Else Kröner Center for Cancer Care in Ethiopia
Ansprechpartner*innnen: Prof. Eva Kantelhardt, Dr. Antje Henke
Laufzeit: 1.2.2020 - 31.1. 2026
Förderer: Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Kurzbeschreibung:
2,5 Millionen Euro: Mit dieser Summe fördert die Else Kröner-Fresenius-Stiftung über fünf Jahre die Entwicklung des „Else Kröner Center for Cancer Care in Ethiopia “ an Universität von Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien. Die Leitung des humanitären Projekts liegt bei der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, genauer bei Prof. Eva Kantelhardt. Die Wissenschaftlerin und Fachärztin für Gynäkologie engagiert sich bereits seit etwa zehn Jahren in dem afrikanischen Land und ist maßgeblich in enger Kooperation mit Mediziner*innen vor Ort daran beteiligt, die Vorsorge und die Versorgung von onkologischen Erkrankungen, insbesondere Brustkrebs- und Gebärmutterhalskrebs, voranzubringen. Enger Partner ist dabei ein interdisziplinäres Team unter Leitung von Dr. Adamu Addissie der Addis Abeba Universität.
Das nun geförderte Krebszentrum in Äthiopien ist eines von zwei Projekten, das die Else Kröner-Fresenius-Stiftung aus 78 Bewerbungen ausgewählt hat und dem diese hohe Förderung zuteilwird. „Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs sind die häufigsten Krebserkrankungen in Äthiopien. Es geht auch darum, dort überhaupt erst einmal eine Forschung zu Brustkrebs aufzubauen. Die gibt es dort kaum. Jedes Jahr erkranken dort etwa 13.000 Menschen. Und anders als in Deutschland mit seiner guten Versorgung sterben in Äthiopien rund zwei Drittel der Erkrankten daran“, macht Prof. Kantelhardt deutlich. Insbesondere die Früherkennung, die ein wesentlicher Faktor für die Heilbarkeit der Erkrankungen darstelle, müsse verbessert werden.
Die Förderung der EKFS dient deshalb vor allem dazu, eine frühere Diagnostik und folglich auch eine frühere Therapie zu etablieren. „Das alles geschieht in enger Abstimmung mit den Kolleg*innen in Addis Abeba“, sagt Kantelhardt. Dazu gehöre die Anschaffung von Geräten, aber auch die Optimierung von Abläufen. Die neue Krebsklinik wird außerdem als Aus- und Weiterbildungsstandort für die Mitarbeiter der neuen regionalen Onkologie-Zentren dienen. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit acht ländlichen regionalen Krankenhäusern und ihren Gesundheitszentren, um das geplante landesweite Gebärmutterhalskrebs-Screening zu optimieren. Darüber hinaus soll ein System auf Gemeindeebene entwickelt werden, um die Krebspatienten durch bestehende lokale Strukturen langfristig auch psychosozial zu unterstützen.
Ich unterstütze EKC, weil...
Munir Awol: Ich unterstütze EKC, weil das Projekt eine Reise zur Verbesserung der Krebsforschung und Patientenversorgung in Äthiopien ist
Ich heiße Munir Awol und bin Onkologe in Addis Abeba, Äthiopien. Das Else-Kröner-Projekt bot mir die Möglichkeit, im Mai 2024 an der Sommerschule in Halle teilzunehmen, um mein Verständnis für die Krebsforschung in Äthiopien zu vertiefen. Durch diese Erfahrung konnte ich wertvolle Einblicke gewinnen und mein Wissen erweitern.
