Bei allem, was wir tun, steht für uns der Mensch mit seiner Erkrankung im Mittelpunkt. Zusammen mit anderen Fachexperten im Krukenberg Krebszentrum setzen wir uns täglich für die Verlängerung der Lebenserwartung bei verbesserter Lebensqualität ein – für jeden einzelnen unserer Krebspatienten! Wir verfügen über ein breites Studienangebot - u.a. mit neuen zielgerichteten Medikamenten oder Immuntherapien – und eröffnen damit vielen Patienten innovative Behandlungsmöglichkeiten. Durch kontinuierliche Forschung und stetige Weiterbildung unserer Mitarbeiter haben wir den Anspruch immer besser zu werden. Unser Ziel ist es, Innovationen schnellstmöglich in die klinische Anwendung zu bringen und damit die Zukunft der Krebstherapie mitzugestalten.
Unsere Schwerpunkte
Die Hämatologie ist ein wesentlicher Teil der klinischen Versorgung und der Forschung an unserer Klinik. Sie umfasst die Diagnostik und Behandlung gutartiger und bösartiger Erkrankungen des Blutes sowie Blutbildungserkrankungen. Dazu gehören die akuten und chronischen Formen von Blutkrebs, die myeloproliferativen und myelodysplastischen Erkrankungen, Lymphdrüsenkrebs-erkrankungen und das Multiple Myelom.
Therapeutisch stehen uns verschiedene Chemotherapien, zielgerichtete Medikamente und Verfahren, die am Immunsystems angreifen, zur Verfügung. Unser stationärer Bereich arbeitet Hand in Hand mit dem ambulanten Bereich, damit Sie in allen Therapiephasen optimal versorgt sind.
Um die Prognose unserer Patienten weiter zu verbessern, bieten wir klinische Studien an. Klinische Studien dienen in der Regel dazu, neue Behandlungs- oder Diagnosemöglichkeiten zu erproben oder bereits vorhandene Therapien weiter zu verbessern. Die Ergebnisse klinischer Studien kommen daher langfristig allen Patienten zugute. Informieren Sie sich über unser Studienangebot unter dem Reiter „Forschung ⇒ Klinische Studien“!
Jedes Jahr erkrankt etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland an Krebs. Als Teilgebiet der Inneren Medizin sind wir auf die Diagnostik und die medikamentöse Behandlung von bösartigen Tumoren mit Chemotherapie sowie zielgerichteten Antikörpern oder Tyrosinkinaseinhibitoren und Immuntherapien spezialisiert. Für jeden individuellen Patienten wählen wir die bestmögliche Therapie sorgfältig und nach neuesten Forschungserkenntnissen aus und bieten moderne Therapien im Rahmen von klinischen Studien an.
Molekulare Behandlungsansätze und die Einführung der Immuntherapie waren Meilensteine in der Fortentwicklung von Krebstherapien der letzten zehn Jahre – für unsere Patienten bedeutet das eine höhere Aussicht auf langfristige Krankheitskontrolle und Heilung.
Sollte eine Knochenmark- oder Stammzelltransplantation notwendig sein, so wird diese auf einer spezialisierten Station innerhalb des hochochmodernen Transplantationszentrums durchgeführt.
Hohe Fachkompetenz, Empathie, interdisziplinäre Teamarbeit, Begeisterung für unsere Forschung – das bringen wir alle in die komplexe Betreuung unserer Patienten, zum Beispiel bei einer Stammzelltransplantation ein.
apl. Prof. Dr. med. Lutz Müller
Leiter des Bereichs Stammzelltransplantation
CAR-T-Zelltherapie gegen Lymphdrüsenkrebs
Das körpereigene Immunsystem spielt in der Bekämpfung von Krebs eine große Rolle. Besondere Bedeutung haben bestimmte Abwehrzellen, die sogenannten T-Zellen, weil sie Krebszellen erkennen und abtöten können. Seit 2020 wird nun auch an der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Halle die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie für Patientinnen und Patienten mit B-Zell-Lymphom, eine Form des Lymphdrüsenkrebses, und perspektivisch auch für Blutkrebs angeboten. Die CAR-T-Zelltherapie steht derzeit nur an ausgewählten Zentren zur Verfügung, die über ausreichend klinische Erfahrung mit Zelltherapien verfügen.
