Unser Leistungsangebot erstreckt sich über alle Bereiche der konservativen und operativen Gynäkologie.
Seit dem Jahr 2004 sind wir zertifiziertes Brustzentrum und seit dem Jahr 2009 zertifiziertes gynäkologischen Krebszentrum. Weiterhin wurden wir im Jahr 2019 in das Deutsche Konsortium für familiären Brust- und Eierstockkrebs aufgenommen. Die zertifizierte Dysplasiesprechstunde erfüllt seit dem Jahr 2020 den fachlichen Anforderungen.
Folgende Krankheitsbilder werden in unserer Klinik therapiert:
- Brusterkrankungen
- onkologische gynäkologische Erkrankungen
- allgemeine Gynäkologie
- Urogynäkologie
- humangenetische Beratung
Ihr Wohlbefinden liegt uns am Herzen!
Deshalb bemühen wir uns aktiv um ein schmerzarmes Operationserlebnis. In enger Zusammenarbeit mit den Schmerztherapeuten unseres Hauses haben wir ein interdisziplinäres Konzept für die Schmerztherapie nach gynäkologischen Operationen entwickelt, welches wir nach Ihren Rückmeldungen weiter optimieren.
Ganz neu auf unserer gynäkologischen Station ist nun die Einführung von innovativen Ansätzen mit denen Sie auf ihren persönlichen Bedarf abgestimmt Ihre Schmerzlinderung mittels elektrischer Stimulation steuern können. Mit diesen Maßnahmen sind Sie nach Ihrer Operation nachweislich schneller wieder auf den Beinen und können Ihren Alltag fortführen.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und wünschen Ihnen gute Genesung!
Behandlungsspektrum
Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 25.000 Frauen neu an Krebserkrankungen des Genitales. Hierzu zählen Frauen, die an einer Tumorerkrankung der Eierstöcke (Eierstockskrebs/ Ovarialkarzinom) oder der Gebärmutter (Gebärmutterhalskrebs/ Zervixkarzinom, Gebärmutterschleimhautkrebs/ Endometriumkarzinom) leiden, wie auch Patientinnen, die an einer Krebsveränderung der Vulva- oder Vaginalhaut erkrankt sind (Scheidenkrebs/ Vulva-/Vaginalkarzinom).
Was ist Gebärmutterschleimhautkrebs?
Gebärmutterschleimhautkrebs, auch Endometriumkarzinom genannt, ist eine Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 25.000 Frauen an Krebs im Genitalbereich, darunter am häufigsten an Gebärmutterschleimhautkrebs.
Symptome und Beschwerden
Häufige Symptome des Gebärmutterschleimhautkrebses sind:
- Vaginale Blutungen nach den Wechseljahren
- Blutungen außerhalb des Menstruationszyklus (Zwischenblutungen)
- Ungewöhnlich lang andauernde und starke Periodenblutungen
Die operative Behandlung von Gebärmutterschleimhautkrebs
Die Behandlung von gutartigen und bösartigen Tumoren der Gebärmutter stellt einen unserer Schwerpunkte der Universitäts-Frauenklinik Halle dar.
Ziel ist es, jeder Patientin ein individuelles Behandlungskonzept anzubieten. Ein hohes Maß an jahrelanger Expertise, modernste technische und wissenschaftliche Möglichkeiten und ein interprofessionelles Team unterstützen hierbei.
Wie sieht unsere Behandlung von Patientinnen mit Endometriumkarzinom im Frühstadium aus?
Sollte der Verdacht auf das Vorliegen eines Endometriumkarzinoms bestehen, wird den Patientinnen meist zunächst zu einer Ausschabung geraten. Sollte sich der Verdacht im Gewebsbefund der Auschabung dann als Endometriumkarzinom bestätigen, wird die Patientin in unserer wöchentlichen Tumorkonferenz besprochen.
Unsere Experten in der Tumorkonferenz empfehlen im Frühstadium der Erkrankung zumeist zunächst die Operation. Je nach Ausprägung der Erkrankung, muss bei einigen Fällen Wochen nach der Operation eine Bestrahlung erfolgen. Auch eine Chemotherapie kann bei circa jeder fünften Patientin nach Operation eines Endometriumkarzinoms notwendig werden.
