Einige Rehabilitand*innen mit besonderen beruflichen, medizinischen, psychischen und sozialen Problemlagen brauchen nach der Rehabilitation Unterstützung bei der erfolgreichen Reintegration ins Erwerbsleben oder bei der Inanspruchnahme von vorhandener Unterstützungsangebote. Hierfür wurde der Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland (DRV MD) das indikationsübergreifende Fallmanagement (FM) eingeführt, das von den Berufsförderungswerken (BFW) Mitteldeutschlands  in Kooperation mit den jeweiligen medizinischen Rehabilitationseinrichtungen durchgeführt wird. Im BEiFall-Projekt wird dieser Einführungsprozess wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die primären Ziele bestehen in der Bewertung der indikationsübergreifenden Implementierungsphase und der Identifizierung von prozessualen und konzeptionellen Optimierungsbedarfen. Mithilfe eines Mixed-Methods-Designs und unter Nutzung verschiedener Datenzugänge werden Bedarfe, Förderfaktoren und Umsetzungsbarrieren auf Ebene von Rehabilitand*innen, Reha-Einrichtungen und BFWs analysiert. Hierfür werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten Interviews mit Rehabilitand*innen mit und ohne FM, mit FM-Verantwortlichen in den Reha-Einrichtungen sowie in den BFWs durchgeführt. Parallel werden Rehabilitand*innen zu drei Zeitpunkten (Ende der Rehabilitation, 6 Monate und 12 Monate nach der Rehabilitation) mit einem Fragebogen zu den subjektiven Unterstützungsbedarfen im Erwerbskontext befragt. Für die vergleichende Analyse zwischen Rehabilitand*innen mit und ohne FM werden die Rehabilitand*innen der DRV MD ebenfalls mit einem Fragebogen zu den gleichen Zeitpunkten wie die Referenzgruppe befragt. Ergänzend dazu wird eine Routinedatenanalyse zu den sozialmedizinischen Verläufen aller Rehabilitand*innen der DRV MD unter Berücksichtigung der FM-Vermerke vorbereitet.

 

Projektleitung:                 Prof. Dr. Thorsten Meyer-Feil

Mitarbeiterinnen:            Dr. Cornelia Weiß (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

                                           Philipp Überall (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

                                           Stella Jörn (wissenschaftliche Mitarbeiterin) 

                                             Kathleen Rechlin (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

                                            Sandra Schmitz (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

                                           Lynn Theis (wissenschaftliche Hilfskraft)

Laufzeit:                   01.01.2024 - 31.12.2026 (36 Monate)

Förderer:                  Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland

 

Projektbegleitung zum Thema - Aktualisierung der Reha-Therapiestandards(RTS-Projekt)

Die Deutschen Rentenversicherung hat mit den Reha-Therapiestandards (RTS) ein Instrument zur evidenzbasierten Ausgestaltung von Leistungen der medizinischen Rehabilitation etabliert. Es existieren aktuell neun indikationsspezifische Reha-Therapiestandards für die Indikationen Koronare Herzkrankheit, chronischer Rückenschmerz, Diabetes mellitus Typ 2, Schlaganfall, Brustkrebs, Alkoholabhängigkeit, Hüft- und Kniegelenkersatz, Depressive Störungen sowie Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale, Adipositas oder Neurodermitis.

Im Rahmen des Projekts wird das aktuelle Versorgungsgeschehen und die Umsetzung der RTS anhand von Leistungsdokumentationen der Reha-Einrichtungen analysiert. Mittels Literaturrecherchen zu Therapie- und Behandlungsverfahren werden potentiellen Änderungen der Evidenzlagen geprüft und die modularen Therapievorgaben und Geltungsbereiche der RTS entsprechend aktualisiert. Zudem sollen 2023 zwei neue indikationsübergreifende Reha-Therapiestandards eingeführt werden. Dazu ist eine Befragung (via Online-Plattform) von Anwender*innen aus der Reha-Praxis geplant. Nach der Ergebnissynthese werden die RTS in einer aktualisierten Fassung aufgelegt.

Die Projektdurchführung erfolgt gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Freiburg (Prof. Dr. E. Farin-Glattacker) und Universitätsklinikum Würzburg (Prof. Dr. H. Vogel).

