Die AG Sozialepidemiologie beschäftigt sich mit Fragen von Gesundheit und Krankheit im Kontext gesellschaftlicher Einflüsse. Ziel dieser Art des Nachdenkens über Gesundheit und Krankheit ist dabei zu verstehen, wie sich gesellschaftlich weitgehend vorgegebene Lebensbedingungen auf die Gesundheit von Einzelnen und Gruppen auswirken. Damit verknüpft ist die Frage, welche Maßnahmen geeignet sind, diese Zusammenhänge zu beeinflussen, um gesundheitlichen Benachteiligungen entgegen zu wirken.
In diesem Zusammenhang interessieren wir uns insbesondere für marginalisierte Gruppen. Hintergrund unserer Perspektive ist dabei die Annahme, dass Marginalisierung krank macht, und Krankheit wiederum Marginalisierung begründen oder verstärken kann. Wir gehen daher davon aus, dass marginalisierte Patientengruppen innerhalb des Gesundheitssystems und in der Planung sozialmedizinsicher Interventionen besondere Berücksichtigung finden sollten.
Gleichzeitig sehen wir die Analyse der Versorgung an den Rändern des Gesundheitssystems als eine Art Belastungstest, der strukturelle Probleme des Gesundheitssystems offenlegen und Lösungsansätze auch über unsere Zielgruppen hinaus vorschlagen kann.
Inhaltliche Schwerpunkte der AG sind dabei die Gesundheit und medizinische Versorgung von Asylsuchenden, der Zusammenhang zwischen Marginalisierung und psychischen Erkrankungen, sowie die Gesundheit benachteiligter Kinder und anderer vulnerabler Gruppen.