Schmerztherapie beim CRPS - Complex Regional Pain Syndrome

Was ist ein CRPS?

 

Das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom (engl. CRPS - Complex Regional Pain Syndrome und früher auch Morbus Sudeck oder Sympathische Reflexdystrophie genannt) ist ein Krankheitsbild, bei dem es nach einer Verletzung oder Operation zu anhaltenden Schmerzen kommt. Neben diesen stehen reduzierte Beweglichkeit und eine gestörte Körperwahrnehmung im Vordergrund der Erkrankung. Die Schmerzen sind oft bereits in Ruhe vorhanden und verstärken sich bei Belastung. Zusätzlich treten an den betroffenen Körperteilen Schwellungen und Sensibilitätsstörungen auf. Die Hauttemperatur kann erhöht oder erniedrigt sein, ebenso können die Schweißbildung, Haar- und Nagelwachstum gestört sein.

Die Ursache des CRPS ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es besteht vermutlich ein Zusammenspiel von entzündlichen und neurogenen (vom Nerv ausgehenden) Vorgängen, die eine Fehlsteuerung im Bereich des Gehirns und Rückenmarks verursachen.

Das CRPS ist eine meist chronisch verlaufende Erkrankung. Bei Kindern ist ein CRPS sehr selten und hat meist eine gute Prognose. Dennoch soll eine rasche Genesung angestrebt werden, weshalb die Krankheit möglichst schnell erkannt und angemessen behandelt werden soll.

 

Wie gehen wir vor?

Nach einem Trauma ist es zunächst unsere Aufgabe, Verletzungen der knöchernen Strukturen und der Weichteile (insbesondere Bänder, Sehnen und Muskeln) zu diagnostizieren oder diese auszuschließen. Bei vorheriger auswärtiger Behandlung und Diagnostik besprechen wir die Röntgenaufnahmen und MRT-Bilder erneut im Team. Bei chronischen Beschwerden im Bereich von Knochen und/oder Gelenken bei eher geringem angeschuldigtem Unfall muss auch an Differenzialdiagnosen wie Osteomyelitis (Knochenentzündung) oder eitrige bzw. rheumatoide Arthritis (Gelenkentzündung) gedacht werden.  

 

Wie wird CRPS behandelt?

Eine rechtzeitige zielgerichtete Therapie ist notwendig, um eine Chronifizierung der Erkrankung vorzubeugen. Die Prognose hängt stark vom Behandlungsbeginn und dem Ausmaß der Erkrankung ab. Die Therapie erfordert eine Zusammenarbeit medizinischer, psychologischer, physio- und ergotherapeutischer Fachdisziplinen. Die fächerübergreifende Schmerztherapie steht im Vordergrund. Ziel der Therapie ist es, die Schmerzen zu bekämpfen und die Beweglichkeit zu verbessern.

Gemeinsam mit der Ambulanz für Schmerzmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am UKH Gemeinsam mit der Ambulanz unter der Leitung von Frau OÄ Dr. L. Flöther [Schmerz- & Palliativmedizin] führen wir interdisziplinär die Behandlung des CRPS bei Kindern durch. Ist eine stationäre Behandlung sinnvoll oder erforderlich, besteht eine enge Kooperation zu spezialisierten Kliniken.