. folgende Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt:
- wissenschaftlich fundiertes Verstehen eines Falles und daran angepasstes professionelles Handeln,
- bedarfsgerechtes Gestalten von pflegerischen Maßnahmen im stationären und im ambulanten Bereich,
- Literaturrecherche und Bewertung wissenschaftlicher Publikationen zu pflegerelevanten Assessments und Interventionen sowie Einschätzung der Studienlage hinsichtlich Glaubwürdigkeit, Aussagekraft und Anwendbarkeit,
- Anleitung von kranken oder hilfsbedürftigen Menschen für die Bewältigung ihres Alltages unter Berücksichtigung ihrer gesundheitsbezogenen Selbstbestimmung,
- Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten im Bereich der Beratung, Anleitung und Schulung sowie in der Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation von Patienten und Patientinnen und ihren Angehörigen,
- Kompetenzen zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialsystems sowie zum Schnittstellenmanagement und zur sektorenübergreifenden Steuerung der Versorgung,
- Formulieren von pflegerelevanten Problemstellungen und darauf aufbauend Entwickeln von wissenschaftlich begründeten Lösungsansätzen, die im Team, vor einem Fachpublikum oder für Laien verständlich präsentiert und diskutiert werden,
- kritisch-analytische Auseinandersetzung mit sozial-, gesundheits- und pflegewissenschaftlichen Theorien,
- Reflexion von gesetzlichen Grundlagen, ethischen Prinzipien und pflegerisch-therapeutischen Methoden,
- Befähigung zum Masterstudium und daran anschließende Promotion.
Die Studierenden lernen das Analysieren von komplexen pflegerelevanten Gesundheitsproblemen. Sie unterstützen Patientinnen und Patienten auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und können pflegerische Strategien und heilkundliche Maßnahmen ableiten. Das heißt, in den Bereichen Diabetes mellitus Typ 2 und chronische Wunden dürfen sie nach Abschluss bestimmte Tätigkeiten übernehmen, die bisher ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten waren.
Studienabschluss und Berufsabschluss
- Bachelor of Science (B.Sc.) und
- Berufsabschluss Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. Gesundheits- und Krankenpfleger
In das Studium sind zwei Arten von Praktika integriert:
(a) Fachpraktika, die im Rahmen einzelner Module gemäß der Modulbeschreibungen in einem Gesamtumfang von 600 Stunden abzuleisten sind.
(b) Praxiseinsätze, die außerhalb von Modulen im Umfang von 1900 Stunden absolviert werden müssen. Sie sind Voraussetzung für die Zulassung zur staatlichen Prüfung der Berufsausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in.
Sämtliche Praktika finden am Universitätsklinikum Halle (Saale) sowie in festgelegten externen Pflegeeinrichtungen statt. Die Praxiszeiten werden vergütet und liegen in der vorlesungsfreien Zeit.
Der Studiengang qualifiziert für weiterführende Studienprogramme, insbesondere für einen Masterstudiengang in Gesundheits- und Pflegewissenschaften, sowie für folgende Berufsfelder:
- Selbständige Pflege und Gesundheitsförderung von akut erkrankten und chronisch kranken Menschen,
- Fachliche und organisatorische Verantwortung für Pflege-Teams und Vorbereitung auf die Aufgabe als Pflege-Experte/-Expertin,
- Weiterbildungstätigkeiten im Gesundheits- und Bildungssektor,
- wissenschaftliche Forschungsassistenz und -mitarbeit,
- Mitwirkung bei Sachverständigentätigkeiten.
Bestandteil des Studiengangs ist auch die Vermittlung einer berufspädagogischen Zusatzqualifikation im Umfang von mindestens 200 Stunden (theoretische und praxisbezogene Inhalte im Sinn von §2 Abs. 2 Satz 4 Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege), die eine der Voraussetzungen für eine Betätigung als Praxisanleiter/in ist.
Seit Oktober 2020 bieten wir für die Dauer von zwei Jahren ein Traineeprogramm an, um neue akademisierte Berufsrollen am UKH zu integrieren und zukünftig Pflegefachkräfte mit der Befähigung zur Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten im Pflegealltag auszubauen. Es richtet sich an alle erfolgreichen Absolvent*innen des Bachelorstudiengangs Evidenzbasierte Pflege (EbP) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Einzigartigkeit an diesem Studiengang stellt die erstmalige Umsetzung der Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten in den Bereichen chronische Wunden und Diabetes Mellitus Typ II dar.
Vor diesem Hintergund setzt unser Traineeprogramm an: Es bietet den Trainees die Möglichkeit durch praktische Erfahrungen die Qualifikation der evidenzbasierten Pflege und der Heilkunde zu festigen. Im ersten Jahr steht die Erweiterung von Kompetenzen in den Bereichen Therapieentscheid, Patientenberatung sowie interdisziplinäre Profession im Mittelpunkt. Die Qualifikationen werden schließlich im zweiten Jahr durch die selbstständige Übernahme der entsprechenden Tätigkeiten finalisiert. Nach erfolgreichem Abschluss des Trainees erlangen Sie den Titel „Pflegeexpert*innen EbP“ im Universitätsklinikum Halle (Saale).
Als Trainee der Evidenzbasierten Pflege steigen Sie zunächst über drei Monate in den Pflegealltag einer Pilotstation ein. In den darauffolgenden 21 Monaten erfolgt eine Splittung der Traineestelle mit den Anteilen 25% des Trainings heilkundlicher Tätigkeiten und 75% praktische Anwendung der evidenzbasierten Pflege im Pflegealltag, unter Anleitung der professionellen Erfahrung unserer Pflegefachkräfte vor Ort. Sie erhalten somit neun Wochen pro Jahr einen detaillierten Einblick in die heilkundlichen Tätigkeiten, speziell in den Bereichen chronische Wunden, Diabetes Mellitus Typ II sowie deren Ambulanzen.
Das Traineeprogramm startet jährlich am 1. April. Falls Sie einen früheren Start bevorzugen, ist das kein Problem. Sie können bereits vor Beginn des Trainees als Pflegefachkraft bei uns tätig werden und Ihren Arbeitsbereich sowie die Mitarbeitenden des UKH kennenlernen.
Unsere Konditionen kurz und knapp:
- übertarifliche Vergütung 9b unseres Haustarifvertrages inkl. zwei jährlicher Jahressonderzahlungen sowie betrieblicher Altersvorsorge
- 30 Tage Urlaub + bis zu 13 Tage (Schichtzuschlag/Umziehzeit)
- bedarfsorientiertes Fort- und Weiterbildungsprogramm inkl. Zugriff auf die Pflegebibliothek des Thieme Verlages (CNE)
- Arbeitsort in verkehrsgünstiger Lage (direkt an der Straßenbahn-Haltestelle Heide-Universitätsklinikum)
- umfangreiches Mitarbeitervergünstigungsprogramm sowie Jobticket der HAVAG
- Mitarbeiter-Wohnungen in unmittelbarer Nähe
- Betriebskindergarten und bei Bedarf Ferienbetreuung für Ihr Kind
Bei Fragen zum Traineeprogramm oder zur Bewerbung melden Sie sich gerne bei Ivette Mittag per E-Mail oder Telefon:
Telefon: 0345 557 5311
E-Mail: ivette.mittag☉uk-halle.de