Kurztitel

Zeitraum

  • 01. Jan. 2023 – 31. Dez. 2025

Leitung

Mitarbeiterinnen

Partner

  • Institut für Psychologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Frau Prof. Dr. Gundula Hübner)
  • NewObjects GmbH
  • AOK Sachsen-Anhalt

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung - Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG) - FKZ: 03WIR3111B

Hintergrund und Ziel

Steigende Lebenserwartungen ergeben neue Herausforderungen für die gesundheitliche Versorgung älterer Menschen insbesondere im ländlichen Raum. Altern ist im Allgemeinen mit Funktionsverlusten verbunden, jedoch variieren biologisches Alter, Funktionsfähigkeit sowie Anzahl und Schwere chronischer Erkrankungen stark. Trotz wirksamer Therapien können insbesondere chronische Erkrankungen mit akuten und langfristigen Einschränkungen der körperlichen Funktionsfähigkeit und Lebensqualität einhergehen. Dabei sind vor allem Einschränkungen der Mobilität mit Verlusten der sozialen Teilhabe und somit möglicher Vereinsamung und Depressionen assoziiert. Adressatengerechte Angebote der sekundären und tertiären Prävention zur Förderung der körperlichen Funktion und sozialen Teilhabe, welche die Heterogenität dieser Zielgruppe berücksichtigen, fehlen häufig. Im Rahmen dieses Projektes soll daher für ältere Menschen, die aufgrund eingeschränkter Funktionsfähigkeit und mangelnder Infrastruktur im ländlichen Raum nur schwer Zugang zu kommunalen Aktivitätsangeboten haben, ein niederschwelliges, digital gestütztes Angebot geschaffen werden, das individuell zugeschnittene Anreize zu nachhaltiger Aktivierung und zum Erhalt sozialer Kontakte schafft. Aktiv im Alter zielt dabei auf die Motivation und Befähigung der Teilnehmenden zum selbstständigen Üben und Trainieren im häuslichen Umfeld sowie zur digitalen Teilhabe (Internetnutzung, digitale Kommunikation). Dies soll durch die Kombination fachlich-therapeutischer Beratung durch Physio- und Ergotherapeut*innen mit die Motivation und Selbstwirksamkeit steigernden digitalisierten Angeboten (ergänzende Angeboten für Spiele und soziale Teilhabe) für effektive körperliche und soziale Aktivierung erreicht werden.

Studiendesign und Methode

Ziel des Projektes ist die Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines potentiell verordnungsfähigen interprofessionellen Versorgungskonzeptes zur Förderung körperlicher Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und Teilhabe für ältere Menschen mit bestehenden oder drohenden Einschränkungen von Mobilität und Teilhabe. Das Vorhaben gliedert sich methodisch in 4 Phasen:

1. Phase: Interventionsentwicklung mittels partizipativer, kokreativer Prozesse mit allen Beteiligten (Senior:innen, Therapeut:innen und Ärzt:innen der teilnehmenden Regionen) sowie zeitgleich Rekrutierung und Evaluation der Kontrollgruppe

2. Phase: Pretest der neu entwickelten technischen Komponenten und Prozesse des Versorgungskonzeptes

3. Phase: Pilotierung der Intervention im Versorgungskontext

4. Phase: Evaluation anhand quantitativer und qualitativer Daten in einem mixed-methods Design

Die Prüfung von Machbarkeit, Akzeptanz und potentiellem Nutzen der entwickelten Intervention erfolgt in einem konsekutiven Kontroll-Interventionsgruppendesign. Die Erhebung relevanter Outcomes erfolgt jeweils zu Baseline (t0), nach 12 Wochen Intervention (t1) und nach acht Wochen Follow-up (t2). Als Hauptoutcomes werden der 6-Minuten-Gehtest sowie objektive Assessments der körperlichen Funktion durch die Therapeut:innen vor Ort erhoben. Die Erhebung quantitativer Daten sowie ergänzender interventionsspezifischer qualitativer Daten erfolgt mittels standardisierter Fragebögen sowie leitfadengestützter Interviews in der Interventionsgruppe (IG) durch das Studienpersonal.

Titel:

  • CoPreP - Handlungsempfehlung - Pilotierung

Zeitraum:

  • 01. Okt. 2025 – 31. Dez. 2026

Projektleitung:

Projektmitarbeiter:

  • NN

Förderung:

  • Förderer: Land Sachsen-Anhalt
  • Fördernummer und Projekttitel: CSV 8 „Stärkung der pandemischen Preparedness in Sachsen-Anhalt im Hinblick auf die aktuelle COVID Pandemie“

Zusammenfassung

Hintergrund

National und international kam es während der COVID-19 Pandemie zu einer Priorisierung bei der Behandlung von COVID-19 positiven Patient*innen innerhalb des Gesundheitswesens. Im Projekt Co-PreP wurden die Auswirkungen in den Bereichen Geburtshilfe und onkologische Chirurgie exploriert und es wurden Handlungsempfehlungen entwickelt.

Ziel

Die Handlungsempfehlungen werden mit Mitarbeitenden der Geburtshilfe und Tumorchirurgie auf Machbarkeit und Akzeptanz überprüft.

Methoden

Das qualitative Forschungsdesign wird mit Fokusgruppengesprächen und ggf. Einzelinterviews umgesetzt. Die Mitarbeitenden der Geburtshilfe und der onkologischen Chirurgie diskutieren die Handlungsempfehlungen im Hinblick auf Verständlichkeit, Akzeptanz und Implementierung. Die Daten werden inhaltsanalytisch ausgewertet

Erwartete Ergebnisse

Nach Testung der Handlungsempfehlungen stehen diese als relevante Tools den direkt an der Versorgung beteiligter AkteurInnen zur Verfügung, um in Pandemiesituationen Handlungsfähig zu sein. Zudem können die Handlungsempfehlungen in die Curricula einbezogen werden. 

Titel:

  • CoPreP - Sektorübergreifende Versorgung während einer Pandemie: Exploration der Erfahrungsperspektiven der Fachkräfte in der Geburtshilfe und der Chirurgie

Zeitraum:

  • 01. Juli 2023 - 30. Juni 2025

Projektleitung:

Projektmitarbeiterin:

Partner*innen:

  • Dieses Projekt wird gemeinsam mit der Klinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt. Projektleitung:  Prof. Dr. med. Ulrich Ronellenfitsch; Mitarbeiterinnen: Lisa Rieder, Antonia Stengler

Förderung:

  • Förderer: Land Sachsen-Anhalt
  • Fördernummer und Projekttitel: CSV 8 „Stärkung der pandemischen Preparedness in Sachsen-Anhalt im Hinblick auf die aktuelle COVID Pandemie“

Zusammenfassung

Hintergrund

National und international kam es während der COVID-19 Pandemie zu einer Priorisierung bei der Behandlung von COVID-19 positiven Patient*nnen innerhalb des Gesundheitswesens. Schwangere Frauen haben in der vor- und nachgeburtlichen Versorgung starke Veränderungen und Einschränkungen des Leistungsangebotes von Arzt*innen und Hebammen erlebt. Klinische Aufenthalte waren durch Verbot von Begleitpersonen, latenter Ansteckungsgefahr und unklarer Prognose einer SARS-CoV-2-Infektion dominiert. Diese Priorisierung kann negativen Auswirkungen, sogenannte „Kollateralschäden“ auf Versorgungsbereiche gehabt haben, die nicht von der pandemischen Krankheit betroffen waren, wie in diesem Fall der Geburtshilfe und der onkologischen Chirurgie. Weniger Vorsorgeuntersuchungen, persönliche Unterstützungsangebote, Umgang mit Infizierten KlientInnen und viele weitere Faktoren können Unsicherheiten und Ängste bei Fachpersonal der Geburtshilfe und onkologischen Chirurgie zur Folge gehabt haben. Wie das Personal selbst diese Ausnahmesituationen während der COVID-19 Pandemie empfunden hat, ist bisher nicht ausreichend dargestellt worden.

Ziel

Die Hindernisse, Belastungen aber auch Ressourcen und möglicherweise die Motivation von Mitarbeitenden der Geburtshilfe und Tumorchirurgie während der COVID-19-Pandemie sollen, getrennt voneinander, analysiert und dargestellt werden.

Methoden

Das qualitative Forschungsdesign wird mit Fokusgruppengesprächen und ggf. Einzelinterviews umgesetzt. Die Mitarbeitenden der Geburtshilfe und der onkologischen Chirurgie können in einem geschützten Umfeld ihr Erleben und ihre Erfahrungen aus der Zeit der COVID-19 Pandemie explorieren. Um die genannten Phänomene der Befragten zu verstehen, wird ein interpretativ hermeneutischer Forschungsansatz gewählt.

Erwartete Ergebnisse

Die Explorationen aus der Perspektive direkt an der Versorgung beteiligter AkteurInnen können einen wichtigen Beitrag leisten, um Lehren aus der vergangenen/aktuellen Pandemie für zukünftige Gesundheitskrisen zu gewinnen. Im nächsten Schritt sollen die Ergebnisse die Entwicklung von Handlungsempfehlungen informieren um im Sinne von preparedness auf eine erneute Pandemie oder Gesundheitskrise besser vorbereitet zu sein.

Titel:

  • CoPreP - Zielgruppenspezifische Kommunikation zu Modellierungsstudien (KOMMOD)

Zeitraum:

  • 01. Jan. 2025 – 31. Dez. 2026

Projektleitung:

Projektmitarbeiter:

Förderung:

  • Förderer: Land Sachsen-Anhalt
  • Fördernummer und Projekttitel: CSV 8 „Stärkung der pandemischen Preparedness in Sachsen-Anhalt im Hinblick auf die aktuelle COVID Pandemie“

Zusammenfassung

Hintergrund

Während der SARS-CoV-2 Pandemie entstand ein großer gesellschaftlicher Bedarf an Informationen zu einer Vielzahl an Themen, z. B. Impfung, Infektionskontrolle und Strukturen der Pandemiekontrolle.  Die Befragten nutzen zu einem hohen Anteil traditionelle Medien (TV 70.6 %; Radio 58.5 %; Zeitschriften 32.7 %) als Informationsquelle. Der Konsum von Medien ist mit dem Eintreten der Pandemie in Deutschland gestiegen, was ihre Relevanz in der Risikokommunikation unterstreicht. Ausgewählte Analysen von Medienbeiträgen haben jedoch gezeigt, dass aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht keine angemessene Risikokommunikation erfolgt. Kriterien für geeignete Darstellungsformen, die eine realistische Einschätzung von Risiken zulassen, wurden hinreichend beschrieben. Weniger eindeutig ist, wie die Qualität der Evidenz und statistische Unsicherheiten kommuniziert werden sollten. Die unsichere Datenlage ist unter Pandemiebedingungen eine besondere Herausforderung. Insbesondere beruhen Aussagen zum Infektionsrisiko oder zur Wirksamkeit von Maßnahmen zum Infektionsschutz zu einem großen Anteil auf Modellierungsstudien. Experten sehen es als große Herausforderung, die damit verbundenen Unsicherheiten der Öffentlichkeit, aber auch politischen Entscheidungsträgern angemessen zu kommunizieren.

