Magnetresonanztherapie

Die MRT (auch Kernspintomographie) ist ein radiologisches Verfahren zur Anfertigung multiplanarer Schnittbilder mit hohem Weichteilkontrast, das auf der Nutzung von Magnetfeldern zur Bilderzeugung basiert und somit ohne Röntgenstrahlen arbeitet. Eine Untersuchung dauert wesentlich länger als in der CT, die Bildinterpretation ist manchmal komplexer und schwieriger. Aktuell stehen im Arbeitsbereich MRT-Geräte mit einer Magnetfeldstärke von 0,2 und 1,5 sowie 3 Tesla zur Verfügung.

Die MRT wird insbesondere zur Untersuchung pathologischer Veränderungen des Zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark), der inneren Organe und des Bewegungsapparates (Gelenkdiagnostik) verwendet. Eine Kontrastverstärkung kann durch gadolinium-haltiges Kontrastmittel erzielt werden.

Im Vorfeld der MRT-Untersuchung findet ein ausführliches Gespräch über die bevorstehende MRT-Untersuchung mit dem verantwortlichen Radiologen statt, indem die Indikation zur Untersuchung, der Untersuchungsablauf und die Risiken der Untersuchung abgeklärt werden.

Während der Untersuchung an dem Gerät wird der Patient von einer Videokamera sowie über ein Sichtfenster vom Bedienraum aus überwacht. In dem Gerät liegt der Patient in einem starken Magnetfeld.

Zur Verbesserung des Kontrasts der Bilder bei bestimmten Fragestellungen und Untersuchungsmodalitäten kann es notwendig werden, eine zusätzliche Kontrastsubstanz oral einzunehmen oder intravenös zu injizieren. Die Dauer einer Magnetresonanztomographie-Untersuchung ist in Abhängigkeit von der Fragestellung und von der untersuchten Region sehr variabel und dauert durchschnittlich 20 bis 40 min, je nach Komplexität manchmal auch eine Stunde.

Der Patient muss während der Untersuchung möglichst ruhig liegen, da die gewonnenen MRT-Bilder sonst aufgrund von Bildunschärfe nicht beurteilt werden können. In diesen Fällen kann es notwendig sein, bestimmte Abschnitte der Untersuchung zu wiederholen. Bei Kleinkindern ist es daher oftmals notwendig, diese im Vorfeld mittels eines Beruhigungsmittels zu sedieren oder die Untersuchung unter Vollnarkose durchzuführen.

Bisher konnte kein wissenschaftlicher Nachweis einer gesundheitsschädigenden Wirkung der im MRT verwendeten Magnetfelder und Radiowellen auf den menschlichen Organismus erbracht werden.

Auch die verwendeten Kontrastmittel sind in der Regel gut verträglich und führen nur sehr selten zu Übelkeit bzw. zu einer allergischen Reaktion.

Zu den Risikofaktoren bei der Gabe von MR-Kontrastmitteln gehören Nierenfunk-tionsstörungen und ausgeprägte Allergieneigungen. Bei Letztgenannten und bei bestehender Schwangerschaft sollte auf eine KM-Gabe verzichtet werden. Die Einlagerung von Kontrastmitteln nach sehr häufiger Gabe ins Hirngewebe wurde berichtet, ist jedoch nach heutiger Kenntnis ohne klinisches Korrelat. Ein ärztliches Gespräch wird Sie vor der Untersuchung aufklären.

Das MRT arbeitet ohne Röntgenstrahlen und ist an sich sehr schonend. Dennoch ist es laut und man liegt etwas beengt in einer vorne und hinten offenen Röhre.

Vor dem Betreten des Untersuchungsraumes sollten alle magnetisierbaren bzw. metallischen Gegenstände ablegt werden - z.B. Feuerzeuge, Schmuck, Haar- und Zahnspangen, Brillen, Piercings, Hörgeräte, Metallteile an der Kleidung, Schlüssel, Münzen, Schreibgeräte, Magnetkarten, Uhren und Handys. Im Vorfeld der Untersuchung wird zudem abgeklärt, ob der Patient einen Herzschrittmacher, ein Cochlea-Implantat, eine Herzklappe oder anderweitige Metallobjekte (z.B. Metallsplitter) im Körper trägt, da sich diese - ähnlich wie bestimmte Piercings und Tatoos - während der Untersuchung durch das starke Magnetfeld oder die elektromagnetische Strahlung erwärmen oder sogar zu Verbrennungen führen können und ggf. im Magnetfeld bewegt werden können. Herzschrittmacher oder Medikamenteninjektionssysteme können durch das Magnetfeld Fehlfunktionen aufweisen oder beschädigt werden. Falls Sie bei sich über solche metallischen Fremdkörper Kenntnis haben, bitte weisen Sie Ihren Radiologen vorher darauf hin.

Über einen Signalball besteht die Möglichkeit für die Patienten sich jederzeit (bspw. bei Unwohlsein) bemerkbar zu machen, so dass im Bedarfsfall die MRT-Untersuchung sofort abgebrochen werden kann. Zum Schutz gegen die durch den Betrieb des Gerätes entstehenden Klopfgeräusche erhalten die Patienten einen Kopfhörer, über den Musik eingespielt werden kann.  

Unser Leistungsspektrum umfasst neben der Untersuchung sämtlicher Körperregionen auch, spezielle MRT-Untersuchungen wie bspw.:

  • Magnetresonanz-Angiographie (Gefäße)
  • MRCP (Darstellung der Gallenwege und des Pankreasganges)
  • Mamma-MRT (Brust Diagnostik und Probenentnahme)
  • Kardio-MRT (Perfusionsdiagnostik, Kontraktilität, late enhancement zur Infarktbestimmung, verschiedene Quantifizierungen)
  • Sellink-MRT (Darstellung des Dünn- und Dickdarms)

Der Arbeitsbereich MRT befindet sich im Universitätsklinikum, Ernst-Grube-Straße 40, in einem Anbau an die Ebene E0 des Funktionaltraktes. 

Leitung

PD Dr. med. Hubert Gufler
Tel: 0345 557 2150
Fax: 0345 557 90 2158