Bei vielen Krebspatientinnen und -patienten entziehen sich Tumorzellen den Angriffsversuchen einer Therapie mithilfe verschiedener molekularer Mechanismen. Allerdings konnten diese, dank weltweiter Forschung und auch der Forschung an der Universitätsmedizin Halle (Saale), in den vergangenen Jahren zunehmend entschlüsselt und entsprechende neue Therapieansätze entwickelt werden.
Einer dieser Ansätze ist die CAR-T-Zell-Immuntherapie. Für die CAR-T-Zell-Therapie werden körpereigene T-Zellen der Patientin oder des Patienten entnommen, außerhalb des Körpers gentechnisch mit dem sogenannten Chimären Antigenrezeptor, kurz CAR, versehen, und dabei scharf geschaltet.
Bevor der Patient die im Labor hergestellten und vermehrten CAR-T-Zellen verabreicht bekomme, erhalte er eine vorbereitende Chemotherapie. Damit sollen gute Bedingungen für die Vermehrung der Immunzellen im Körper geschaffen werden. Die danach mit einer einmaligen Infusion verabreichten CAR-T-Zellen sind sozusagen darauf programmiert, die bösartigen Tumorzellen aufzuspüren und sie effektiv und zielgerichtet zu bekämpfen. „Der Erfolg ist dann in einigen Wochen erkennbar. Bei bis zu 50 Prozent der Fälle führt diese Therapieform zu einer dauerhaften Zurückdrängung der Erkrankung“, sagt apl. Prof. Dr. Lutz Müller von der Klinik für Innere Medizin IV, der das CAR-T-Zell-Programm leitet.
In der hämostaseologischen Spezialambulanz beschäftigen wir uns mit Problemen der Blutgerinnung im Sinne erhöhter Blutungsneigung oder eines verzögerten Abbaus von Blutgerinnseln. Hierzu zählen beispielsweise die Hämophilie A und B, von Willebrand-Syndrom (VWS), seltene Faktoren-Mängel und Blutplättchen-Funktionsstörungen (Thrombozytopathien). Die oftmals komplexen Probleme erfordern eine interdisziplinäre Ausrichtung unserer Arbeit unter Einbindung anderer Expertisen, wie z.B. der Orthopädie bei Gelenkblutungen oder der Geburtshilfe bei Schwangerschafts-assoziierten Gerinnungsstörungen.
Moderne Leukämietherapie, aber auch die Behandlung von Patienten mit anderen Tumorerkrankungen erfordert heute eine umfassende, sichere und schnelle Diagnostik. Im Krukenberg Krebszentrum arbeiten Experten für Pathologie, Molekularpathologie, Zytologie, Durchflusszytometrie und Humangenetik Hand in Hand zusammen. Im Tumorboard werden die Teilbefunde vor dem Hintergrund der klinischen Situation des Patienten zu einer optimalen Diagnose zusammengefügt.
Unsere Medizin wird immer molekularer – ganzheitliche Betreuung heißt für uns auch, dass wir uns Zeit nehmen, unseren Patienten diagnostische Befunde und deren Konsequenzen verständlich zu erläutern.
Unsere Expertise in der Supportivmedizin ermöglicht es Tumorkomplikationen zu verhindern und Therapienebenwirkungen effektiv zu lindern. Mitarbeiter unserer Klinik haben entscheidend an der Entwicklung der deutschlandweiten Standards in diesem Bereich mitgewirkt.
Wir kümmern uns um die Vorbeugung von Nebenwirkungen und Langzeitschäden von Krebstherapien – dieses Thema wird immer wichtiger, da mehr Krebserkrankungen geheilt oder zu chronischen Erkrankungen werden!
Dr. med. Franziska Jahn
Spezialistin für Supportivtherapie in der Onkologie und Hämatologie