Projektleitung:        Prof. Dr. Thorsten Meyer-Feil

Mitarbeiter:             André Golla

Laufzeit:                   01.06.2023 - 31.10.2025 (29 Monate)

Förderer:                  DRV Bund   

Unterstützungs- und Fortbildungsbedarf bei Angehörigen der Gesundheitsberufe in der medizinischen Rehabilitation (INFORM)

Bislang gibt es kein Fortbildungsangebot für die verschiedenen Gesundheitsberufe in der medizinischen Rehabilitation, das für alle Professionen gleichermaßen eine Plattform bilden, niedrigschwellig zugänglich sind, gezielte praxisnahe Informationen bereithalten und zusätzlich einen interdisziplinären Austausch ermöglicht. Ein solches zu entwickeln und langfristig in der Praxis erfolgreich zu implementieren, setzt eine Kenntnis über die rehabilitationsspezifischen Kompetenzen und den konkreten Fortbildungsbedarf der einzelnen Gesundheitsberufe voraus. Das Ziel des Projektes ist somit eine dezidierte Bedarfserhebung, die mittels Gruppendiskussionen und leitfadengestützten Interviews erfolgt. Hierzu werden zunächst berufsgruppenspezifische Gruppediskussionen mit dem klinisch in der Rehabilitation tätigen Personal durchgeführt, um die konkreten Bedarfe hinsichtlich benötigter rehabilitationsbezogener Kompetenzen zu eruieren. Darauf folgen Gruppendiskussionen innerhalb der Reha-Teams in kooperierenden Rehabilitationseinrichtungen, um gemeinsame Bedarfe bezüglich interprofessioneller Zusammenarbeit zu ermitteln. Um auch die Sicht der Klinikleitungen zu ermitteln, werden anschließend leitfadengestützte Einzelinterviews mit der ärztlichen Leitung geführt. Das Projekt wird mit einem Online-Survey abgerundet, in welchem die Ergebnisse aus den qualitativen Diskussionen mittels Fragebogen in den unterschiedlichen Gesundheitsberufen quantifiziert und verifiziert werden sollen.

Projektleitung:        PD Dr. Annett Salzwedel, Universität Potsdam

                                  Prof. Dr. Thorsten Meyer-Feil, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Mitarbeiterin:         Julia-Marie Zimmer (wissenschaftliche Mitarbeiter)

                                  Pia Schade (wissenschaftliche Hilfskraft)

                                  Maxi Steinmetz (wissenschaftliche Hilfskraft)

Laufzeit:                  01.01.2023 - 31.12.2024 (24 Monate)

Förderer:                  Deutsche Rentenversicherung Bund

Berufsorientierte Teilhabebegleitung in der Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen
(BORA-TB)

BORA-TB ist ein Modellprojekt, das im Rahmen des Bundesprogramms ‚Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro‘ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, die (Re-)Integration von abhängigkeitserkrankten Menschen in das Berufsleben zu fördern. Weitere Ziele des schnittstellenübergreifenden Fallmanagements bestehen darin, Rehabilitand*innen bei ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen oder in der Inanspruchnahme weiterer Teilhabeleistungen zu bestärken bzw. Teilhabehemmnisse gemeinsam mit Rehabilitand*innen zu bewältigen.

In der praktischen Umsetzung des Modellvorhabens wird mit BORA-TB erstmals eine Person in die Versorgung abhängigkeitserkrankter Rehabilitand*innen integriert, die den (Wieder-) Einstieg in das Arbeitsleben prozess- und trägerübergreifend für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten über die medizinische Rehabilitation hinaus begleitet und unterstützt. Die Projektleitung ist die Deutsche Rentenversicherung Westfalen, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist mit der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation des Modellvorhabens betraut.

Projektleitung:             Norbert Gödecker-Geenen (Deutsche Rentenversicherung Westfalen)

Leitung der wissenschaftlichen Begleitung:    Prof. Dr. Thorsten Meyer-Feil

Mitarbeiterinnen:         Helen Ewertowski-Selle (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

                                        Lieselotte Kleier (wissenschaftliche Hilfskraft)

Laufzeit:                         01.11.2019 - 31.10.2024 (60 Monate)

Förderer:                        Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Soziale Arbeit in der beruflichen Rehabilitation - Umgang mit Bedarfen der sozialen Sicherung, sozialen Unterstützung und persönlichen Entwicklung von Rehabilitand*innen (SABER)

Fachkräfte der Sozialen Arbeit sind Teil des interprofessionellen Reha-Teams. In der beruflichen Rehabilitation sind sie v.a. in Bildungseinrichtungen verortet und tragen zusammen mit dem Reha-Team dazu bei, die Teilhabe von Rehabilitand*innen am Arbeitsleben zu sichern. Dabei setzen sich Sozialarbeiter*innen mit Bedarfen der sozialen Sicherung, der sozialen Unterstützung sowie der persönlichen Entwicklung der Rehabilitand*innen auseinander. Aus der Literatur kann abgeleitet werden, dass die genannten Bedarfe eine Relevanz für die (Re-)Integration von Menschen in das Erwerbsleben haben können und somit auch bedeutsam für das übergeordnete Ziel der beruflichen Rehabilitation nach dem IX. Sozialgesetzbuch, der Sicherung der Teilhabe am Arbeitsleben, sind.