Methoden

In einer qualitativen Machbarkeitsstudie sollen (1) Kriterien definiert werden, die eine Abschätzung der Verlässlichkeit von Daten aus Modellierungsstudien ermöglichen; (2) Vorschläge zur Kommunikation der Unsicherheiten entwickelt werden und (3) zielgruppenspezifische Tools (Informationstemplates und Erklärvideos) bereitgestellt werden, um die Risikokommunikation zu verbessern. Die Entwicklung und Pilotierung der Tools folgt dem UK MRC Framework für komplexe Interventionen.

Kurztitel

Zeitraum

  • 01. Jan. 2024 – 31. Dez. 2025

Leitung

Mitarbeiterinnen

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung - Forschungszentrum Jülich GmbH- FKZ: 03WIR3125A

Hintergrund und Ziel

Ziele sind die Verbesserung der partizipationsorientierten, bedarfs- und wohnraumgerechten Therapiegestaltung sowie der Hilfsmittelberatung und -versorgung und von Querschnittpatient*innen schon während der stationären Rehabilitation. Dazu soll eine Virtual-Eeality (VR)-gestützte interdisziplinäre digitale Wohnraumkonferenz entwickelt und erprobt werden, welche die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen multidsziplinären professionellen Aktueren und anderen Stakeholdern (vorrangig Patient*innen, Angehörige) der Akut- und Nachversorgung effektiver und effizienter zu machen, Fehlversorgungen zu vermeiden, die Prozesse der Hilfsmittelversorgung zu beschleunigen und somit die individuelle Versorgung zu optimieren.

Kurztitel

  • DigiLeit

Förderzeitraum

  • 1. Juni 2024 – 29. Febr. 2028

Projektleitung

Mitarbeitende

Partner

  • Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Hautklinik und Poliklinik
  • Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW)
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), Institut für Medizinisches Wissensmanagement
  • Barmer, Landesverwaltung NRW
  • Techniker Krankenkasse, Landesvertretung Rheinland-Pfalz

Förderung

  • Innovationsfonds zur Förderung von neuen Versorgungsformen (Förderkennzeichen 01NVF23104)

Zusammenfassung

Leitlinien enthalten wissenschaftlich fundierte und systematisch entwickelte Handlungsempfehlungen und bilden damit die Grundlage für eine bedarfsgerechte, medizinische Versorgung nach derzeit besten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Im Versorgungsalltag werden Leitlinien bislang jedoch nur zu rund 30 % aktiv genutzt. Eine große Hürde besteht darin, dass Leitlinien nur als isolierte Dateien vorliegen und konkrete Empfehlungen zeitaufwändig analog in den klinischen Alltag implementiert werden müssen.

Im Projekt DigiLeit soll ein Konzept für die digitalgestützte Implementierung von Leitlinienempfehlungen entwickelt und umgesetzt werden. Gelingen soll dies unter anderem über eine digitalgestützte, strukturierte Anamnese, die zu leitlinienbasierten, digitalen Diagnose-​ und Behandlungspfaden führt. Diese Pfade werden in die Routinen des ärztlichen und pflegerischen Alltags implementiert und deren Umsetzung wird kontinuierlich mit den festgelegten Therapiezielen abgeglichen. Mit diesem digitalen Leitlinienimplementierungskonzept wird evidenzbasiertes Wissen im Versorgungsalltag leicht zugänglich und trägt zur Optimierung von Diagnostik und Therapie-​Entscheidungen bei.

Die Evaluation der neuen Versorgungsform erfolgt im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie mit Patientinnen und Patienten, die unter schwerheilenden Wunden infolge chronischer Erkrankungen – periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), chronisch venöse Insuffizienz (CVI) sowie Diabetes mellitus Typ 2 – leiden. Schwerheilende Wunden infolge chronischer Erkrankungen erfordern häufig die gleichzeitige Berücksichtigung mehrerer medizinischer Leitlinien und nationaler Expertenstandards für die Pflege. Teilnehmende der Interventionsgruppe werden in spezialisierten Wundheilungszentren mit einer komplexen Intervention versorgt, die neben einem digitalgestützten Leitlinienimplementierungskonzept weitere Komponenten wie Patientenedukation und ein Peer-Review-System beinhaltet, während Teilnehmende der Kontrollgruppe in der Regelversorgung verbleiben. Es wird erwartet, dass die neue Versorgungsform nach 20 Wochen Versorgung zu einer höheren Wundheilungsrate führt als die Regelversorgung.

Das Projekt wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 5,9 Millionen Euro gefördert. Das IGPW ist als unabhängiger Evaluator für die Effektevaluation, die ökonomische Evaluation und die Prozessevaluation von DigiLeit verantwortlich.

Kurztitel

  • DivO-Inform

Zeitraum

  • 01. Jan. 2024 – 30.  Juni 2026

Leitung

Mitarbeit

Partner

  • Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für klinische Pflegewissenschaft: Jun. Prof. Dr. Julia Lühnen
  • Universität Bremen, FB 11, IPP, Abt. Pflegewissenschaftliche Evaluations- und Implementierungsforschung: Prof. Dr. Birte Berger-Höger

Unterstützende Einrichtungen

  • Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.

Förderung

  • Deutsche Krebshilfe (Bearbeitungsnummern: 70115271, 70115542)

Zusammenfassung

Hintergrund

Laut Daten von 2021 leben rund 22,3 Millionen Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland, was etwa 27,2% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Diesen Zahlen liegt die Definition zugrunde, dass Personen einen Migrationshintergrund haben, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden. Etwa die Hälfte dieser Gruppe besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Diese Bevölkerungsgruppe ist meist vielfach benachteiligt, nicht nur aufgrund ihres Migrationsstatus, sondern auch in Bezug auf sozioökonomische Faktoren und Bildungschancen. Diese Mehrfachbenachteiligung führt zu einem eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem und niedrigeren Inanspruchnahmen von Gesundheitsleistungen. Es gibt bspw. Hinweise, dass Krebsdiagnosen bei Personen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Personen ohne Migrationshintergrund später gestellt werden. Die Herausforderungen beim Zugang zur Gesundheitsversorgung können auch aus unterschiedlichen Bedürfnissen, Informationsdefiziten, kulturelle und sprachlichen Barrieren sowie formalen Zugangsbeschränkungen wie Wegezeiten oder Einkommensverlusten resultieren. Zudem gibt es einen Mangel an spezifischen und sprachlich angepassten Gesundheitsinformationen für diese Zielgruppe, was Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung verstärkt. Empfohlene Interventionen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz und des Informationszugangs umfassen die Einbeziehung der Zielgruppe in die Gestaltung von Gesundheitsinformationen sowie die Schaffung barrierefreier Zugänge, um eine chancengleiche Gesundheitsversorgung für alle zu gewährleisten, insbesondere im Bereich der onkologischen Versorgung.

Ziel 

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung eines Konzepts zur Erstellung evidenzbasierter Gesundheitsinformationen, die die verschiedenen Facetten im Umgang mit kultureller Vielfalt (kultursensibel und subjektorientiert intersektional) berücksichtigen. Hierzu gehört eine Strategie, wie die Informationen verbreitet und in der Praxis eingesetzt werden, damit sie die adressierten Gruppen tatsächlich erreichen (Disseminationsstrategie).

Methoden

Im Rahmen einer qualitativen Pilotstudie wird ein Manual für die Entwicklung diversitätsgerechter, evidenzbasierter Gesundheitsinformationen für Menschen mit Migrationshintergrund erstellt. Basierend auf dem Manual werden am Exempel der Supportivtherapie Informationsmaterialien in unterschiedlichen Sprachen und Formaten sowie eine Disseminationsstrategie entwickelt. Es erfolgt eine Exploration der Bedarfe, Präferenzen und möglicher Zugangswege unter Einbeziehung der Zielgruppe und relevanter Stakeholder. Die Informationen werden in einem Pretest auf Machbarkeit und das gesamte Konzept auf usefullness und Anwendbarkeit getestet.

Erwartete Ergebnisse

Diversitätsgerechte, kulturelle Besonderheiten (Mind Sets) berücksichtigende, evidenzbasierte Informationen zur Supportivtherapie für onkologische Patient*innen mit Migrationshintergrund sind verständlich, nutzer*innenfreundlich und von der Zielgruppe niedrigschwellig abrufbar. Das Disseminationskonzept und entsprechende Materialien können barrierefrei genutzt werden. Das Manual steht Erstellenden von Gesundheitsinformationen frei zur Verfügung.

Kurztitel:

  • DZPG

Zeitraum:

  • 01. Juni 2023 – 31. Mai 2025

Leitung:

Mitarbeiterin:

Förderung:

  • BMBF, DLR Projektträger, Bereich Gesundheit (FKZ: 01EE2305C)

Zusammenfassung:

Zielsetzung: a) Literaturübersicht zu den Voraussetzungen, Methoden und Evaluationsformaten für Public and Patient Involvement (PPI) in der Grundlagen- und präklinischen Forschung; b) Exploration der Erfahrungen von involvierten Personen mit PPI in der präklinischen und Grundlagenforschung anhand von qualitativen Methoden (Fokusgruppen und / oder Einzelinterviews); c) Entwicklung und Pilotierung einer Handreichung mit Forscher*innen und Personen, die potentiell einbezogen werden können; d) Definition von Anforderungen an Schulungs- und Informationsmaterialien.

Arbeitsplan:

  • Literaturübersicht

Auf Basis systematischer Literaturrecherchen wird eine Literaturübersicht erstellt, die die Evidenz zu den Voraussetzungen, Methoden und Evaluationsformaten für PPI zusammenfasst. 

  • Exploration der Erfahrungen mit PPI

Zu dieser Teilstudie werden alle Personen eingeladen, die in den WPs 1-4 im Rahmen von PPI einbezogen wurden und die Forscher*innen, die an den Projekten beteiligt sind. Anhand der Ergebnisse der Literaturübersicht wird ein Interviewleitfaden entwickelt und pilotiert. Anschließend werden Fokusgruppen und / oder Einzelinterviews (die beiden Zielgruppen werden getrennt interviewt) durchgeführt. Die Interviews können in Präsenz und/oder online stattfinden. Informationssättigung wird angestrebt. Nach Transkription erfolgt eine inhaltsanalytische Auswertung. Zudem erfolgen teilnehmende Begleitungen (Hospitation) in den Meetings der Forschungsgruppen, die PPI einbeziehen.  Beobachtet werden die soziale Interaktion und die Aushandlungsprozesse in der Gruppe. Für diese Teilstudie wird ein Ethikvotum eingeholt.