Da viele Endometriumkarzinome oft in einem frühen Stadium der Erkrankung erkannt werden und wenig aggressiv wachsen, können viele Patientinnen geheilt werden.
Schon nach der Ausschabung kann heute durch molekularpathologische Untersuchungen im Tumorgewebe der Ausschabung und folgender Bildgebung fast immer gesagt werden, ob doch ein aggressiv wachsender Gewebstyp vorliegt. Dies ist nur in 10-20% aller Fälle so. Hier bedarf es einer ausgedehnteren Operation und einer adjuvanten (=zusätzlichen) Therapie als Strahlen- und/oder Chemotherapie.
Im folgenden werden die molekularpathologischen Untersuchungen näher beschrieben.
Die Unterteilung des Endometriumkarzinoms in vier molekulare Untergruppen gilt als eine der wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der gynäkologischen Onkologie in den letzten zehn Jahren. Die Untergruppen weisen jeweils charakteristische genetische Veränderungen auf, die maßgeblich definieren, ob der Tumor als mehr oder weniger aggressiv eingeschätzt wird.
- So haben Patientinnen, deren Tumoren eine sogenannte POLE-Mutation haben, eine sehr gute Prognose und benötigen in der Regel keine adjuvante Therapie.
- Dem gegenüber stehen aggressiv wachsende Tumoren mit genetischen Veränderungen im Gen TP53, die ausgedehnter operiert werden müssen und von einer adjuvanten Chemotherapie profitieren.
- Weitere vielversprechende Daten weisen darauf hin, dass bereits in naher Zukunft die Behandlung von Patientinnen, je nach molekularem Subtyp, weiter individuell angepasst werden kann.
Zusammen mit unseren onkologischen ExpertInnen erarbeiten wir auch im Rahmen von klinischen Studien in Halle entsprechende ‚maßgeschneiderte‘ Therapieansätze für die verschiedenen Untergruppen.
Durch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie ist es uns möglich, jeder Patientin die Untersuchungen zur Definition des molekularen Subtyps an unserer Klinik anzubieten.
Es ist von enormer Wichtigkeit, die Erkrankungsfälle herauszufinden, bei denen die Erkrankung mit höherer Wahrscheinlichkeit zurückkehrt oder sogar im Verlauf Metastasen bildet. So benötigt eine Patientin mit einem hohen Wiedererkrankungsrisiko eine intensivere Behandlung, als eine Patientin mit einem niedrigen Risiko. In der Gruppe der Patientinnen mit einem ohnehin niedrigen Wiedererkrankungs-Risiko gilt es, eine Überbehandlung zu vermeiden.
Schonende Operationsverfahren beim Endometriumkarzinom: Minimalinvasive (‚Schlüsselloch‘) Chirurgie
Zur onkologisch sicheren, aber gleichzeitig patientinnenschonenden Therapie der Erkrankung setzen wir neue Therapieverfahren ein. Einige dieser möchten wir Ihnen nachfolgend kurz vorstellen.
Einen besonderen Schwerpunkt unseres Zentrums stellen minimal-invasive operative Verfahren zur Behandlung des Endometriumkarzinoms dar, das heißt die Operation wird über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt.
Die operative Therapie des Endometriumkarzinoms besteht in der kompletten Gebärmutterentfernung (incl. Gebärmutterhals) und der beidseitigen Entfernung der Eileiter meist zusammen mit den Eierstöcken. Die Operation kann häufig durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Im Gegensatz zu einer offenen Operation (Laparotomie) sind dazu nur kleine Hautschnitte nötig. Deshalb wird die Bauchspiegelung auch als minimal-invasiv bezeichnet. Durch kleinste Hautschnitte werden am Nabel im Unterbauch eine Kamera und die für den Eingriff notwendigen Instrumente eingeführt. Im Vergleich zum offenen Vorgehen über einen Bauchschnitt bietet das laparoskopische Verfahren die gleiche onkologische Sicherheit bei deutlich geringeren Komplikationen während sowie nach der Operation. Weiterhin sind die Vorteile der Laparoskopie geringere Schmerzen, eine schnellere Erholung und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt. Im Frühstadium des Endometriumkarzinoms ist die Therapie die laparoskopische Operation mit einer sehr guten Prognose.