Bislang ist wenig über die Praxis der Sozialen Arbeit sowie über die konkreten sozialen Bedarfe von Rehabilitand*innen in den einzelnen Phasen der beruflichen Rehabilitation bekannt. Das Projekt SABER setzt an dieser Stelle an und verfolgt dabei einen Mixed-Methods-Ansatz (Quan+QUAL). Im Rahmen einer Sekundärdatenanalyse, die auf Qualitätssicherungsdaten der DRV beruht, soll u.a. die Inanspruchnahme und das Leistungsgeschehen Sozialer Arbeit in der beruflichen Rehabilitation analysiert werden. In der qualitativen Hauptstudie werden in 15 Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation (BFW, BTZ, Anbieter der ambulanten beruflichen Rehabilitation) Leitfadeninterviews mit Fachkräften der Sozialen Arbeit, Leitungspersonen und Rehabilitand*innen geführt. Zusätzlich werden teilnehmende Beobachtungen des Arbeitsalltags der Fachkräfte der Sozialen Arbeit und Gruppendiskussionen mit den jeweiligen Reha-Teams durchgeführt. Optional finden eine Dokumentenanalyse und eine Audio-Aufzeichnung von Beratungsgesprächen zwischen Sozialarbeiter*innen und Rehabilitand*innen statt.

Als Resultat sollen die sozialen Bedarfe von Rehabilitand*innen im Setting der beruflichen Rehabilitation identifiziert und die Praxis Sozialer Arbeit sowie ihre Bedeutung und Funktion für den Rehabilitationsprozess umfassend beschrieben werden. Darauf aufbauend sollen in Kooperation mit den zwei inhaltlich verwandten Forschungsprojekten des FSP „Weiterentwicklung der beruflichen Rehabilitation“, ANSAB und NeKoBeRe, Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die zur Optimierung der Sozialen Arbeit in der beruflichen Rehabilitation beitragen sollen.

Projektleitung:             Prof. Dr. Thorsten Meyer-Feil

Mitarbeiter*innen:       Nadja Freymüller, geb. Scheiblich (Koordination),

                                        Tobias Knoop, Harald Zellner,

                                        Cynthia Richter (bis Juni 2023),

                                        Antonia Kniese (wissenschaftliche Hilfskraft)

Kooperationspartner*innen: 

Alexander Thomas; Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG e. V.), Projekt ANSAB (Hochschule Düsseldorf, Prof’in Silke Tophoven), Projekt NeKoBeRe (HAW Hamburg, Prof. Dieter Röh und FH Kiel, Prof. Stephan Dettmers).

Laufzeit:                  01.01.2022 - 31.12.2025 (48 Monate)

Förderer:                  Deutsche Rentenversicherung (DRV), Forschungsschwerpunkt (FSP)
                                 „Weiterentwicklung der beruflichen Rehabilitation“

 

Geschäftsstelle des Rehabilitationswissenschaftlichen Verbundes Berlin, Brandenburg und Mitteldeutschland (BBMD). (GeReVer)

Die Vermittlung rehabilitationsbezogener Kompetenzen einschließlich interprofessioneller Zusammenarbeit in der Lehre und Ausbildung für Ärzte*innen und Angehörige anderer Gesundheitsberufe ist derzeit vielfach noch defizitär und dringend zu verbessern. Das Ziel des Forschungsprojekts ist die Konzeption einer rehabilitationsbezogenen interprofessionellen Lehrveranstaltung für die ärztlichen und nicht-ärztlichen Berufsgruppen (Physiotherapie, Ergotherapie, Gesundheits- und Krankenpflege, Soziale Arbeit und Psychologie/Psychotherapie). In Vorbereitung wurden Expert*innen der verschiedenen Berufsgruppen nach ihren Empfehlungen für die inhaltliche und didaktische Vermittlung von rehabilitationsbezogenen Kernthemen aus ihrer praktischen Perspektive befragt. Die entwickelten Modulinhalte werden durch Einbezug der Adressatengruppe pilotiert und evaluiert werden. Das Forschungsprojekt umfasst weiterhin die Erweiterung der Reha-Wiki Plattform mit Lehrmaterialien von an der Rehabilitation beteiligten nicht-ärztlichen Berufsgruppen sowie der Erfassung neuer Lehrangebote. Das Projekt wird einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung einer inhaltlich und didaktisch anspruchsvollen rehabilitationsbezogenen Ausbildung in der BBMD-Region leisten.

Projektleitung:        Prof. Dr. Thorsten Meyer-Feil

Mitarbeiterinnen:    Kathleen Rechlin (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

                                    Julia-Marie Zimmer (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

                                   Anna Domröse (wissenschaftliche Hilfskraft)

                                   Pia Schade (wissenschaftliche Hilfskraft)

Laufzeit:                   01.01.2024 - 31.12.2026 (36 Monate)                              

Förderer:                  Deutsche Rentenversicherung Bund

                                  Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg

                                  Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland