Die Sozialpsychiatrische Station Wernicke mit dem Schwerpunkt bipolare Störungen
Ärztliche Leitung: Oberärztin Dr. Josephine Schwenke
Pflegerische Leitung: Melinda Zmyslony
Der Namensgeber unserer Station Carl Wernicke (1848 - 1905) folgte 1904 dem Ruf als Professor der Universitätspsychiatrie und Nervenklinik Halle. Bereits mit 26 Jahren hatte er die für seine Zeit revolutionäre Entdeckung gemacht, dass bestimmte Sprachstörungen ihren Ursprung in einer Schädigung eines Hirnareals hatten, und beschäftigte sich in der Folge mit der Erklärung psychischer Phänomene durch Veränderungen im Gehirn des Menschen.
Auf unserer sozialpsychiatrischen Station legen wir besonderen Wert auf die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit chronischen psychischen Erkrankungen. Der Schwerpunkt unserer Behandlung liegt bei Patienten mit schizophrenen und bipolaren Erkrankungen. Ziel der Therapie ist es, nach ausreichender Stabilisierung einer schweren Krankheitsepisode oder bei beginnender Destabilisierung unter Beachtung des sozialen Umfeldes (Beruf, Familie, zwischenmenschliche Beziehungen, Selbstwert) eine Symptomverbesserung und Wiedereingliederung ins gewohnte Umfeld zu erreichen.
Entsprechend ist die bauliche Gestaltung der Station. Unsere Station, welche in der ehemaligen Direktorenvilla liegt, verfügt über 16 Betten, die auf drei Einzel-, fünf Doppel- und ein Dreibettzimmer verteilt sind, sowie mehrere Aufenthalts- und Rückzugsräume für unsere Patienten. Gelegen ist die Villa in einer parkähnlichen Anlage, u. a. mit Volleyballplatz und Tischtennisplatte. Zusätzlich stehen unseren Patienten Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung zur Verfügung. Zur intensivierten Belastungserprobung und Wiedereingliederung in das soziale Umfeld stehen ferner sieben tagesklinische Plätze bereit.
Unser Team besteht aus einem Oberarzt, zwei Ärzten, einer Psychologin, einer Sozialarbeiterin, neun Pflegekräften, Ergo-, Musik- und Bewegungstherapeuten.
Behandlungskonzept
Die Aufnahme unserer Patienten erfolgt nach vorheriger Terminvergabe und nach Zuweisung durch niedergelassene Kollegen oder unsere Psychiatrische Institutsambulanz.
Neben der Diagnostik sehen wir den Schwerpunkt unserer Behandlung darin, unseren Patienten stabilisierend und bei Problemen der Alltagsbewältigung infolge ihrer Erkrankung unterstützend und strukturierend zur Seite zu stehen. Ziel ist die Rückkehr in einen Alltag außerhalb der Klinik und eine langfristige psychische Stabilisierung mit einem möglichst geringen Maß an krankheitsbedingten Beeinträchtigungen.
Hierfür stehen im Rahmen des multimodalen Behandlungssettings umfangreiche und individuell abgestimmte Therapiemaßnahmen zur Verfügung, wie:
- Medikamentöse Behandlung
- Verhaltenstherapeutisch orientierte Einzel- und Gruppengespräche
- Psychoedukation
- Angehörigengruppe Psychoseerkrankter
- Soziales Kompetenztraining
- Entspannungstraining
- Ernährungsgruppe / Therapeutisches Kochen
- Sporttherapie
- Ergotherapie
- Gestaltungstherapie
- Musik- und Bewegungstherapie
- Sozialtherapie
Die sich häufig anschließende tagesklinische Behandlung bietet Möglichkeiten, das im stationären Bereich Erlernte anzuwenden, die Belastbarkeit zu erproben und den Übergang in den ambulanten Bereich einschließlich der Wiedereingliederung in soziale Strukturen zu erleichtern. Im Sinne der sogenannten sektorenübergreifenden Versorgung besteht weiterhin die Möglichkeit, unsere Patienten auch in der besonders kritischen Phase unmittelbar nach der Entlassung durch unser Stationsteam bis zur Stabilisierung im ambulanten Bereich weiter zu behandeln.
Aufnahmemodalitäten
Eine Aufnahme kann über unsere Ambulanz unter der Nummer (0345) 557 3640 vereinbart werden.
Wir bitten Sie, bei Aufnahme folgende Dinge mitzubringen:
- Krankenhauseinweisungsschein
- Gesundheitskarte
- Schreibutensilien
- falls vorhanden Betreuerausweis, Medikamentenpass, Allergiepass, Röntgenpass
- Unterlagen von Vorbehandlungen (Arztbriefe, Laborbefunde, Röntgen-CDs …)
- benötigte Hilfsmittel (Brille, Hörgeräte …)
- Hygieneartikel
- Handtücher
- Bequeme Kleidung für Bewegungstherapie