In fortgeschrittenen Stadien oder bei aggressiver wachsenden Typen des Endometriumkarzinoms kann ein Bauchschnitt zur Operation erforderlich werden. Bei dieser Form des Tumors müssen der gesamte Bauchraum durch den Operateur inspiziert und tumorverdächtige Läsionen entfernt werden.
Bei Patientinnen mit Kinderwunsch kann in bestimmten Fällen eine endokrine Therapie angeboten werden, um die Fertilität zu erhalten. Dieses Vorgehen ist bei einem Gebärmutterkrebs in einem sehr frühen Stadien nach individueller Besprechung mit der Patientin möglich. Dabei erfolgt eine ausführliche Diagnostik und die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen der Kinderwunsch-Sprechstunde. Eine Therapie mit einem Gestagen oder die Einlage eines gestagenhaltigen Intrauterinpessars in die Gebärmutterhöhle wird durchgeführt. Sollte in einer Kontroll-Ausschabung nach 6 Monaten Behandlung kein Tumor mehr nachweisbar sein, kann die Patientin ohne Gestagen schwanger werden und die Gebärmutterentfernung wird nach Erfüllen des Kinderwunsches durchgeführt. Diese Therapieform soll bis zur Hysterektomie einem gynäkologisch-onkologischen Zentrum vorbehalten sein, um die sich aus diesem Prozedere ergebenden Gefahren für die Patientin zu minimieren.
Nun zum schonenden Operations-Verfahren der Wächterlymphknoten-Untersuchung:
„Um die Ausräumung aller Beckenlymphknoten und hohen Lymphknoten zu vermeiden, kann seit neuestem in vielen Fällen zunächst derjenige Lymphknoten, der dem Tumor am nächsten liegt (Wächterlymphknoten oder "Sentinel"-Lymphknoten), vor der Operation markiert werden. Die Wächterlymphknoten können dann während der Operation erkannt werden.“
Prof. Dr. Markus Wallwiener
Der Lymphknotenstatus ist neben dem histologischen Typ sowie der „neuen“ molekularen Klassifikation ein entscheidender Faktor für die Prognose und somit für die Entscheidung zu einer weiterführende adjuvanten Therapie. Der zunehmende Einzug der Wächter-Lymphknotentechnik erfolgt durch die Weiterentwicklung der operativen Techniken der minimal invasiven Chirurgie. Die Wächter-Lymphknotentechnik führt zu einer deutlichen Verringerung der Nebenwirkungen der Operation im Vergleich zur klassischen systematischen Lymphknoten-Entfernung.
Zur Verringerung der Nebenwirkungen wie Blutungen und Lymphstau wurde die Wächter-Lymphknotentechnik entwickelt, ohne auf die prognostischen Informationen des Lymphknotenstatus zu verzichten. Bei Nichtbefall des Wächterlymphknotens kann davon ausgegangen werden, dass auch die nachgeschalteten Lymphknoten tumorfrei sind. Bei der Therapie des Brustkrebs ist der Sentinel-Lymphknoten eine bereits seit langer Zeit etablierte Methode.
Bei der Laparoskopie wird ein Farbstoff (Indocyangrün) in den Gebärmutterhalts injiziert. Der Farbstoff wird entlang der Lymphbahnen abtransportiert und reichert sich im Wächter-Lymphknoten an. Der Wächter-Lymphknoten bzw. die Fluoreszenz des Farbstoffs kann durch ein spezielles Kamerasystem während der Laparoskopie dargestellt werden. Die Durchführung des Wächter-Lymphknotens mit Indocyangrün ist ein sehr sicheres Verfahren mit hohen Detektionsraten (bis zu 92%) sowie mit einer sehr zuverlässigen Erkennung von tumorbefallen Lymphknoten (Sensitivität 97%, Spezifität 99%, negativer prädiktiver Wert 99%).
In fortgeschrittenen Stadien oder bei aggressiver wachsenden Typen des Endometriumkarzinoms ist nach wie vor die systematische pelvine und paraaortale Lymphknotenentfernung erforderlich, wenn alle anderen Tumormanifestationen operativ entfernt werden konnten.