Als Onkologe konzentriere ich mich auf die Diagnose und Behandlung von Krebs. Durch kontinuierliche Forschung und Ausbildung strebe ich an, die Versorgung von Krebspatienten nachhaltig zu verbessern. Für mich als Leiter der onkologischen Abteilung des Black Lion Hospitals ist das EKC ein Schlüsselfaktor zur Verbesserung der Forschungskapazitäten des Personals und der Auszubildenden im Bereich der Onkologie. Es unterstützt die Patienten in verschiedenen Programmen, die von psychosozialer Unterstützung bis hin zu einem besseren Zugang zu speziellen Behandlungen reichen. Das EKC hilft den Patientinnen, indem es den Zugang zur Frühdiagnose durch Screening- und Früherkennungsprogramme sowie die rechtzeitige chirurgische Behandlung von Brustkrebspatientinnen verbessert.
Lense Yadete: Ich unterstütze das EKC da es den Weg für eine verbesserte Krebsversorgung in Äthiopien ebnet
Mein Name ist Lense Yadete, ich bin Medizinerin in Addis Abeba und derzeit Koordinatorin des Else Kröner for Cancer Care Projekts. Ich spiele eine zentrale Rolle als Koordinatorin im Projekt in addis Abeba. Gemeinsam mit meinem Team erforschen wir derzeit die Erfahrungen mit unserem One-Stop-Cancer-Center. Ich gewährleiste eine reibungslose Erbringung von Dienstleistungen, indem ich die Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen, die zusammenarbeiten, koordiniere.
EKC unterstützt die Patienten, indem es dringend benötigte Krebsbehandlungen auf der Ebene der medizinischen Grundversorgung anbietet, die für viele äthiopische Frauen und Mütter schwer zugänglich sind. Und das ist so wertvoll. Danke.
Veronica Afework: Ich unterstütze das EKC Projekt da ich Fortschritte in der Brustkrebschirurgie in Äthiopien erreichen möchte
Veronica Afework, eine 32-jährige Allgemein- und Brustchirurgin, hat durch das EKC-Projekt in Äthiopien wesentliche Fortschritte in ihrer Karriere als Brustchirurgin erzielt.
Dank eines Austauschprogramms am Universitätsklinikum Halle (UKH) in Deutschland konnte sie ihre chirurgischen Fähigkeiten erheblich verbessern. „Ich hatte die Gelegenheit, bei komplexen Eingriffen wie Lumpektomien, Mastektomien, Brustrekonstruktionen und Sentinel-Lymphknoten-Biopsien zu assistieren“, berichtet Afework. Diese Erfahrung erweiterte ihr klinisches Wissen und ihre Entscheidungsfähigkeit.
Ein weiterer Meilenstein war ihre Teilnahme an der Forschungssommerschule in Halle. „Diese Erfahrung hat meine Forschungsfähigkeiten und mein berufliches Netzwerk erheblich erweitert“, sagt sie. Die Sommerschule half ihr, ein tieferes Verständnis für statistische Methoden und die Interpretation von Daten zu entwickeln.
Ihre neu gewonnenen Fähigkeiten fließen direkt in ihr Forschungsprojekt ein: „Breast cancer surgical care and lived experience of patients after mastectomy, treated at a tertiary hospital and a One stop breast center in Ethiopia“. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Versorgung von Brustkrebspatientinnen in Äthiopien zu verbessern.
Afework ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie internationale Zusammenarbeit und Weiterbildung die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern voranbringen können.
Antje Henke: Warum ich das EKC unterstütze, weil Frauengesundheit und Aufklärung Eckpfeiler einer wachsenden, gesunden Gesellschaft sind
Mein Name ist Antje Henke und ich bin Expertin für Krebsprävention mit Fokus auf Subsahara-Afrika. Derzeit engagiere ich mich sowohl im wissenschaftlichen Projektmanagement des EKC-Projekts an der Universität Halle als auch ab August in Moshi, Tansania.
Das Else-Kröner-Center for Cancer Care spielt eine zentrale Rolle in der Grundversorgung von Frauen und trägt maßgeblich zur Steigerung der Krebsaufklärung und zum Empowerment von Patientengruppen und ihren Angehörigen bei. Durch die wissenschaftliche Kooperation zwischen Partneruniversitäten fördern wir die Implementierung und Evaluation neuer Projekte sowie den gegenseitigen Wissensaustausch.