  • Entwicklung und Pilotierung einer Handreichung 

Auf der Basis der Ergebnisse a und b wird eine Handreichung entwickelt und mit Forscher*innen und Personen, die Interesse an PPI haben, auf Machbarkeit pilotiert.

  • Meilensteine:

M1: Protokoll für die Literatursynthese finalisiert (Monat 3)
M2: Literatursynthese abgeschlossen (M9)
M3: Ethikvotum für Fokusgruppen- und Einzelinterviews erteilt (Monat 9)
M4: Interviews und Beobachtungen sind abgeschlossen (Monat 15)
M5: Datenanalyse abgeschlossen (Monat 21)
M6: Bericht und Publikation erstellt (Monat 24)

 

Kurztitel

  • EVENTAS

Zeitraum

  • 01.07.2024 - 30.06.2027

Projektleiter

Förderung

  • Investitionsbank Sachsen-Anhalt / Europäische Union (EFRE)

Zusammenfassung

Durch den gesetzlichen Rahmen zum Entlassmanagement wurden die strukturellen und finanziellen Voraussetzungen für eine gute Versorgung nach einer Krankenhausbehandlung geschaffen. In Folge dessen bedarf es einer systematischen und koordinierten Umsetzung des Entlassmanagements unter Einbezug nachsorgender Versorgungsleistungen. Schätzungen zufolge bedürfen ca. 20 – 35 % der Patient:innen einen zielgerichteten Entlassprozess (Broge et al. 2019). Obwohl das Entlassmanagement in den Krankenhäusern flächendeckend eingeführt wurde, hat die Umsetzung Verbesserungspotenzial (Lingnau et al. 2021). Insbesondere fallen dabei Schnittstellen-, Kommunikations- und Kooperationsprobleme an Sektorengrenzen des Gesundheitssystems auf (Lang et al. 2019). Im Weiteren wird über mangelnde Kapazitäten bei Anschlussversorgern berichtet, welche den Entlassprozess zusätzlich erschweren (Broge et al. 2019). Um trotz dieser Zugangsbarrieren Versorgungsbrüche zu verhindern und eine Anschlussversorgung zu sichern, wurde die Übergangspflege gesetzlich eingeführt. Im Bundesland Sachsen-Anhalt ist aufgrund des Zusammenspiels verschiedener Faktoren wie dem Alter der Bevölkerung, dem hohen Anteil von Leistungsempfänger:innen des SGB XI, der ländlich geprägten Struktur der Region und der erhöhten Morbidität (z. B. kardiovaskuläre Erkrankungen) von einer besonderen Relevanz bzw. einem hohen Bedarf an einer koordinierten Entlassplanung und Anschlussversorgung auszugehen. Daher ist diese Region geeignet, um die Prozesse des Entlassmangements zu analysieren und um Verbesserungspotentiale, Herausforderungen und Hürden aufzuzeigen. Im Weiteren ist eine partizipative Herangehensweise bzw. Betrachtung aus Patient:innen-, Ver- und Nachsorgerperspektive angezeigt, damit eine Grundlage für eine bedarfsgerechte und patientenorientierte als auch eine sektorenübergreifende und multiprofessionelle  Versorgung geschaffen werden kann. Um die Forschungsziele zu erreichen ist ein Embedded Mixed-Methods Studiendesign geplant (Creswell und Clark 2017). Die Studie orientiert sich dabei an dem Versorgungsprozess der Patient:innen, von der Aufnahme in eine stationäre Krankenhausbehandlung, über die Entlassung bis hin zur Anschlussversorgung. Im Forschungsprozess werden qualitative und quantitative Forschungsmethoden zunächst parallel angewendet und abschließend die Ergebnisse zur Beantwortung der Forschungsfrage verknüpft.

Kurztitel

  • GenDivInfo

Zeitraum

  • 01. März 2022 - 28. Febr. 2025

Leitung

Mitarbeit

Partner

  • Universität Bremen, FB 11, IPP, Abt. Pflegewissenschaftliche Evaluations- und Implementierungsforschung: Prof. Dr. Birte Berger-Höger
  • Universität Bremen, FB 9 Kulturwissenschaften, Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft (IfEK): Dr. Margit E. Kaufmann

Unterstützende Einrichtungen

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF): Dr. Monika Nothacker
  • Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF): Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser
  • Deutsches Netzwerk Evidenz-basierte Medizin e.V.: Prof. Dr. Dipl. Soz. Tanja Krones
  • Patientenvertreter BPS e.V.: Udo Ehrmann
  • Universitäts-klinikum Hamburg Eppendorf: Prof. Dr. Christoph Heesen
  • Frauengesundheitszentrum Graz, Expertin für Frauengesundheit: Mag.a kerstin Pirker

Förderung

  • Bundesministeriums für Gesundheit (BMG): „Modellprojekte zur Entwicklung und Erprobung geschlechtsspezifischer Versorgungskonzepte sowie von Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung. Modul 3 – Interventionelle Studien.“ (Förderkennzeichen: 2522FSB12A)

Zusammenfassung

Hintergrund

Medizinische Leitlinien können einen Beitrag zu einer evidenzbasierten Versorgung leisten. Allerdings berücksichtigen aktuelle Leitlinien bislang die Bedarfe von Personen unterschiedlicher Geschlechter nur wenig. Auch im Hinblick auf Patient*innenbeteiligung bleiben deutsche Leitlinien bislang mit ihren Anforderungen immer noch hinter internationalen Standards zurück. Zudem fehlen Methoden zur Identifikation der relevanten Entscheidungssituationen, um zielgerichtet die dafür erforderliche Evidenz zu synthetisieren. Insgesamt stellen aktuelle Leitlinien in der Regel nicht alle notwendigen Informationen bereit, um auf ihrer Basis evidenzbasierte Entscheidungshilfen zu entwickeln.

Ziel ist die Entwicklung und Pilotierung eines Konzepts zur Entwicklung von geschlechtsspezifischen und -sensiblen medizinischen Leitlinien, unter Berücksichtigung von Diversität und Vulnerabilität, auf deren Datenbasis evidenzbasierten Entscheidungshilfen bereitgestellt werden können. Der Wissenstransfer der bestverfügbaren Evidenz zu den unterschiedlichen Zielgruppen im Gesundheitswesen soll durch das neue Verfahren optimiert werden.

Methoden

Entwicklung eines Konzepts zur Erweiterung von Leitlinienprozessen zur Bereitstellung von genderdiversitätsgerechten Leitlinien und evidenzbasierten Entscheidungshilfen

Der Erstellungsprozess von S3-Leitlinien wird erweitert, um insbesondere geschlechtsspezifische Bedarfe und Präferenzen sowie die inhaltlichen Anforderungen von evidenzbasierten Entscheidungshilfen im gesamten Erstellungsprozess zu berücksichtigen. Es wird auf eine gender(diversitäts)sensible / -gerechte Zusammensetzung der Leitliniengruppe geachtet. Die Präferenzen und Werte der Zielgruppe werden über systematische Recherchen und ggf. empirische Methoden identifiziert. Zu den Recherchen werden generische Suchstrategien bereitgestellt, die von den Leitliniengruppen auf die jeweiligen Themen angepasst werden können. Zudem wird für die Identifikation der relevanten Entscheidungssituationen ein Leitfaden für ein Scoping Review erstellt.

Auf dieser Grundlage können Leitliniengruppen Schlüsselfragen konsentieren und Ergebnisparameter priorisieren. Hierbei sollten im Sinne von evidenzbasierten Entscheidungshilfen alle verfügbaren Optionen berücksichtigt werden. Die Bereitstellung der Evidenzsynthesen (über externe Methodiker*innen) erfolgt unter Anwendung der GRADE-Methodik. Zu jeder Entscheidungssituation werden geschlechtsspezifische / -sensible Empfehlungen generiert.

Pilotierung des Konzepts exemplarische an einer Entscheidungssituation zu nicht-hormonellen Kontrazeptiva

Die Pilotierung des modifizierten Leitlinienprozesses erfolgt mit Leitlinienersteller*innen anhand der Bearbeitung von Entscheidungssituationen über nichthormonelle Kontrazeptiva. Der Leitlinienprozess wird bis zur Konsentierung der Schlüsselfragen vollständig umgesetzt, um dann exemplarisch Evidenzsynthesen zu erstellen und Empfehlungen zu generieren. Die Machbarkeit des Konzepts wird anhand von teilnehmenden Beobachtungen, Feedbacks und Fokusgruppen überprüft.

Adaptation und Pilotierung eines interaktiven E-Learning Schulungsprogramms

Bestehende Curricula werden um Aspekte zur geschlechtsspezifischen und -sensiblen Entwicklung von Leitlinien und EBGI ergänzt, modularisiert und in ein interaktives E-Learning Angebot überführt. Insbesondere werden die Bedarfe von Patientenvertreter*innen berücksichtigt und in einem Modul deren Aufgaben, Rollen und Strategien für das Einbringen der vielfältigen Interessen und Bedarfe der Zielgruppe thematisiert. Das Schulungsprogramm wird mit Personen, die die Kriterien für die Teilnahme an der Leitliniengruppe erfüllen, hinsichtlich möglicher Nutzungsprobleme getestet und daraufhin optimiert.

Entwicklung und Pilotierung genderdiversitätsgerechter Entscheidungshilfen

Basierend auf den Kriterien für EBGI wird ein Template für eine modularisierte evidenzbasierte Entscheidungshilfe entwickelt, welches sich auf ein web-basiertes, interaktives Format anpassen lässt. Unter Nutzung des Template wird exemplarisch ein Modul einer Entscheidungshilfe zu Kontrazeptiva erstellt. Anhand des Abgleichs, ob alle notwendigen Informationen über den Leitlinienprozess zur Verfügung gestellt werden, wird das Gesamtkonzept überprüft. Es erfolgt eine Begutachtung durch Patientenvertreter*innen und Expert*innen sowie die Testung der Entscheidungshilfe in der Zielgruppe.