Im Rahmen der DENOVA-Studie wird die Sensitivität und Spezifität Wächterlymphknotens untersucht. Das Ziel dabei ist die schonende Untersuchung der Lymphknoten bei gleicher onkologischer Sicherheit.
Systemische Therapie
Biomarkerbasierte Präzisionsonkologie sowohl im frühen als auch im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium und molekulares Tumorboard
Bei der Entscheidung für eine adjuvante Systemtherapie nach der Operation werden zahlreiche Faktoren, wie der histologische Typ, die molekulare Klassifikation, das Stadium der Erkrankung mit Ausdehnung des Tumors und Lymphknotenbefall sowie der Wunsch der Patientin berücksichtigt. Jede Patientin wird in unserem interdisziplinären Tumorboard an der Klinik für Gynäkologie vorgestellt und individuell dazu beraten.
Bei den meisten Patientinnen ist die operative Therapie ausreichend und mit einer sehr guten Prognose verbunden. Bei Patientinnen mit aggressiver wachsenden Typen des Endometriumkarzinoms in einem zunächst scheinbar frühen Stadium der Ausbreitung (10-20% der Fälle) kann eine Chemotherapie neben der Operation und der Bestrahlung eine weitere Säule der Therapie darstellen. Die Chemotherapie zerstört noch verbliebene bösartige Zellen und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs zurückkommt.
Beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom gibt es Fälle, bei denen Tumor-Metastasen nicht vollständig operativ entfernt werden können. Hier gibt es immer zahlreicher werdende systemische Therapieoptionen zusätzlich zur schon länger etablierten endokrin-basierten Therapie und der Chemotherapie.
Die Immunocheckpoint-Inhibitor-Therapie mit mehreren Substanzen und jüngst auch die beim Ovarialkarzinom schon seit mehr als 5 Jahren erfolgreich eingesetzte PARP-Inhibitor-Therapie werden im Therapiealltag des metastasierten Endometriumkarzinoms schon sehr erfolgreich eingesetzt. Unsere Pflegenden und Ärztinnen und Ärzte der Chemotherapie-Ambulanz und –Tagesklinik haben bereits große Erfahrungen mit allen diesen Substanzen sammeln können.
Die große Palette an molekularer Diagnostik, die unser Pathologisches Institut anbietet, zusammen mit den molekularen Tumorboards am Krukenberg-Krebszentrum der Universitätsmedizin Halle/S., in denen Empfehlungen für die Therapie nach dieser Diagnostik gegeben werden, sind glänzende Voraussetzungen dafür, dass die Patientin immer mehr von einer personalisierten Medizin im Bereich der Systemtherapie profitiert.
INTERDISZIPLINÄRES NETZWERK DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS
Um eine optimale Therapieplanung, sowie eine interdisziplinäre Therapie durchführen zu können besteht eine enge Kooperation zu allen Abteilungen des Universitätsklinikums und allen angegliederten Abteilungen. Die wichtigsten Kooperationspartner finden Sie hier:
- Krukenberg Krebszentrum
- Pathologisches Institut
- Klinik für Anästhesiologie
- Klinik für diagnostisch und interventionelle Radiologie
- Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie
- Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie
- Urologische Klinik
- Klinik für Hämatologie, Onkologie und Hämostaseologie (Klinik für Innere Medizin IV)
Da die Krebserkrankung und ihre Folgeerscheinungen aus unserer Sicht ganzheitlich behandelt werden, integriert unser interdisziplinäres Zentrum ein breites Netzwerk aus Schmerz– und Physiotherapeuten, Selbsthilfegruppen sowie psychologischen Betreuern, dass Sie während und nach der Behandlung sicher auffängt.
Dazu sind unsere Pflegekräfte und Koordinatorinnen als kompetente Ansprechpartnerin für Koordination, Organisation und Tumorkonferenzen für Sie da.
Kontakt und Unterstützung
Für weitere Informationen und individuelle Beratung steht unser Team Ihnen gerne zur Verfügung, kontaktieren Sie uns direkt.