Meine Arbeit im EKC-Projekt zielt darauf ab, die Krebsdiagnose und -behandlung zu verbessern, insbesondere durch die Koordination und Planung zur Optimierung der Abklärungsdiagnostik an der Universität Halle. Ich bin überzeugt davon, dass unsere innovativen Forschungsansätze in der Krebspräventionsforschung einen signifikanten Beitrag für die Patienten leisten werden.
Gelana Lulu Saketa: Ich unterstütze das EKC, weil es eine verbesserte Krebsversorgung im Churchill Health Center, auf Grundversorgungsebene schafft
Gelana Lulu Saketa, Geschäftsführer des Churchill Health Center in Addis Abeba, hebt die bedeutenden Fortschritte hervor, die das EKC-Projekt im Bereich der Krebsversorgung in Äthiopien bewirkt hat.
„Das EKC-Projekt unterstützt Frauen bei der Früherkennung von Krebs, bei der Diagnose und Behandlung, um die Morbidität und Mortalität zu senken“, erklärt Saketa. Durch das Projekt werden nicht nur medizinische Geräte und Ausstattung bereitgestellt, sondern auch das Gesundheitspersonal umfassend weitergebildet, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten.
Bei ihm laufen alle geschäftsführende Aktivitäten im Churchill Health Center im Rahmen des EKC-Projektes ein: Er betont, wie die Dezentralisierung der Krebsversorgung durch das EKCC vom Tertiärkrankenhaus zur primären Gesundheitsversorgung den Patienten zugutekommt. „Patienten können nun Screening, Diagnose und Behandlung an einem Ort mit multidisziplinären Spezialistenteams erhalten“, sagt sie. Dies verkürzt die Wartezeit für Diagnosen und die Warteliste erheblich und verbessert somit die Prognosen und die Lebensqualität der Patienten.
Zusätzlich spielt das Churchill Health Center eine wichtige Rolle in der Forschung und im Datenmanagement, was die kontinuierliche Verbesserung der Krebsversorgung in Äthiopien unterstützt.
Gelana Lulu Saketa sieht im EKC-Projekt eine entscheidende Initiative, die das Leben von Krebspatienten in Äthiopien nachhaltig verbessert und die Gesundheitsinfrastruktur des Landes stärkt.
Sophie Roßner: Ich unterstütze das EKC weil es die medizinische und interkulturellen Ausbildung von PhD-Studierenden fördert
Sophie Roßner, eine 25-jährige Medizinstudentin aus Halle (Saale), berichtet über ihre wertvolle Erfahrung mit dem Else Kröner Projekt im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Das Projekt unterstützte ihre Studie über e-Learning in der medizinischen Grundversorgung in Äthiopien.
„Meine Studie bot eine gründliche erste Evaluierung und Basisbewertung von e-Learning für das DINKNESH-Projekt“, erklärt Rossner. Das DINKNESH-Projekt zielt darauf ab, eine App für medizinisches Fachpersonal zu entwickeln, die ihr Wissen über die Prävention und Behandlung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs erweitern soll. Diese Evaluation könnte als Modell für ähnliche Projekte in Äthiopien dienen.
Für Roßner bedeutet das EKC-Projekt eine einmalige Gelegenheit, in die Welt der Forschung einzutauchen und wertvolle Erfahrungen für ihre zukünftige Karriere zu sammeln. „Das EKC-Projekt bietet mir als Studentin die Chance, praxisnahe Forschungserfahrungen zu machen und mein Wissen zu erweitern“, sagt sie.
Roßner arbeitet an diesem Projekt bei der Global Health AG der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Durch ihre Beteiligung trägt sie zur Verbesserung der medizinischen Ausbildung und der Gesundheitsversorgung in Äthiopien bei.
Sophie Roßner zeigt, wie internationale Zusammenarbeit und innovative Bildungsprojekte die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern verbessern können.