Erwartete Ergebnisse

Am Ende des Projektes steht ein Manual zur Entwicklung geschlechtsspezifischer Leitlinien und EBGI zur Verfügung. Das neu entwickelte Verfahren für die Erstellung patient*innenorientierter Leitlinien und die Templates für die EBGI werden so generisch entwickelt, dass sie für andere Fragestellungen und Krankheitsbilder verwendet und so langfristig im System implementiert werden können. Das Schulungsprogramm wird modular aufgebaut, so dass eine Anpassung und Erweiterung möglich ist. Eine Verstetigung des Angebotes über das DNEbM ist geplant. Die Optimierung von Wissensmanagement und - transfer wird zukünftig eine entscheidende Rolle spielen, um die Ziele hinsichtlich der Förderung von Gesundheitskompetenz und informierten Entscheidungen zu erreichen.

Studienprotokoll zum Ethikantrag

Kurztitel

Zeitraum:

  • 01. Dez. 2022 – 30. Nov. 2025

Leitung:

Mitarbeiterinnen:

Förderung:

  • Land Sachsen-Anhalt
  • Landesverbände der Pflegekassen in Sachsen-Anhalt
  • Sozialagentur Sachsen-Anhalt

Zusammenfassung:

Sachsen-Anhalt steht vor Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegesektor und bedarf der Entwicklung neuer Versorgungskonzepte, insbesondere auch für Menschen mit Demenz. Sowohl in der nationalen Demenzstrategie, als auch im Koalitionsvertrag des Landes Sachsen-Anhalt ist die Errichtung eines Landeskompetenzzentrums zur landesweiten Netzwerkbildung und Kooperation zum Thema Demenz vorgesehen.

Ziel des Modellprojektes ist daher der Aufbau und die Verstetigung eines Landeskompetenzzentrums Demenz für das Land Sachsen-Anhaltmit folgenden Aufgabenschwerpunkten:

  • Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen,
  • eine Demenzstrategie für das Land Sachsen-Anhalt entwickeln,
  • Ehrenamtliche und professionelle Akteure vernetzen,
  • die Öffentlichkeit zum Thema Demenz sensibilisieren,
  • Wissen generieren, bereitstellen und verbreiten und
  • die Landessozial- und Gesundheitspolitik beraten.

Diese Aufgaben werden in Abstimmung und Kooperation mit Institutionen und Akteur*innen im Bereich der demenzspezifischen Pflege und Versorgung wahrgenommen. Mit dem Modellprojekt sollen somit landesweit die Versorgungsstrukturen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige nachhaltig verbessert werden.

Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Halle (Saale)

Kurztitel

  • DemenzNetz Halle (Saale)

Zeitraum

  • 01. Jan. 2024 – 31. Dez. 2026

Koordination

Förderung

  • Lokale Allianzen werden über das Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ gefördert. Das Netzwerk aus bisher 500 Lokalen Allianzen soll bis Ende 2026 in insgesamt fünf Förderwellen um 150 Lokale Allianzen erweitert werden. Förderkennzeichen: 406/98.43D14-929 

Zusammenfassung

In Kooperation zwischen dem IGPW und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband hat die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Halle (Saale) den Aufbau eines demenzspezifischen Netzwerkes als Ziel - das DemenzNetz Halle (Saale). Das IGPW bringt Expertise aus verschiedenen demenzbezogenen Forschungsprojekten ein (u. a. PraWiDem, TeCoDem). Seitens des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes kann an langjährige Erfahrungen aus dem Bereich der Selbsthilfe angeknüpft werden.

In der Region Halle (Saale) gibt es bereits eine Vielzahl von Akteur*innen und Angeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Trotz einzelner Vernetzungsbestreben sind die Angebote noch fragmentiert und die Akteur*innen nicht effizient vernetzt. Die zur Verfügung stehenden Unterstützungs- und Entlastungsangebote werden unter Umständen nicht gefunden. Mit dem Aufbau des Netzwerkes soll diese Lücke in der Versorgung nachhaltig geschlossen werden. 
Die bedarfsgerechte Beratung und Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen steht bei dem DemenzNetz Halle (Saale) im Vordergrund. Durch die Optimierung der Schnittstellen zwischen den einzelnen Akteur*innen erhöht sich der gegenseitige Informationsaustausch zu aktuellen Angeboten, Versorgungsengpässe können verbessert und Erfahrungen gebündelt werden.

Die Kooperationspartner*innen im DemenzNetz Halle (Saale) bringen sich aktiv in die innovative Gestaltung des Netzwerkes ein. Sie werden selbst Mitgestalter*in und können dem Thema Demenz beispielhaft für die Region Halle (Saale) eine Plattform installieren. 

Das gemeinsame Ziel ist eine verbesserte Struktur zur Versorgung von Menschen mit Demenz und allen Zugehörigen für eine wirkliche Lebensqualität der Betroffenen.

Kurztitel:

  • Mobile-S

Zeitraum:

  • 01. Nov. 2024 - 31. Okt. 2026

Leitung:

Mitarbeiter:in:

Partner:

  • Fachgebiet Nachhaltige Landschaftsentwicklung (NALA), des Instituts für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Projektkoordination)
  • Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), Darmstadt

Förderung:

Das Projekt Mobile-S wird im Rahmen der Innovationsregion für die digitale Transformation von Pflege und Gesundheit (TPG), einer Fördermaßnahme des Bundes zur Umsetzung des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen durch das BMBF gefördert. Förderkennzeichen 16SV9338

Hintergrund

Ältere Menschen haben spezifische Anforderungen an Teilhabe im urbanen Raum. Teilhabe hängt entscheidend von barrierefreier Mobilität ab, sonst drohen Einsamkeit und reduzierte Lebensqualität. Bislang werden Mobilitätshemmnisse nicht systematisch erfasst. Mobile-S wird diese sensorgestützt erheben und für eine mobilitätssensible Navigation und Infrastrukturentwicklung aufbereiten. 

Ziele und Vorgehen

Mobile-S wird für verschiedene Arten von Mobilitätsunterstützung (z. B. Rollator, Rollstuhl) mittels Sensoren die Wegekonditionen eines altersgerecht zu entwickelnden Quartiers untersuchen. Eine seniorenfreundliche Navigationshilfe wird diese und weitere Informationen für die Mobilitätsunterstützung bündeln. Im Vordergrund stehen Informationen zu Barrieren, die üblicherweise nicht verfügbar sind, z. B. temporäre Hemmnisse durch Wegeschäden oder Baustellen, sowie zu besonderen Bedürfnissen älterer Menschen wie Sitzgelegenheiten und niedrigschwellig zugängliche Toiletten. Die Informationen über Mobilitätsbarrieren oder infrastrukturelle Defizite hinsichtlich der Mobilität älterer Menschen werden für die Stadt- und Quartierentwicklung verfügbar gemacht um Mobilitätshemmnisse abzubauen. Nutzer:innen werden in allen Phasen der Entwicklung aktiv einbezogen.

Mobile-S verknüpft soziale Prozesse mit Erkenntnissen aus Pflegewissenschaft, Geriatrie, Technologiennovationen (Sensorik, KI) und planerischen Ansätzen zur altersgerechten Quartier- und Stadtentwicklung. Zielgruppen sind ältere, mobilitätsbeeinträchtigte Menschen, Stadtplaner und Quartiermanager. Das Projekt schließt eine Technologielücke und zielt auf verbesserte Mobilität und dadurch einfachere soziale Teilhabe und Steigerung der Lebensqualität für betroffene Menschen.

Kurztitel

  • PalCareIslam

Zeitraum

  • 01. Juni 2022 - 31. Mai 2025

Leitung:

Mitarbeit:

Förderung:

  • Eigenmittel

Zusammenfassung

Hintergrund

Laut WHO stellt die Palliativversorgung einen Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patient:innen und ihren Angehörigen, die mit einer lebensbedrohenden Erkrankung konfrontiert sind. Bedürfnisse in den Bereichen körperliche Symptome, Schmerzen, psychische Bedürfnisse, spirituelle Betreuung und Informationsbedürfnisse werden in Gesundheitssystemen vieler muslimischer Länder nicht ausreichend berücksichtigt. Barrieren und Hindernisse wie prekäre finanzielle Situation, Familientradition, Kultur und Religion führen dazu, dass viele muslimische Menschen keine Palliativversorgung in Anspruch nehmen.
Demgegenüber fehlt in vielen westlichen Ländern mit einer differenzierten Palliativversorgung eine an spezifische Bevölkerungsgruppen angepasste palliative Betreuung. Der Zugang zu optimaler Palliativversorgung in gesellschaftlichen Minderheitengruppen mag außerdem durch erlebte Diskriminierung in der medizinischen Versorgung erschwert sein. Die Situation vieler muslimischer Patient:innen ist demzufolge oft durch eine langwierige und schmerzhafte Sterbephase sowie unnötige oder unerwünschte invasive Maßnahmen gekennzeichnet.

Ziel

In einem ersten Schritt gilt es eine systematische Übersichtsarbeit zur Inanspruchnahme von Palliativversorgung sowie den Entscheidungen und Präferenzen am Lebensende bei Menschen islamischen Glaubens in Ländern mit oder ohne muslimischer Mehrheit durchzuführen. Evidenzlücken sollen identifiziert und Interventionsansätze der Palliativversorgung für in Deutschland lebende Menschen islamischen Glaubens bestimmt werden.

Methode

Scoping Review nach den Vorgaben des Joanna Briggs Institute Manuals 2020. Systematische Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE (via PubMed), CINAHL, CENTRAL, Cochrane Library und Web of Science. Die Ergebnisse der Suche und der Auswahl der Studien werden in einem PRISMA-ScR-Flussdiagramm dargestellt. Für die Datenerhebung wird ein eigenes Extraktionsinstrument verwendet, das auf dem JBI-Datenextraktionsinstrument basiert und Informationen zur Evidenzquelle, den Merkmalen und den Ergebnissen umfasst. Die extrahierten Daten werden im Hinblick auf die Ziele der Scoping Review analysiert und zusammengefasst. Die Ergebnisse werden deskriptiv und quantitativ analysiert, während qualitative Ergebnisse mit MAXQDA thematisch analysiert werden. Die extrahierten Daten werden zusammengeführt, zusammengefasst und gegebenenfalls grafisch und tabellarisch dargestellt.