Terminvereinbarung Ambulanzen: 0345 557 1866
IHRE EXPERTEN
ÜBER UNS
UNSERE ZIELE UND WIE WIR ARBEITEN
Ganzheitliche Behandlung von Myomen in Halle
Wir freuen uns, Ihnen an der Universitäts-Frauenklinik Halle eine umfassende und moderne Behandlung von Myomen anbieten zu können. Hier arbeiten Spezialisten und Experten aus verschiedenen Fachbereichen eng zusammen, um Ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Zusammenarbeit für Ihre Gesundheit
Unsere Myomspezialisten und die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie behandeln gemeinsam Patientinnen mit Uterusmyomen. In regelmäßigen Fallbesprechungen diskutieren wir Ihre Befunde, Symptome und persönliche Lebenssituation, um ein individuelles und maßgeschneidertes Behandlungskonzept zu entwickeln.
Ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt
Bei der Planung Ihrer Therapie berücksichtigen wir alle wichtigen Aspekte:
- Kinderwunsch: Wir unterstützen Sie bei der Erfüllung Ihres Kinderwunsches.
- Moderne radiologische Verfahren: Wir setzen auf innovative Techniken, um Ihre Myome schonend zu behandeln.
- Erhalt der Gebärmutter: Unser Ziel ist es, Ihre Gebärmutter zu erhalten und eine Entfernung nur in Ausnahmefällen vorzunehmen.
Ganzheitliche Betreuung
Wir wissen, dass der Weg zur Heilung nicht allein durch medizinische Eingriffe bestritten wird. Daher bietet unser Myomzentrum ein umfassendes Betreuungsnetzwerk:
- Schmerz- und Physiotherapeuten: Unterstützen Sie bei der Bewältigung körperlicher Beschwerden.
- Selbsthilfegruppen: Bieten Austausch und Unterstützung durch andere Betroffene.
- Psychologische Betreuer: Helfen Ihnen, emotional und mental gestärkt durch die Behandlung zu gehen.
Unsere kontinuierliche Betreuung steht Ihnen vor, während und nach der Behandlung zur Seite, damit Sie sich stets gut aufgehoben fühlen.
Moderne Behandlungsmethoden
Die moderne Medizin bietet viele Möglichkeiten zur effektiven Behandlung von Myomen. Dank dieser fortschrittlichen Methoden sind die Rückfallraten (Rezidive) relativ gering.
Besprechen Sie Ihre individuellen Bedürfnisse und Bedenken mit unserem Team, um die beste Behandlungsoption für Ihre Situation zu finden.
Was sind Myome?
Myome sind gutartige Tumore der Gebärmutter, die zu Beschwerden führen können.
Behandlungsmöglichkeiten
Wenn Myome Beschwerden verursachen, gibt es viele individuell angepasste Therapiemöglichkeiten. Die richtige Therapie hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Schweregrad der Erkrankung: Die Größe und Lage der Myome spielen eine wichtige Rolle.
- Alter: Das Alter der Patientin ist ein wichtiger Faktor.
- Gesundheitszustand: Sowohl die körperliche als auch die psychische Verfassung der Patientin sind entscheidend.
- Kinderwunsch: Ein eventueller Kinderwunsch muss bei der Wahl der Therapie berücksichtigt werden.
Individuelle und ganzheitliche Myomtherapie
Ihre Ziele und Bedürfnisse im Mittelpunkt
Die Behandlung von Myomen richtet sich nach Ihren persönlichen Zielen und Umständen. Hier sind einige Fragen, die bei der Planung Ihrer Therapie eine Rolle spielen:
- Möchten Sie beschwerdefrei leben? Wir helfen Ihnen dabei, die besten Lösungen zu finden, um Ihre Symptome zu lindern.
- Haben Sie einen Kinderwunsch? Unsere Experten der Kinderwunschsprechstunde unterstützen Sie bei allen Fragen rund um Ihre Familienplanung.
- Ist es eine Option für Sie, das Wachstum der Myome durch eine medikamentöse Therapie zu verlangsamen? Wir bieten verschiedene medikamentöse Behandlungen an, um das Wachstum der Myome zu kontrollieren.
- Suchen Sie eine organerhaltende Alternative zur Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)? Unser Ziel ist es, die Gebärmutter zu erhalten und eine Entfernung nur in Ausnahmefällen vorzunehmen.
Wir setzen auf individuelle und interdisziplinäre Konzepte, um die für Sie passende Therapie zu finden. Ihr Wohlbefinden steht bei uns an erster Stelle.
