Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit sind Zeiten der Freude, aber auch der Umstellung und Anpassung. Nicht nur der Körper, auch der gesamte Lebensrhythmus und das soziale Umfeld erleben eine schöne und spannende, aber auch anspruchsvolle Phase neuer Erfahrungen. Diese kann neben den schönen Seiten auch Stress bedeuten, der für die Psyche der Mutter zum Belastungsfaktor werden kann. Nicht nur Mütter mit vorbestehender psychischer Erkrankung bedürfen in dieser Zeit besonderer Fürsorge. Auch bei bis dahin psychisch gesunden Müttern können psychische Störungen ausgelöst werden, die besonderer Erfahrung und Kenntnisse bei ihrer Behandlung bedürfen.
Die seit Jahren in unserer Klinik etablierte gynäkopsychiatrische Ambulanz bietet deshalb psychisch erkrankten Frauen mit Kinderwunsch und Frauen mit psychischen Störungen während der Schwangerschaft und Stillzeit eine ambulante Begleitung.
Als wichtigen Teil unseres Aufgabengebietes sehen wir dabei die Beratung psychisch erkrankter Frauen mit Kinderwunsch oder bereits bestehender Schwangerschaft. Viele Frauen mit psychischen Erkrankungen sind sich bei der Entscheidung, ein Kind zu bekommen, unsicher, obwohl sie es sich vielleicht sehr wünschen. Die Frage, ob sie sich der, wenn auch positiven, Belastung gewachsen fühlen, die Frage nach dem Einfluss notwendiger Medikamente, aber auch soziale Unsicherheiten sind häufige Ursachen von diesbezüglichen Zweifeln. Im Rahmen der Sprechstunde können diese Zweifel besprochen, Unterstützung zur individuellen Entscheidungsfindung gegeben und eventuell die Medikation bei bestehender psychischer Erkrankung als Vorbereitung auf die Schwangerschaft optimiert werden. Wird sich für eine Schwangerschaft entschieden, sollen mit unserer Unterstützung bestmögliche Voraussetzungen für die eigene Familie geschaffen werden.
Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Behandlung von Frauen, welche im Rahmen von Schwangerschaft und Stillzeit akut an einer psychischen Störung erkranken. So leidet beispielsweise jede zehnte Frau nach der Geburt an einer sogenannten postpartalen Depression. Auch andere psychische Erkrankungen wie Angststörungen können in dieser Zeit auftreten und bedürfen dann einer Behandlung, die die besonderen Umstände würdigt. Unsere Sprechstunde orientiert sich in der Behandlung an den individuellen Bedürfnissen der Patientin, ihrer Situation und ihres Umfeldes, um sie in ihrer neuen Rolle als Mutter unterstützen zu können. Hierfür ist neben psychotherapeutischen, sozialtherapeutischen und anderen begleitenden Behandlungsmaßnahmen manchmal eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Dabei können wir uns neben unseren langjähren Erfahrungen auf die Zusammenarbeit mit Spezialisten für Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit verlassen, um eine möglichst schnelle Besserung des Gesundheitszustandes der Mutter bei optimaler Sicherheit des Kindes zu gewährleisten.
Sollte eine stationäre Behandlung erforderlich sein, können wir zudem auf die Mutter-Kind-Einheit unserer Klinik zurückgreifen.
Terminvereinbarung
Eine Terminvereinbarung findet nach Zuweisung durch Ihren behandelnden Arzt über unsere Institutsambulanz statt. Bitte bringen Sie zu jeder Erstvorstellung im Quartal Ihre Krankenkassenkarte und den Überweisungsschein Ihres Hausarztes mit. Sollten Sie Termine nicht wahrnehmen können, bitten wir Sie dringend, diese abzusagen. Diese können dann anderen Patienten, die unserer Hilfe bedürfen, zugutekommen.