Kurztitel

  • PartengO

Zeitraum

  • 1. März 2022 - 30. Sept. 2025

Projektleitung

  • PD Dr. med. Heike Schmidt, Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Halle (Saale), Krukenberg Krebszentrum und Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Prof. Dr. Anke Steckelberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Profilzentrum Gesundheitswissenschaften, Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Fachliche ethisch-rechtliche Leitung

  • Prof. Dr. Henning Rosenau, Interdisziplinäres Zentrum Medizin – Ethik – Recht (MER), Juristische und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Medizinische Leitung

  • Prof. Dr. med. Haifa Kathrin Al-Ali, Krukenberg Krebszentrum Halle

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen

Förderung

  • Stiftung Deutsche Krebshilfe, Förderschwerpunktprogramm „Ethische Verantwortung in der modernen Krebsmedizin“ (FKZ: 70114359)

Registrierung

  • Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS): DRKS00028470
  • StudyBox: ST-U140

Klinische Kooperationen

  • Universitätsklinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Halle (Saale), Krukenberg Krebszentrum, Halle (Saale)
  • Universitätsklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Halle (Saale), Krukenberg Krebszentrum, Halle (Saale)
  • Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Halle (Saale), Krukenberg Krebszentrum, Halle (Saale)
  • Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Halle (Saale), Krukenberg Krebszentrum, Halle (Saale)
  • Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Halle (Saale), Krukenberg Krebszentrum, Halle (Saale)
  • Medizinische Klinik II, Carl-von-Basedow Klinikum Saalekreis, Merseburg
  • Onkologisches Zentrum St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale), Halle (Saale)
  • Klinik für Urologie, Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau, Halle (Saale)
  • Strahlenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
  • Urologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen

Zusammenfassung

Hintergrund:

Obwohl die moderne Krebsmedizin auch die Behandlung hochbetagter Patient*innen ermöglicht, sind Therapieempfehlungen aktueller Leitlinien aufgrund der altersbedingten Heterogenität, die sich z.B. in Anzahl und Schwere von Begleiterkrankungen oder reduzierter körperlicher oder kognitiver Funktion zeigt, nur bedingt auf den Einzelfall übertragbar. Neben Gesundheits- und Kontextfaktoren unterscheiden sich ältere Krebspatient*innen auch im Hinblick auf ihre Einstellungen zu Lebensqualität, existenziellen Fragen und damit verbundenen Therapieerwartungen. Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) soll dieser Individualität gerecht werden und das rechtlich und ethisch gebotene Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen gewährleisten. Als Grundlage für eine PEF müssen persönliche Ressourcen und Risikofaktoren bewertet, Werte und Präferenzen erkundet sowie Nutzen und Risiken unterschiedlicher Therapieoptionen angemessen kommuniziert werden. So können die Betroffenen dabei unterstützt werden, bewusst die für sich richtige Entscheidung zu treffen.

Ziel:

Projektziele sind die Weiterentwicklung und Pilotierung eines interprofessionellen Konzeptes, um eine ethisch und rechtlich verantwortungsvolle und rechtssichere informierte PEF im klinischen Alltag bei vulnerablen Patient*innen mit komplexen Gesundheitsproblemen zu fördern.

Methoden:

Das Studiendesign umfasst einen kontrollierten, konsekutiven multizentrischen Ansatz, in dem zwei PEF-Interventionen für ältere Krebspatient*innen mit der Standardversorgung in neun deutschen Kliniken verglichen werden.

Es werden drei Gruppen nacheinander rekrutiert und miteinander verglichen:

  • Prä (Kontrollgruppe, n=67): Erhält die Standardversorgung.
  • Post (Interventionsgruppe, n=67): Erhält zusätzlich zur Standardversorgung ein umfassendes geriatrisches Assessment individueller Risikofaktoren und Ressourcen (Komorbiditäten, Medikation, körperliche Funktion, Ernährungsstatus, Kognition, emotionale und soziale Situation, Selbstversorgung, Lebensqualität). Die Ergebnisse des Assessments werden übersichtlich zusammengefasst, gemeinsam mit den Betroffenen besprochen und fließen zusammen mit individuellen Präferenzen in die Entscheidungsfindungsgespräche zur Krebstherapie ein. Teilnehmende Patient*innen erhalten zudem als unterstützende Materialien für die Gespräche Question Prompt Lists. Das ärztliche Behandlungsteam wird zur PEF in der geriatrischen Onkologie geschult. Schulungsinhalte sind: Kommunikation mit älteren Menschen und spezifische Risikokommunikation, Exploration von Patientenpräferenzen, leitfadengestützte Gesprächsführung und strukturierte Dokumentation von Entscheidungsgesprächen.Zudem beinhaltet die Intervention ein Decision Coaching von geschulten Pflegefachpersonen, die gegebenefalls auch an den Entscheidungsgesprächen teilnehmen und die Patient*innen während und nach der Entscheidungsfindung begleiten.

Einschlusskriterien:

Patient*innen ≥ 70 Jahre mit Erstdiagnose oder Rezidiv bzw. fortgeschrittenem Krankheitsstadium von hämato-onkologischen und soliden Tumoren oder mit Hirnmetastasen unterschiedlicher Primärtumore.

Zielgrößen:

Primärer Endpunkt der Evaluation ist das Ausmaß der Einbeziehung der Patient*innen in die Entscheidungsfindung, das mit dem Instrument Multifocal approach to the ‚sharing‘ in Shared Decision Making“ (MAPPIN’SDM) sowie einer patientenbasierten Bewertung (MAPPIN-Qpatient) erfasst wird. Sekundäre Endpunkte sind die Wahrnehmung der Patientenbeteiligung durch Ärzt*innen (MAPPIN-Qphysician), die Übereinstimmung der MAPPIN Ratings zwischen MAPPIN-Qpatient, MAPPIN-Qphysician sowie decision regret, Lebensqualität, Selbstversorgung, Therapieabbruch und der klinische Verlauf. Zudem erfolgt eine Prozessevaluation der Durchführbarkeit und des Ressourcenverbrauchs der Intervention sowie von deren Akzeptanz und Nutzen aus Sicht der Beteiligten.

Erwartete Ergebnisse:

Es werden praxisrelevante Erkenntnisse zum potentiellen Nutzen der Intervention für die Betroffenen im Sinne einer verbesserten Partizipation und informierten Entscheidungsfindung erwartet. In diesem Zusammenhang können auch mögliche Optimierungsbedarfe für den ethisch, rechtlich und medizinisch relevanten Prozess der PEF identifiziert werden. Für die klinische Praxis sowie die interprofessionelle Lehre, Aus- und Weiterbildung wird ein gut durchführbares interprofessionelles Konzept zur Vorbereitung und Umsetzung von informierter PEF entwickelt und evaluiert. Durch seinen generischen Ansatz ist dieses Konzept auf komplexe Entscheidungssituationen bei älteren Krebspatient*innen übertragbar und kann zur Unterstützung patientenzentrierter onkologischer Versorgung beitragen. Bei positiver Evaluation sind Implementierungsstudien und eine gesundheitsökonomische Analyse geplant.

Publikation

https://www.aerzteblatt-sachsen-anhalt.de/aktuelle-ausgabe?view=article&id=26&catid=10

Kurztitel

  • PEKo 2.0 Krankenhaus
  • PEKo 2.0 Ambulantes Setting

Zeitraum

  • 01. Mai 2021 - 31. März 2025

Leitung

Mitarbeit

Partner

  • Universität zu Köln
  • Hochschule Fulda
  • Universität zu Lübeck

Förderung

  • Techniker Krankenkasse Hamburg

Studienregistrierung: Deutsches Register Klinischer Studien (DRKS), DRKS-ID: DRKS00027172

Weitere Details finden Sie hier:  https://peko-gegen-gewalt.de/

Zusammenfassung

Nicht nur in der stationären Langzeitpflege, sondern auch im Krankenhaus und im ambulanten Bereich ist Gewalt in der Pflege ein relevantes Thema. So unterschiedlich wie die Settings selbst sind jedoch auch die Bedürfnisse nach gezielten Präventionsmaßnahmen. Aufbauend auf das bisherige Gewaltpräventionsprojekt PEKo zielt das Projekt PEKo 2.0 „Gewaltprävention im Krankenhaus und im ambulanten Setting“ darauf ab, nachhaltige Gewaltpräventionskonzepte mit den Beschäftigten partizipativ zu entwickeln und in Krankenhäusern und ambulanten Organisationen zu implementieren sowie wissenschaftlich zu evaluieren. Leitende Grundprinzipien sind Transparenz und Partizipation, systematisches Vorgehen und nachhaltige Einbindung in die Einrichtungsstrukturen.

Setting Krankenhaus

Das Projekt wird in zwölf Krankenhäusern der Studienstandorte Köln, Lübeck, Fulda und Halle durchgeführt. Dabei werden folgende Interventionskomponenten unter Wahrung des partizipativen Charakters des Projektes handlungsleitend sein:

  • Auftaktveranstaltungen in den teilnehmenden Kliniken
  • Benennung von PEKo-Beauftragten als Kontaktperson(en)
  • Bildung eines klinikinternen PEKo-Teams mit interessierten Beschäftigten
  • Durchführung monatlicher PEKo-Team-Treffen
  • Durchführung quartalsweiser, einrichtungsübergreifender Treffen von Vertreterinnen Vertretern der PEKo-Teams (PEKo-Zirkel)

Ambulantes Setting

Anders als im stationären Bereich verläuft das Projekt im ambulanten Setting in zwei Phasen. 1) In der ersten Phase erfolgt innerhalb von sechs Monaten die Entwicklung eines Gewaltpräventionskonzepts mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener ambulanter Organisationen (ambulante Pflegedienste, Beratungsstellen, Selbsthilfe/Ehrenamt).

2) Dieses Gewaltpräventionskonzept wird in der zweiten Phase bedarfsorientiert in neun Organisationen an den drei Studienzentren Köln, Fulda und Halle über eine Projektlaufzeit von 12 Monaten implementiert.

Im Rahmen der wissenschaftlichen Evaluation werden Fokusgruppen, Einzelinterviews und standardisierte Befragungen durchgeführt. Zudem erfolgt eine strukturierte Auswertung der Studienverlaufsdokumentation.

Kurztitel

Zeitraum

  • 01. Aug. 2024 - 31. Juli 2029

Projektdurchführung

Förderer

  • AOK Baden-Württemberg

Zusammenfassung

Wirkungsorientierte Evaluation des Organisationsentwicklungsprozesses „PiP – Prävention in der Pflege“ mit besonderem Fokus auf der Wirksamkeit der im Rahmen der vorgesehenen Prozessschritte und Strukturen umgesetzten Maßnahmen sowie deren Nachhaltigkeit. Als primärer Endpunkt soll dabei die Wirkung der Maßnahmen auf die Indikatoren „Gesunde Lebensjahre“ (Ebene der Mitarbeiter:innen in stationären und ambulanten Einrichtungen) und „Lebensqualität“ (Ebene der Bewohner:innen in stationären Einrichtungen) gemessen werden.

Die Evaluation beinhaltet vier zentrale Aspekte:

  1. Einrichtungs- und Organisationsanalyse,
  2. Wirksamkeitsanalyse auf Mitarbeiter-Ebene in ambulanten Pflegediensten und in stationären Pflegeeinrichtungen,
  3. Wirksamkeitsanalyse auf Bewohner-Ebene in stationären Pflegeeinrichtungen und
  4. Zusammenfassung der Befunde und Entwicklung von Handlungsempfehlungen.

