Gefäßanomalien werden medizinisch in Gefäßtumoren und Gefäßmalformationen unterteilt. Der häufigste Vertreter der Gefäßtumore ist das Hämangiom, welches in der Regel im Säuglingsalter auftritt. Gefäßmalformationen sind dagegen angeboren und werden je nach Gefäßtyp zwischen arteriellen, venösen, lymphatischen, kapillären und hieraus gemischten Malformationen unterschieden. Dabei treten auch Assoziationen von Gefäßanomalien mit anderen Anomalien wie Weichteilgewebshyperplasien als Syndrome auf. Am häufigsten in Form eines Klippel-Trénaunay-Syndroms (kapillär-lymphatisch-venöse Malformation mit Extremitätenhyperplasie) oder eines Parkes-Weber-Syndroms (kapillär-arteriell-venöse Malformation mit Extremitätenhyperplasie).
Sie sind insgesamt selten (sogenannte „Orphan Diseases“) und können jede Körperregion bei Kindern und Erwachsenen betreffen. Die Ausprägung des Erkrankungsspektrums reicht von einfachen Anomalien bis zu schweren Krankheitsbildern, die sogar lebensbedrohlich sein können. Eine Behandlung durch ein interdisziplinäres Team aus Fachspezialisten ist daher indiziert.