Was Sie über Myome wissen sollten:
Definition der Erkrankung
Uterusmyome sind die häufigsten gutartigen Tumore des weiblichen Genitaltraktes. Diese Wucherungen entstehen aus der Muskelschicht der Gebärmutter und bestehen aus Muskelzellen und Bindegewebe. Myome treten bei 20-30% der Frauen über 30 Jahren auf.
Symptome
Oft sind Myome symptomlos und werden zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Abhängig von Größe, Anzahl und Lage können jedoch Beschwerden auftreten. 10-20% der Frauen mit Myomen leiden unter starken Schmerzen oder Zyklusbeschwerden. Häufige Symptome sind:
- Krämpfe während der Menstruation
- Unterbauchschmerzen und Druckgefühl
- Rücken- oder Flankenschmerzen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Vermehrter Harndrang, besonders nachts
- Harnstau durch Druck auf die Harnleiter
Wer ist am häufigsten betroffen?
20-40% der Frauen über 35 haben Myome. Während der Schwangerschaft können Myome durch einen erhöhten Östrogenspiegel schneller wachsen. Nach der Menopause nehmen die Beschwerden meist ab.
Folgen für die Patientin
Myome können sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche der Betroffenen auswirken. Schmerzen und Beschwerden können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu emotionalen und psychischen Belastungen führen. Probleme wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und ungewollte Kinderlosigkeit können ebenfalls das Leben der Patientinnen negativ beeinflussen.
Häufige Symptome
Frauen mit Myomen berichten oft über folgende Symptome:
- Druck- und Verdrängungserscheinungen: Druck auf Blase, Darm oder Nervenbahnen kann zu vermehrtem Harndrang, Stuhlentleerungsstörungen, Rückenschmerzen und Schmerzen im Beckenbereich führen.
- Blutungsstörungen: Verstärkte, verlängerte oder unregelmäßige Monatsblutungen, die zu Eisenmangelanämie führen können.
- Unerfüllter Kinderwunsch: Myome können eine Schwangerschaft verzögern oder verhindern, besonders wenn sie nahe der Gebärmutterschleimhaut oder Eileiter liegen.
Ursachen
Die Entstehung von Myomen wird durch genetische und hormonelle Faktoren beeinflusst. Sie können von wenigen Millimetern bis zu über 30 cm groß werden und treten oft in Mehrzahl auf.
Diagnose
Es gibt drei Haupttypen von Myomen, je nach ihrer Lage:
- Intramurale Myome: In der Gebärmuttermuskulatur, häufigste Art.
- Submuköse Myome: Unter der Gebärmutterschleimhaut, führen zu verstärkten Blutungen.
- Seröse Myome: An der Außenseite der Gebärmutter, verursachen Druck auf umliegende Organe.
Diagnoseverfahren umfassen eine gynäkologische Tastuntersuchung, Ultraschall und eventuell eine Magnetresonanztomographie (MRT).
Operative Therapie
Unser Ziel ist es, Myome so schonend wie möglich zu entfernen und die Gebärmutter zu erhalten. Mögliche Verfahren sind:
- Hysteroskopische Myomentfernung
- Laparoskopische Myomentfernung
- Myomentfernung durch Bauchschnitt
In Ausnahmefällen kann eine Gebärmutterentfernung notwendig sein:
- Vaginale Hysterektomie
- Laparoskopische Hysterektomie
- Hysterektomie durch Bauchschnitt
Vorbeugung und Prophylaxe von Verwachsungen
Nach Myom- oder Endometrioseoperationen setzen wir auf minimal invasive Techniken, um Verwachsungen zu vermeiden und die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Unser Team verwendet spezielle Methoden und Barrieren zur Vermiedung von Adhäsionen. Verwachsungen können in manchen Fällen dazu führen, das es schwieriger wird schanger zu werden. Damit nach Operationen von Myomen oder Endometriose beste Chance auf den Kinderwunsch bestehen, steht für uns das schonende "Minimal-invasie Operien im Zentrum. Je nach individueller Vorgeschicht e und Risiko verwenden wir dazu auch Ansätze und Barrieren zur Prophylaxe von Adhäsionen.