Das Evaluationsdesign orientiert sich systematisch an diesen vier zentralen Aspekten, indem jedem Aspekt ein eigenes Arbeitspaket (AP) gewidmet wird. In den APs kommen verschiedene Methoden und Erhebungsinstrumente zum Einsatz.

Kurztitel:

  • PoiSe

Zeitraum:

  • 01. März 2020 - 28. Febr. 2025

Leitung des Projektteams Halle:

Projektmitarbeiter:

Leitung des Konsortiums:

  • Dr. med. Filipp Filippopulos (Projektleitung), Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum (DSGZ) und Klinik und Poliklinik für Neurologie, LMU München
  • Prof. Dr. med. Doreen Huppert (stellv. Projektleitung), Deutsches Schwindel und Gleichgewichtszentrum (DSGZ), LMU München
  • Prof. Dr. med. Thomas Brandt, Deutsches Schwindel und Gleichgewichtszentrum (DSGZ), LMU München
  • Prof. Dr. Eva Grill, Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum (DSGZ) und Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE), LMU München

Konsortialpartner

  • AOK Bayern
  • Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)
  • Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Evaluation)

Förderung:

Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses, Förderkennzeichen: 01NVF19030

Zusammenfassung:

Schwindel gehört zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Patientinnen und Patienten bei ihrer Ärztin/ihrem Arzt vorstellig werden. Schwindel kann sich stark auf das tägliche Leben der Betroffenen auswirken bis hin zu Arbeitsausfall bei stark verminderter Lebensqualität. Obwohl ein Großteil der Schwindelursachen gut erkennbar und therapierbar ist, kommt es bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu unnötigen und belastenden Diagnostikmaßnahmen. Dies führt zu verlängerter Behandlungsdauer und kann zu Chronifizierung der Beschwerden, oder zu Überlagerung durch Somatisierungsprozesse führen.

Die cluster-randomisierte Interventionsstudie hat das Ziel, die Versorgung und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Schwindel bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu verbessern. Die Intervention stützt sich hierbei auf folgende Elemente:

  • Schulung der teilnehmenden Ärztinnen/Ärzte
  • PoiSe-Webplattform für Ärztinnen/Ärzte zur Unterstützung der Diagnose, zum Monitoring des Krankheitsverlaufs und zum interdisziplinärem Austausch mit einem Expertennetzwerk
  • PoiSe-Applikation zur Installation auf dem Smartphone der Patientinnen und Patienten mit Hinweisen zur Therapie, Verlaufskontrolle der Symptomatik und Warnhinweisen bei Nichtansprechen der Therapie

Zur Überprüfung der Diagnosegüte werden alle Patientinnen und Patienten nach drei Monaten ans Deutsche Schwindel- und Gleichgewichtszentrum des Klinikums Großhadern eingeladen und untersucht.

Kurztitel

  • Progeleit

Zeitraum

  • 01. Juli 2023 - 31. Dezember 2025

Leitung

  • Prof. Dr. Gabriele Meyer

Mitarbeit

  • Dr. Almuth Berg
  • Dr. Christin Richter

Förderung

  • Bundesland Sachsen-Anhalt
  • Eigenmittel

Progeleit ist ein Teilprojekt des Konsortiums CoPreP - Collaboration for Pandemic Preparedness

Zusammenfassung

Unmittelbar zu Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie wurde für das Setting Pflegeheim gefordert, eine solide klinisch-epidemiologische Datenbasis zu schaffen, um ein empirisch fundiertes und evidenzbasiertes Handeln zu ermöglichen. Der Ansatz des Surveillance-Systems des RKI stieß hier an seine klar erkennbaren Grenzen und war wenig geeignet, als Informationsquelle für das Setting zu dienen oder klinisch relevante Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, welche Auswirkungen die Pandemie und die Maßnahmen zur ihrer Kontrolle auf Bewohner*innen-relevante Gesundheitsoutcomes, Todesursachen, soziale Teilhabe und Würdeverletzungen haben.

Zur Vorbereitung auf die nächste pandemische Bedrohungslage in Sachsen-Anhalt - mit seinen fast 700 Pflegeheimen und mehr als 29.000 Bewohner*innen - soll ein umgehend aktivierbares Studienprotokoll entwickelt werden, das erprobte Ansätze der Datenkollektion (wie Sentinel, Register, Surveys) zu einem konsentierten Set von Outcome-Variablen definiert sowie Datenschutz, -fluss, -analyse, -aufbereitung und -rückkopplung an Entscheidungsträger darlegt. Als Methoden kommen Literatursynthesen, Fokusgruppen und Expert*inneninterviews zum Einsatz. Das Protokoll wird abschließend mit relevanten Akteur*innen auf seine Akzeptanz und Machbarkeit abgestimmt.

 

Kurztitel

  • PRO-LQ

Projektleitung

Klinische Leitung:

  • Prof. Dr. med. Vordermark

Projektmitarbeiter

Partner

  • Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Halle (Saale)
  • Zentraler Dienst 1 - Information und Kommunikation, Universitätsklinikum Halle (Saale)
  • Krukenberg Krebszentrum, Universitätsklinikum Halle (Saale)
  • Evaluation Software Development

Förderung

  • Europäischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE)

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Erfassung von patientenberichteter gesundheitsbezogener Lebensqualität (HRQOL=Health-Related Quality of Life) liefert relevante Informationen darüber, wie Krebspatient*Innen ihre Krankheit und Therapie persönlich erleben und welche Belastungen für sie damit einhergehen. Sie hilft dabei, die Patientenperspektive stärker in den Behandlungsprozess einzubringen. Obwohl viele Studien den Nutzen für die gezielte Supportivtherapie belegen, findet bislang in den meisten Kliniken noch keine standardmäßige Erfassung von HRQOL statt. Ein Grund dafür ist, dass die Einbindung in die klinische Routine eine komplexe Intervention darstellt, für die viele Aspekte, Komponenten und Beteiligte berücksichtigt werden müssen. Daher ist ein wissenschaftlich fundiertes, sorgfältig geplantes und strukturiertes Vorgehen notwendig.

Ziel

Projektziel ist es, die Implementierung der elektronischen Erfassung von HRQOL an einer onkologischen Fachabteilung nach wissenschaftlichen Standards zu planen, durchzuführen und zu evaluieren. Basierend auf den im Rahmen der Prozessevaluation gewonnenen Erkenntnissen soll ein Leitfaden für die Implementierung in anderen klinischen Settings entwickelt werden.

Methoden

Das Projekt wird in 5 Phasen durchgeführt: 1. Erfassung von Optimierungsbedarf und  abteilungsspezifischen Förderfaktoren und Barrieren für die Implementierung durch Ist-Stand Analyse mit Hospitation, Dokumentationsanalyse und Befragung; 2. Auswahl der Instrumente und Entwicklung von Behandlungspfaden für relevante Ergebnisse der HRQOL-Erfassung (z. B. für spezifische Symptome); 3. Entwicklung und Durchführung einer Schulung für klinisches Personal zum Umgang mit elektronischer HRQOL-Erfassung; 4. Stufenweise Implementierung begleitet durch kontinuierliches Monitoring; 5. Evaluation des Erfolgs der Implementierung mittels Dokumentationsanalyse, Erfassung der Patientenzufriedenheit mittels Befragung und Erstellung des Leitfadens zur Implementierung. 

Erwartete Ergebnisse

Das Vorhaben liefert Erkenntnisse zu Setting-spezifischen Förderfaktoren und Barrieren der Implementierung elektronischer Erfassung von HRQOL. Diese dienen als Grundlage für die Erstellung eines Leitfadens zur Einführung in andere klinische Settings. Der Leitfaden sollte im Rahmen einer folgenden multizentrischen Studie getestet werden, um die Verallgemeinerbarkeit zu verbessern und eine Anwendung für weitere Implementierungen der routinemäßigen Erfassung von HRQOL in verschiedenen Fachabteilungen zu fördern.

Kurztitel

  • R2D

Themenfeld

  • Versorgungsforschung zum Nachsorge- und Entlassmanagement

Zeitraum

  • 01. Jan. 2024 - 31. Dez. 2026

Konsortialpartner

  • Prof. Dr. Vera Winter, Bergische Universität Wuppertal (Konsortialführung)
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
  • Deutsches Krankenhausinstitut e. V. (DKI)
  • Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen (HGZ)
  • Techniker Krankenkasse (TK)
  • Universität Hamburg (UHH)

Projektleitung

Mitarbeit

Förderung

Zusammenfassung

Hintergrund

Herz-Kreislauf-Erkrankungen machen einen bedeutenden Anteil an allen Krankheitsfällen in Deutschland aus und müssen häufig im Krankenhaus fachärztlich behandelt werden. Für die Qualität der Versorgung ist es dabei sehr wichtig, den Übergang zwischen der stationären und der anschließenden ambulanten Versorgung durch ein effektives Entlassmanagement möglichst bedarfsgerecht, lückenlos und kontinuierlich zu gestalten. Obwohl es einen Rahmenvertrag zum Entlassmanagement gibt, variiert dessen Umsetzung in Krankenhäusern, und es bestehen Probleme an den Schnittstellen zwischen den an der Versorgung beteiligten Akteuren. Insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen existieren derzeit keine einheitlichen Umsetzungsregelungen für das Entlassmanagement.

Ziel und Fragestellungen

Ziel des Projekts ist es, die Umsetzung, die Einflussfaktoren und Effekte des Entlassmanagements in der kardiologischen Versorgung zu analysieren, um darauf basierend Handlungsempfehlungen für ein effizientes und effektives Entlassmanagement abzuleiten.

Folgende Fragestellungen stehen im Fokus:

  1. Wie ist der Status der Umsetzung des Entlassmanagements in der kardiologischen Versorgung?
  2. Wie hängen Strukturen und Ressourcen (z. B. die qualitative und quantitative Personalausstattung sowie Kapazitäten von und Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren) mit der Umsetzung und dem Erfolg des Entlassmanagements in der kardiologischen Versorgung zusammen?
  3. Welche hinderlichen und förderlichen Faktoren bestehen aus Sicht der Personen, die im Entlass-management involviert sind?
  4. Wie beeinflusst die Umsetzung des Entlassmanagements die Qualität und Kontinuität der kardiologischen Versorgung?

