Die Evaluierung des Forschungserfolges der Einrichtungen der Universitätsmedizin Halle wird vom Verwaltungsbereich Forschung im Auftrag des Forschungsausschusses durchgeführt. Sie erfolgt jährlich jeweils retrospektiv für den Zeitraum der jeweils letzten drei Jahre für die Drittmittel und die Publikationen und ist Basis für die leistungsbezogene Mittelvergabe aus dem Etat Lehre und Forschung. Die Daten werden dazu im VB Forschung in Datenbanken (FACTScience) erhoben und entsprechend den geltenden Evaluierungskriterien ausgewertet.
Die Entscheidung darüber, welche Einrichtungen der Universitätsmedizin Halle in die leistungsorientierte Mittelvergabe einbezogen werden, trifft der Fakultätsvorstand auf Vorschlag des Forschungsausschusses. Alle Einrichtungen werden zusammen evaluiert und in einer gemeinsamen Rankingliste geführt.
Bei der Evaluation erfolgt zunächst die getrennte Ermittlung der Publikations- und Drittmittelleistungen der Einrichtungen. Es werden dazu die Dreijahressummen der gewichteten Impactfaktoren bzw. der gewichteten verausgabten Drittmittel gebildet. Im Anschluss daran wird jeweils der prozentuale Anteil der einzelnen Einrichtung an der Gesamtpublikations- bzw. Drittmittelleistung der Universitätsmedizin ermittelt. Für das Gesamtranking aller Einrichtungen wird der Mittelwert der beiden Werte gebildet.
Der Fakultätsvorstand legt jährlich das Gesamtbudget der leistungsorientiert zu vergebenden Mittel sowie dessen Aufteilung auf die Bereiche Lehre und Forschung fest. Die Verteilung für den Bereich Forschung erfolgt über ein Modell, welches sich aus drei unterschiedlichen Säulen zusammensetzt: einem festen Sockelbetrag für jede Einrichtung, einem linearen Anteil und einem exponentiellen Anteil je nach Gesamtrang.
Die erste Säule besteht aus einem festen Sockelbetrag in Höhe von 5.000 € für jede Einrichtung. Nach Abzug der für den Sockel verausgabten Mittel vom Gesamtbudget werden 75% für die lineare Verteilung und 25% für die exponentielle Verteilung verwendet.
In der zweiten Säule (linear) wird mit Hilfe der oben genannten Ranglisten zunächst für jede Einrichtung ein inverser Rangplatz berechnet (inverser Rangplatz = Anzahl aller Einrichtungen -1 - Rangplatz der Einrichtung). Die letzte Einrichtung erhält damit den inversen Rangplatz „null“, die vorletzte „eins“ usw. Im Anschluss wird die Summe dieser Rangplätze gebildet. Das lineare Bonusbudget wird nun durch die Summe der inversen Rangplätze geteilt. Dadurch erhält man den Eurowert eines inversen Rangplatzpunktes. Abschließend wird das Einrichtungsbonusbudget mit nachfolgender Formel berechnet: Inverser Rangplatz * Eurowert eines inversen Rangplatzpunktes.
Die dritte Säule (exponentiell) spiegelt den nichtlinearen Anteil der Forschungsleistungen der einzelnen Einrichtungen am Gesamtergebnis wieder. Zur Berechnung wird als Basis erneut der oben ermittelte inverse Rangplatz verwendet; der Exponent beträgt 1,75.
Durch Addition der Einzelbeträge der drei Säulen ergibt sich das Gesamt-LOM-Budget der einzelnen Einrichtungen. Dies wird im Verhältnis 15% Sachmittel und 85% Personalmittel in die Budgetblätter übertragen.
Vergabemodell mit drei Säulen für alle Einrichtungen:
- fester Sockel (5.000 €)
- 75% linearer Anteil (Vergabe nach inversem Rangplatz)
- 25% exponentieller Anteil (Basis = inverser Rangplatz, Exponent = 1,75)
Die Universitätsmedizin Halle strebt an, den leistungsorientierten, exponentiellen Anteil an der Vergabe des Gesamtbudgets zu erhöhen. Dazu wird im Verlauf der nächsten zwei Jahre der lineare Anteil um jeweils 5% reduziert. Der VB Forschung prüft weiter jährlich im Rahmen der Forschungsevaluierung die Verteilung der Forschungsleistungen der Einrichtungen. Die der leistungsorientierten Mittelvergabe zugrundeliegenden Parameter können dann im Forschungsausschuss angepasst und dem Fakultätsvorstand zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Dies ist 2023 erneut vorgesehen.