Einfache Bestrahlungspläne bestehen aus einer Abfolge von „Stehfeldern“ des Linearbeschleunigers aus unterschiedlichen Richtungen, wobei die feldformenden Elemente, nämlich Lamellen und Festblenden aus Wolfram, jeweils so stehen, dass für die Strahlung eine Öffnung entsteht, die das Zielgebiet aus der Sicht des Geräts eng umschließt. Durch die Bestrahlungszeit der Einzelfelder wird deren Beitrag zur Gesamtdosis festgelegt. Mit dieser Stehfeldtechnik oder leichten Abwandlungen davon erzielt man in der Regel die gewünschte Dosisverteilung: Das Zielgebiet erhält im Innern gleichmäßig verteilt die verschriebene Dosis. Vom Zielgebietsrand weiter nach außen fällt die Dosis ab, und zwar um so steiler, je größer die Anzahl der Stehfelder aus unterschiedlichen Richtungen.
Wenn das Zielgebiet komplex geformt ist, also etwa hufeisenförmig um ein strahlenempfindliches Organ herum, oder aus mehreren Einzelteilen besteht, die unterschiedliche Dosis erhalten sollen, kommen dynamische Bestrahlungstechniken zum Einsatz. Dynamisch ist ein Bestrahlungsplan, wenn sich Geräteparameter während der Bestrahlung eines Feldes ändern, z.B. die Stellung der Lamellen und Blenden oder die Einstrahlrichtung. Für die Erstellung eines dynamischen Plans kommt automatische Optimierungssoftware zum Einsatz. Der Vorteil dynamischer Bestrahlungstechniken gegenüber einfachen Stehfeldplänen ist die bessere Schonung von Risikoorganen, die direkt am Zielgebiet liegen und die bessere Abdeckung des Zielgebiets mit der gewünschten Dosis.
Zu den dynamischen Bestrahlungstechniken gehören insbesondere
- IMRT / Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (engl: Intensity Modulated Radiation Therapy)
Der Plan besteht aus 7-15 Feldern mit jeweils fester Einstrahlrichtung, deren jedes jeweils aus vielen kleineren Subfeldern besteht, die automatisch hintereinander abgestrahlt werden, bevor das Gerät zum nächsten Feld mit anderer Einstrahlrichtung geschwenkt wird.
- IMAT / Intensitätsmodulierte Rotationstherapie (engl: Intensity Modulated Arc Therapy)
Der Plan besteht aus wenigen Bestrahlungsbögen, d.h. das Bestrahlungsgerät rotiert in einem bestimmten Winkelbereich um den Patienten, wobei die Lamellen sich so bewegen, dass die gewünschte Dosisverteilung im Zielgebiet deponiert wird.
Je nach Hersteller heißt diese Bestrahlungstechnik auch VMAT (Volumetric Modulated Arc Therapy – bei der Firma Elekta) oder RapidArc (bei der Firma Varian).