Methode

  1. Planung, Durchführung und Analyse einer bundesweiten Krankenhausbefragung zur Umsetzung, Kontinuität und Qualität des Entlassmanagements in der kardiologischen Versorgung.
  2. Planung, Durchführung und Analyse einer Patientenbefragung zur Qualität des Entlassmanagements und Kontinuität in der kardiologischen Versorgung.
  3. Analyse von Routinedaten zu Einflussfaktoren und Effektivität des Entlassmanagements hinsichtlich der Qualität und Kontinuität der kardiologischen Versorgung.
  4. Durchführung von Einzel- und Gruppeninterviews mit im Entlassmanagement involvierten Personen (Expertinnen und Experten) bezüglich hinderlicher und förderlicher Faktoren der Umsetzung, Kontinuität und Qualität des Entlassmanagements der kardiologischen Versorgung.

Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist für die Vorbereitung, Durchführung und Analyse der Expertinnen- und Experteninterviews im Projekt verantwortlich. Außerdem ist das IGPW an der Vorbereitung der Krankenhausbefragung, Vorbereitung der Befragung von Patientinnen und Patienten sowie bei der Interpretation und Dissemination der Ergebnisse beteiligt.

Kurztitel:

  • Risk Tool

Zeitraum

  • 01. Febr. 2023 - 31. Jan. 2025

Leitung

Mitarbeit

Partner:innen

  • Prof. Dr. Birte Berger-Höger
    Institut für Public Health und Pflegeforschung, Universität Bremen
  • Prof. Dr. Jürgen Kasper
    Department of Nursing and Health Promotion, OsloMet Metropolitan University, Norway
  • Prof. Dr. Julia Lühnen
    Institut für klinische Pflegewissenschaft, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Förderung

  • Keine Förderung

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Interpretation von Forschungsergebnissen ist ein wesentlicher Bestandteil der Entscheidungsfindung in Gesundheitsfragen. Um adäquates Wissen zu vermitteln und damit eine fundierte Entscheidungsfindung zu unterstützen, müssen Angehörige der Gesundheitsberufe in der Lage sein, Therapieeffekte kritisch zu beurteilen. Angesichts von Schlagzeilen mit gesundheitsbezogenen Behauptungen ist die kritische Beurteilung von Behandlungseffekten auch für die Öffentlichkeit eine wichtige Kompetenz. Die Wirksamkeit einer Behandlung im Vergleich zu einer Kontrollbehandlung kann als absolute oder relative Risikoreduktion bzw. Risikoerhöhung dargestellt werden. Die Darstellung von Behandlungseffekten als relative Risikoreduktion wird sowohl von Laien als auch von Angehörigen der Gesundheitsberufe häufig missverstanden. Um eine informierte Entscheidungsfindung unter diesen Bedingungen zu ermöglichen, ist es notwendig, die kritische Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung und bei den Angehörigen der Gesundheitsberufe zu fördern.

In einer Vorarbeit wurde daher ein webbasiertes Tool entwickelt und erprobt, mit dem Laien und Professionelle sich die kritische Bewertung von Risikoreduktionen aneignen können.

Ziel

Ziel ist es, die Wirksamkeit des webbasierten Tools international zu evaluieren und es anschließend als Open Educational Ressource (OER) zu implementieren. Die internationale Evaluation erfolgt in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe „Health Communication" an der Oslo Metropolitan University unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Kasper.

Methoden

Das Projekt folgt dem UK-MRC Framework für komplexe Interventionen. In einem ersten Schritt (1) wird das webbasierte Tool verfeinert und übersetzt. In Vorbereitung der Evaluation wird (2) ein objektives Erhebungsinstrument entwickelt und validiert. Anschließend erfolgt (3) die Evaluation im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie und schließlich (4) die Implementierung des webbasierten Tools.

(1) Die mobile Version des webbasierten Tools wird mit Laien und Angehörigen der Gesundheitsberufe pilotiert und iterativ überarbeitet. Die Pilotierung erfolgt mithilfe einer qualitativen Machbarkeitsstudie hinsichtlich Akzeptanz, Anwendbarkeit und Verständlichkeit. Nach der Überarbeitung und Pilotierung erfolgt die Übersetzung ins Norwegische und ebenfalls eine Pilotierung.

(2) Es erfolgt die Entwicklung und Validierung eines objektiven Erhebungsinstruments für Laien und Angehörige der Gesundheitsberufe, mit dem die Fähigkeit zur kritischen Beurteilung der Risikoreduktion gemessen werden kann. Die Entwicklung erfolgt mittels Workshops mit der Arbeitsgruppe. Die Augenscheinvalidität wird von Expert*innen mit qualitativen Methoden überprüft. Iterative kognitive Pretests mit Angehörigen der Gesundheitsberufe und Laien werden durchgeführt, um die Verständlichkeit der Fragen und Antwortmöglichkeiten zu überprüfen. Die Datenanalyse erfolgt auf der Grundlage von Feldnotizen und systematischer Strukturierung mit iterativen Überarbeitungen. Die Validierung erfolgt anhand der probabilistischen Testtheorie nach Rasch mit erwachsenen Laien und Angehörigen der Gesundheitsberufe in einer Stichprobe des HeReCa-Panels. Um auch Personen in die Stichprobe einzubeziehen, die bereits eine Schulung in der Beurteilung von Risikoreduktionen absolviert haben, erhält ein zufällig ausgewählter Teil der Stichprobe vor der Bearbeitung des Fragebogens Zugang zum webbasierten Tool. Nach der Validierung erfolgt die Übersetzung ins Norwegische und anschließend die Validierung der norwegischen Version.

(3) In einer randomisiert-kontrollierten Studie wird die Wirksamkeit des webbasierten Tools, die Fähigkeit zur kritischen Beurteilung von Risikoreduktionen zu verbessern, getestet. Die RCT wird in Deutschland und Norwegen mit Auszubildenden und Studierenden in Gesundheitsberufen, Ärzt*innen und Laien durchgeführt. Primärer Endpunkt ist die Fähigkeit, die Risikoreduktion kritisch zu beurteilen, gemessen mit dem neu entwickelten Erhebungsinstrument unmittelbar nach der Intervention/Kontrollintervention. Sekundärer Endpunkt ist die Fähigkeit, die Risikoreduktion 4 Wochen nach der Intervention/Kontrollintervention kritisch beurteilen zu können. Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf das Verhalten der Teilnehmer durch qualitative Interviews erhoben und unerwünschte Effekte des webbasierten Tools erfasst. Weiterhin werden soziodemographische Daten erhoben. Die Analyse der quantitativen Daten erfolgt deskriptiv und konfirmatorisch. Die qualitativen Daten werden inhaltsanalytisch ausgewertet.

(4) Im Rahmen einer Prozessevaluation werden die Kontextfaktoren für die Implementierung und Nutzung des webbasierten Tools für verschiedene Zielgruppen untersucht. Darüber hinaus soll das webbasierte Tool als Open Educational Resource (OER) in zielgruppenrelevanten Repositorien zur Verfügung gestellt und die Voraussetzungen für die Implementierung ermittelt werden. Dazu werden Interviews mit den Zielgruppen zu den fördernden und hemmenden Faktoren für die Nutzung und die Implementierung des webbasierten Tools durchgeführt. Zur Analyse der Nutzung werden zudem die Nutzungsdauer und die Seitenaufrufe dokumentiert und deskriptiv ausgewertet.

Kurztitel

Zeitraum

  • 01. Juli 2024 – 31. Dez. 2024

Leitung

Kooperationspartner

  • Prof. Dr. phil. Sascha Köpke, Institut für Pflegewissenschaft, Universität zu Köln
  • Prof. Dr. rer. medic. Martin Müller, Pflege- und Therapiewissenschaft, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Förderung

  • Volkswagen Stiftung Hannover

Zusammenfassung

Pflegewissenschaft zählt zu den kleinen und jüngeren Fächern, die in Deutschland bisher nicht systematisch entwickelt wurden. Es mangelt an einschlägiger Nachwuchsförderung, strukturbildenden Maßnahmen und auskömmlicher Forschungsförderung. Ein relevantes Hemmnis des Theorie-Praxis-Transfers von Wissensbeständen ist die fehlende Möglichkeit, im klinischen Umfeld eine klinisch-akademische Laufbahn in der Pflege zu beschreiten. Instrumente wie (Advanced) Clinician Scientist Programme für Mediziner fehlen. Pflegeforschung in derAkutversorgung ist in Deutschland kaum vorhanden und ist wissenschaftspolitisch bisher nicht präsent. Im Vergleich dazu sind diese Rollen klinisch-akademisch tätiger Pflegefachpersonen im Ausland lange implementiert und auch evaluiert. Die Barrieren und begünstigenden Faktoren sind international hinreichend analysiert und publiziert.

Ziel des Workshops ist der Austausch mit Wissenschaftler:innen aus Deutschland, den Niederlanden,Großbritannien, Schweiz und Schweden. Inhaltlich geht es um die sorgfältige Abwägung der vorliegenden empirischen Befunde aus dem Ausland, die Diskussion der Übertragbarkeit nach Deutschland und den Entwurf einer Position, die Wissenschaftspolitik und Forschungsförderer adäquat informieren kann.

Kurztitel:

  • „Speak-Up“ Deutschland

Zeitraum:

  • 01. Juli 2024 – 31. Dez. 2024

Projektleitung (Standort Halle):

  • Prof. Dr. Gabriele Meyer

Mitarbeiter:

  • Lukas Hilleke, BSc (studentischer Mitarbeiter)

Konsortialpartner:

Medizinische Universität Graz

  • PD. Mag. Dr. Gerald Sendelhofer (Projektleiter)
  • PD Mag. Dr. Magdalena Hoffmann (Projektleitungsstellvertreterin)

Tiroler Privatuniversität UMIT Triol (Private Universität für Gesundheitswissenschaften und -technologie GmbH)

  • Prof. Mag. Dr. Gerhard Müller
  • Univ.-Ass. Marten Schmied, MA

Universität Bern

  • Prof. Dr. David Schwappach

Förderung:

  • Keine Förderung

Zusammenfassung:

Hintergrund:

Zum Alltag in Gesundheitseinrichtungen gehören unerwünschte Ereignisse und Patient:innen, die auch Schaden erleiden. „Speak Up“ bedeutet in diesem Zusammenhang die verbindliche Äußerung von Sicherheitsbedenken, um unerwünschten Ereignissen vorzubeugen oder diese zu verhindern. Pflegestudierende sehen sich Aufgrund ihrer Stellung als Lernende besonderen Herausforderungen bezüglich „Speak Up“ gegenüber. Bisher ist wenig über das „Speak Up“-Verhalten von Pflegestudierenden in den deutschsprachigen Ländern bekannt.

Das Institut für Gesundheit- und Pflegewissenschaft unterstützt das Forschungsprojekt in der Erhebung der Daten für Deutschland.