Prof. Markus Wallwiener ist Mitglied im ANGEL-Konsortium der Europäischen Gesellschaft für Gynäkologische Endoskopie (ESGE) mit dem Ziel mehr Aufmerksamkeit für das Thema Verwachsungen (Adhäsionen) in der Frauengesundheit zu schaffen und wissenschaftliche Therapieansätze zu begleiten.
Gebärmutterentfernung bei Uterusmyomen
Eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) wird empfohlen, wenn Myome nicht ausreichend entfernt werden können oder die Gebärmutter durch die Entfernung der Myome zu stark geschädigt würde. In solchen Fällen entscheiden Arzt und Patientin gemeinsam über den Eingriff.
Methoden der Gebärmutterentfernung
Es gibt verschiedene Methoden der Hysterektomie, je nach Größe und Beweglichkeit der Gebärmutter sowie dem Wunsch der Patientin:
- Laparoskopische Hysterektomie: Schonende Methode mit kleinen Schnitten.
- Vaginale Hysterektomie: Entfernung der Gebärmutter durch die Scheide, ohne Bauchschnitt.
- Abdominale Hysterektomie: Entfernung durch einen Bauchschnitt.
- Kombination aus laparoskopischer und vaginaler Hysterektomie: Kombination der oben genannten Methoden.
Vaginale Hysterektomie
Diese Methode erfordert keinen Bauchschnitt. Die Gebärmutter wird von der Scheide, am Gebärmutterhals und den Blutgefäßen abgetrennt und entfernt. Vorteile:
- Geringe postoperative Schmerzen
- Keine sichtbaren Narben
- Kurze Krankenhausaufenthaltsdauer
Laparoskopische Hysterektomie
Ein schonendes Verfahren, das größere Bauchschnitte vermeidet, was zu einer schnelleren Erholung führt. Es gibt zwei Arten:
- Subtotale Hysterektomie: Der Gebärmutterhals bleibt erhalten.
- Totale Hysterektomie: Die gesamte Gebärmutter wird entfernt.
Vergleich der laparoskopischen Verfahren
- Laparoskopisch-assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH): Die Gebärmutter wird durch eine Bauchspiegelung freigelegt und dann durch die Scheide entfernt. Vorteil: Bessere Inspektion der Bauchorgane.
- Laparoskopische suprazervikale Hysterektomie (LASH): Der Gebärmutterhals bleibt erhalten, was den Beckenboden schont und keine Auswirkungen auf das sexuelle Empfinden hat. Regelmäßige Krebsfrüherkennungsuntersuchungen sind weiterhin nötig.
- Totale laparoskopische Hysterektomie (TLH): Die Gebärmutter und der Gebärmutterhals werden vollständig entfernt. Diese Methode wird verwendet, wenn eine vaginale Entfernung anatomisch nicht möglich ist.
Organerhaltende Operationsverfahren bei Uterusmyomen
Im Myomzentrum der Universitätsfrauenklinik haben wir uns auf moderne, minimalinvasive Operationsverfahren spezialisiert. Diese auch als Schlüssellochchirurgie bekannten Eingriffe führen wir jährlich über 1000 Mal durch. Die meisten unserer Patientinnen können wir ohne großen Bauchschnitt operieren, was bedeutet, dass die Myome entfernt werden können, ohne die gesamte Gebärmutter entfernen zu müssen. Dies führt zu weniger Schmerzen, weniger Verwachsungen, weniger Blutverlust und einer kürzeren Erholungszeit. Auch der Klinikaufenthalt verkürzt sich um einige Tage.
Myomenukleation
Die Myomausschälung ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem nur die Myome entfernt werden und die Gebärmutter erhalten bleibt. Abhängig von der Lage und Größe der Myome gibt es verschiedene minimalinvasive Zugangswege, die im Folgenden erläutert werden.
