Belastungen im Beruf und biologisches Altern
Ansprechpartner*innen am IMS
Leitung: Dr. Max Herke, Dr. Anja Knöchelmann
Mitarbeit: Tobias Rähse, M.A.
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Andreas Simm und Dr. Anne Großkopf aus dem Forschungslabor der Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Halle (Saale)
Prof. Dr. Hanno Hoven und Prof. Dr. Volker Harth aus dem Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Prof. Dr. Nico Dragano aus dem Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Düsseldorf
Laufzeit: 01. Oktober 2024 bis 31. März 2027
Hintergrund der Studie
Das Forschungsprojekt „Belastungen im Beruf und biologisches Altern: Differenzielle Zusammenhänge nach sozialer Position, Lebensphase und sozialer Unterstützung“ untersucht die Auswirkungen von berufsbedingtem Stress, wie z.B. Lärm, Schichtarbeit oder mangelnder Anerkennung auf das biologische Altern. Die Grundlage für diese Forschung bilden Daten aus der NAKO Gesundheitsstudie.
Studien zeigen, dass berufliche Stressfaktoren wie Lärmbelastung, Schichtarbeit und psychosozialer Stress mit altersassoziierten Erkrankungen in Verbindung stehen. Unklar ist jedoch der genaue Zusammenhang zu biologischem Altern und ob diese Faktoren das biologische Altern beschleunigen sowie ob soziale Unterstützung die negativen Auswirkungen dieses Zusammenhangs abmildern kann. Als Marker für das biologische Altern dienen in dieser Studie insbesondere fortgeschrittene Glykierungsendprodukte (Advanced Glycation End-Products, AGEs), die mittels Hautautofluoreszenz gemessen werden.
Ziele des Projekts
Das Hauptziel des Projekts ist es, die Beziehung zwischen beruflichen Belastungen und dem biologischen Altern zu untersuchen. Dabei soll geprüft werden, ob bestimmte soziale Gruppen besonders anfällig für eine beschleunigte Alterung aufgrund von Arbeitsbedingungen sind. Hierfür wird erforscht, ob sich die untersuchten Zusammenhänge je nach sozioökonomischer Position, Lebensphase oder sozialer Unterstützung unterscheiden.
Daten und Methoden
Die Daten stammen aus der NAKO Gesundheitsstudie. Rund 200.000 Menschen im Alter von 20 bis 69 Jahren werden in dieser langfristig begleitet, um Zusammenhänge zwischen Lebensstil, Umweltfaktoren, genetischen Merkmalen und der Entwicklung von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs in Deutschland zu erforschen. Die NAKO erhebt umfassende Daten zu Lebensgewohnheiten, gesundheitlichen Risikofaktoren und biologischen Markern, die wichtige Einblicke in Alterungsprozesse und Krankheitsprävention bieten.
AGE-Messungen wurden bei etwa 44.000 Teilnehmenden durchgeführt. Zusätzlich werden psychosoziale und arbeitsbezogene Informationen wie Lärmbelastung, Schichtarbeit, beruflicher Stress und sozioökonomische Position ausgewertet. Weitere Faktoren wie Gesundheitsverhalten (z.B. Rauchen, Alkoholkonsum) und demografische Merkmale (z.B. Alter, Geschlecht) dienen als Kontrollvariablen. Mittels Regressionsanalysen werden die Zusammenhänge zwischen beruflichen Belastungen und der Hautautofluoreszenz analysiert. Moderatoranalysen prüfen, ob sozioökonomische Position, Lebensphase und soziale Unterstützung den Zusammenhang beeinflussen.