Ziel:

Ziel dieses Forschungsprojekt ist es, für die D-A-CH-Länder offenzulegen, wie Pflegestudierende die eigenen Fähigkeiten bezüglich „Speak Up“ einschätzen, wie sich „Speak Up“-Verhalten praktisch äußert und sie das „Speak Up“-Klima in den Ausbildungseinrichtungen wahrnehmen.

Methoden:

Anhand eines quantitativen Fragebogens wird erhoben, wie die Pflegstudierenden (N ≈ 4500) in den deutschsprachigen Ländern (D-A-CH) ihre „Speak Up“ Fähigkeiten einschätzen, wie sie das „Speak Up“-Klima in den Ausbildungseinrichtungen wahrnehmen und sich ihr „Speak Up“-Verhalten in der Praxis darstellt. In einem vorgeschalteten Schritt werden dafür alle berufsqualifizierenden Studiengänge in Deutschland identifiziert.

Erwartete Ergebnisse:

Durch dieses Vorhaben werden erstmalig das „Speak Up“-Verhalten sowie die hiermit verbunden Fähigkeiten und die Wahrnehmung des „Speak Up“-Klimas unter Pflegestudierenden im deutschsprachigen Raum erhoben. Weiterhin schafft dieses Forschungsprojekt eine Übersicht über die aktuell angebotenen berufsqualifizierenden Studiengänge in Deutschland.

Kurztitel

  • TARGET

Zeitraum

  • 01. Jan. 2022 – 31. Dez. 2025

Leitung des Konsortiums

  • LMU Klinikum der Universität München - Campus Großhadern, Medizinische Klinik und Poliklinik III und Comprehensive Cancer Center München – CCCLMU, München, Konsortialführung: PD Dr. Karin Berger-Thürmel

Konsortialpartner*innen

  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle (Formative und summative Evaluation): Prof. Dr. Anke Steckelberg
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement, Nürnberg (ökonomische Evaluation): Prof. Dr. Oliver Schöffski
  • Universität Bremen, FB 11, IPP, Abt. Pflegewissenschaftliche Evaluations- und Implementierungsforschung: Prof. Dr. Birte Berger-Höger
  • AOK Bayern - Die Gesundheitskasse
  • Kassenärztliche Vereinigung Bayerns
  • KAIROS GmbH

Kooperationspartner*innen

  • Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Bayern e.V.
  • Bayerische Krebsgesellschaft e.V.

Mitarbeiter*innen IGPW

  • Jana Hinneburg
  • Dr. Julia Lühnen
  • Sandro Zacher

Förderung

  • Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses, Neue Versorgungsformen, Themenfeld 3: Digitale Transformation – Lösungen zur Weiterentwicklung der Versorgung (Förderkennzeichen: 01NVF20012)

Zusammenfassung

Hintergrund

Etwa 24 Prozent aller jährlich neu auftretenden Krebserkrankungen sind seltene Krebserkrankungen, d. h. sie treten bei weniger als sechs von 100.000 Menschen auf. Im Vergleich zu häufigen Tumorerkrankungen betrifft dies häufig Menschen im jüngeren Lebensalter. Zudem sind ihre Chancen, die Krankheit zu überleben, deutlich geringer.

Es gibt Hinweise, dass diese Patient*innen von präzisionsonkologischen Ansätzen profitieren können. Ziel der Präzisionsonkologie ist es, basierend auf einem besseren Verständnis einer Tumorerkrankung, optimal wirksame, teils zielgerichtete Therapeutika einzusetzen. Grundlage ist die Durchführung einer erweiterten molekularen Diagnostik. Diese Diagnostik ist bislang noch nicht flächendeckend umgesetzt. Hinzu kommt, dass die Bewertung eines molekularen Befundes hochkomplex ist und eine eventuelle therapeutische Umsetzung eines interdisziplinären Netzwerkes bedarf. Das notwendige Expert*innenwissen ist an universitären Kompetenzzentren gebündelt.

Ziel ist, in Südbayern ein Versorgungskonzept zwischen niedergelassenen Onkolog*innen und dem Krebszentrum München (CCC München) zu etablieren, um personalisierte Therapiekonzepte in einer Modellregion zu erproben.

Untersucht wird, inwieweit die erfolgreiche Implementierung der neuen Versorgungsform TARGET durch die transsektorale Verknüpfung verschiedener Versorgungsebenen und der Einbeziehung der Patient*innen in Therapieentscheidungen die bedarfsgerechte, qualitätsorientierte und personalisierte Versorgung der Patient*innen mit seltenen Krebserkrankungen verbessern kann.

Intervention

Mit Hilfe von TARGET sollen Patient*innen schnelleren Zugang zu innovativer Diagnostik und Therapie erhalten. Während des Krankheitsverlaufs werden sie von einem Team von medizinischem Personal aus verschiedenen Fachrichtungen begleitet und aktiv in die Gestaltung ihrer Behandlung einbezogen.

Kernkomponenten des Konzepts sind:

  • Koordinationsplattform am LMU Klinikum München
  • Transsektorale Therapieplanung und innovative IT-Strukturen: Patienten-App, virtuelles Tumorboard, Netzakte
  • Etablierung von „Onkolotsen“
  • Angebote der Psychoonkologie
  • Interprofessionelles Schulungsangebot zur Vorbereitung der neuen Versorgungsform und zur Vermittlung von Kompetenzen in Shared-Decision-Making

Methoden

Die Evaluation erfolgt in einem Mixed Methods Design mit qualitativen und quantitativen Methoden mit einem Vorher-Nachher-Vergleich.

Durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) und den Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologe in Bayern (BNHO) werden alle in Südbayern niedergelassenen Onkolog*innen eingeladen, sich zur Teilnahme an der vorgeschlagenen neuen Versorgungsform einzuschreiben. Der Patient*inneneinschluss erfolgt konsekutiv in den teilnehmenden Praxen. Teilnehmen können erwachsene Patient*innen mit seltenen Krebserkrankungen und einer Lebenserwartung von mehr als drei Monaten.

Der primäre Endpunkt ist die Koordination der Versorgung aus Patient*innenperspektive gemessen mit einer deutschen Version des Care Coordination Instruments (CCI), einem Fragebogen für Krebspatient*innen mit 29 Items zu den drei Dimensionen: Kommunikation, Navigation, Abläufe der Versorgung (je 4-Punkt Likert-Skalen, von starker bis keiner Übereinstimmung).

Zusätzlich werden klinische Parameter (u.a. Therapieverlauf und Progressionsfreies Überleben) sowie Aspekte der gesundheitsbezogenen Lebensqualität erhoben.

Darüber hinaus erfolgt eine Exploration der bestehenden Versorgungspfade, eine begleitende Prozessevaluation sowie eine ökonomische Evaluation der neuen Versorgungsform.

Erwartete Ergebnisse

Die neue Versorgungsform TARGET baut auf etablierte Strukturen auf und verstärkt diese gezielt. Nach erfolgreicher Erprobung des Konzepts in Südbayern besteht folglich hohes Umsetzungspotenzial für Bayern und die gesamte Bundesrepublik.

    Kurztitel

    TelepflegeKit

    Zeitraum

    • 01. Nov. 2024 – 31. Oktober. 2026

    Leitung

    Mitarbeiter*innen

    Partner

    • BBI-Akademie für berufliche Bildung gGmbH

    Förderung

    Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsregion für die digitale Transformation von Pflege und Gesundheit (TPG), einer Fördermaßnahme des Bundes zur Umsetzung des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen durch das BMBF gefördert. FKZ 16SV9344

    Hintergrund und Ziel

    Die stetig zunehmende Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland steht im Kontrast zur Zahl derjenigen, die Pflege beruflich ausüben. Im häuslichen Bereich wird dieses Versorgungsdefizit häufig durch pflegende Angehörige kompensiert. Sie sind in der Regel die Hauptpflegepersonen, die ohne Vorerfahrung und gleichzeitiger Aufrechterhaltung des eigenen (Berufs-) Alltages einer ständigen Dauerbelastung ausgesetzt sind. Digitale Angebote und mobile Technologien können pflegende Angehörige auf unterschiedliche Weise unterstützen und Ressourcen schonen. Wesentliche Probleme in der Nutzung und Akzeptanz telepflegerischer Anwendungen entstehen vor allem durch fehlende Informationen, Anleitungen, Fragen der Finanzierung und mangelnder digitaler Kompetenzen. Hier können Schulungen, Anleitungen und Demonstrationen eine wichtige Ergänzung sein.

    Studiendesign und Methode

    Im TelepflegeKit-Projekt wird das Entlastungspotenzial telepflegerischer Anwendungen für pflegende Angehörige und Pflegefachpersonen in Sachsen-Anhalt eruiert und bestehende Akzeptanz sowie Kompetenzbarrieren adressiert. In Kooperation mit einem regionalen Partner für berufliche Bildung werden in einem Co-Creation Prozess, d.h. unter Einbindung der Zielgruppen, telepflegerische Anwendungsszenarien erarbeitet und adressatengerechte Anleitungshilfen, sogenannte Telepflegekits, in verschiedenen Formaten konzipiert. Die entwickelten Telepflegekits mit den dazugehörigen telepflegerischen Anwendungen werden anschließend in einer Machbarkeitsstudie von den Zielgruppen erprobt und hinsichtlich Akzeptanz und Anwendbarkeit und evaluiert. Des Weiteren werden Nutzungsbarrieren und beeinflussende Kontextfaktoren im Pflegealltag identifiziert.

    Ziele und Methoden:

    1. Eruierung telepflegerischer Anwendungen national und international durch systematische Literatur und Internetrecherchen inkl. Expertenbefragung
    2. Erstellung eines digitalen Kataloges telepflegerischer Anwendungen im deutschsprachigen Raum verfügbarer Anwendungen durch das IGPW
    3. Initiierung und Begleitung eines Co-Creation Prozesses
    4. Aufbau und Koordination eines Netzwerkes relevanter Zielgruppen
    5. Entwicklung, Pilotierung und Evaluation von Telepflegekits für drei von der Zielgruppe ausgewählten telepflegerischen Anwendungen
    6. Ableitung von Handlungsempfehlungen

    Ausblick

    Das Projekt hat das Potenzial, die digitale Gesundheitskompetenz und ein technikunterstütztes, gemeinsames pflegerisches Handeln zu fördern. Vor dem Hintergrund der zunehmend größer werdenden Versorgungslücke im Pflegebereich und den strukturellen Herausforderungen, die sich gerade in den ländlichen Regionen in Sachsen-Anhalt zeigen, ist es wichtig, für ortsunabhängige digitale Angebote zu sensibilisieren, um Nutzungsbarrieren abzubauen und Pflegende zu entlasten.