Hysteroskopische Myomentfernung (Enukleation)
Bei der hysteroskopischen Myomentfernung werden die Myome im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) entfernt. Der Zugang erfolgt über die Scheide, was dieses Verfahren besonders schonend macht. Es eignet sich hauptsächlich für Myome, die sich in der Gebärmutterhöhle befinden (submuköse Myome). Dieser Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Laparoskopische Myomentfernung (Enukleation)
Diese Methode eignet sich für Myome, die in der Muskulatur (intramurale Myome) sitzen oder sich an der Außenseite der Gebärmutter befinden (subseröse Myome). Über mehrere kleine Hautschnitte (0,5-1,5 cm) werden eine spezielle Optik und Operationsinstrumente in die Bauchhöhle eingebracht. Der Bauchraum wird mit Kohlendioxidgas aufgedehnt, um Platz für die Operation zu schaffen. Nach der Entfernung der Myome werden die Wunden genäht. Diese minimalinvasive Methode ermöglicht eine schnelle Genesung, einen kurzen Krankenhausaufenthalt und ein geringeres Risiko für Verwachsungen sowie weniger postoperative Schmerzen im Vergleich zum Bauchschnitt (Laparotomie).
Myomentfernung durch einen Bauchschnitt
In seltenen Fällen, wenn die Myome ungünstig gelegen oder sehr groß sind, kann ein Bauchschnitt (Mini-Laparotomie) notwendig sein. Die Myomenukleation erfolgt in der Regel über einen Querschnitt an der Schamhaargrenze (Pfannenstiellaparotomie). Wenn die Myome die gesamte Gebärmutterwand einnehmen oder tief in die Muskelschicht eingewachsen sind, wird die Gebärmuttermuskulatur nach der Entfernung der Myome genäht und adaptiert.
Strategien zur Vermeidung und Prophylaxe von Verwachsungen (Adhäsionen)
Verwachsungen können die Chancen auf eine Schwangerschaft beeinträchtigen. Um dies zu vermeiden, setzen wir auf schonende, minimalinvasive Operationstechniken. Je nach individueller Vorgeschichte und Risiko verwenden wir auch spezielle Ansätze und Barrieren zur Prophylaxe von Adhäsionen. Prof. Markus Wallwiener ist Mitglied im ANGEL-Konsortium der Europäischen Gesellschaft für Gynäkologische Endoskopie (ESGE), das sich für mehr Aufmerksamkeit zum Thema Verwachsungen in der Frauengesundheit einsetzt und wissenschaftliche Therapieansätze begleitet.
Medikamentöse Behandlungsoptionen bei Uterusmyomen
Im Myomzentrum bieten wir verschiedene medikamentöse Behandlungen an, um das Wachstum hormonempfindlicher Myome zu bremsen und Beschwerden zu lindern. Diese Behandlungen wirken auf die Steuerung des Myomwachstums durch Sexualhormone, vor allem durch Östrogene. Oft reicht die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder von Gestagenen aus, um schmerzhafte Periodenblutungen zu regulieren. Die Wirkung hält jedoch meist nur während der Einnahme an und kann Nebenwirkungen haben.
Die "Wechseljahresspritze"
Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung mit einer speziellen Injektion, die auch als "Wechseljahresspritze" bekannt ist. Diese kann das Wachstum der Myome verlangsamen und Symptome reduzieren.
Relugolix / Estradiol / Norethisteronacetat (Ryeqo®)
Seit Juli 2021 gibt es eine zugelassene Therapie für Frauen im gebärfähigen Alter, die unter mäßigen bis starken Beschwerden durch Uterusmyome leiden. Diese Therapie kombiniert die Wirkstoffe Relugolix, Estradiol und Norethisteronacetat (Ryeqo®) und zielt darauf ab, starke Regelblutungen und Schmerzen zu lindern.
- Relugolix: Reduziert direkt die Beschwerden.
- Estradiol und Norethisteronacetat: Gegen mögliche Nebenwirkungen wie Knochenschwund und Hitzewallungen.
Anwendung und Dosierung: Die Kombination wird in Form von Tabletten eingenommen.
Ganzheitliche und naturheilkundliche Verfahren
Alternative Methoden wie Ernährungsumstellung, Phytotherapie, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) (insbesondere Akupunktur) oder Homöopathie haben in klinischen Studien bisher keinen sicheren Wirksamkeitsnachweis erbracht. Trotzdem kann das subjektive Empfinden der Frauen durch diese Methoden positiv beeinflusst werden.
Konservative Therapie - Zuwarten und Beobachten
Wenn Ihre Myome keine Beschwerden verursachen, ist keine Behandlung notwendig. Es sind lediglich regelmäßige Kontrollen des Größenwachstums im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung erforderlich.