Universitätsmedizin zeichnet sich durch das Zusammenspiel von Forschung, Lehre und Krankenversorgung aus. Um Synergieeffekte und Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, aber auch modernste Bedingungen für diese drei Säulen zu schaffen, plant die Universitätsmedizin Halle eines ihrer größten Projekte: die Entwicklung eines zentralen Medizin-Campus, der ihre beiden Hauptstandorte am Weinberg Campus zusammenführt. Mit dem Theoretikum entsteht eine moderne Umgebung für Lehre und Forschung der Medizinischen Fakultät Halle in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum Halle und zu weiteren Forschungseinrichtungen. Als erster Schritt ist der Bau des Pandemieresilienz-Zentrums geplant.
Auf einer Fläche zwischen Ernst-Grube-Straße, Weinbergweg und Wolfgang-Langenbeck-Straße auf dem halleschen Weinberg Campus soll ein neuer Medizin-Campus entstehen. Neben dem bereits sehr konkreten Vorhaben, das aus zwei Gebäuden bestehende Pandemieresilienz-Zentrum zu errichten, soll perspektivisch zudem der zweite Hauptstandort der Universitätsmedizin Halle von der Magdeburger Straße auf den Weinberg Campus ziehen. Ziel ist es, eine neue Forschungs-, Lehr- und Lernwelt zu erbauen, die Motivation und Interaktion fördert und exzellente Fachkräfte anzieht.
Das Theoretikum wird in drei Bauabschnitten errichtet. In den Bauabschnitten 1 und 2 entsteht das Pandemieresilienz-Zentrum als Teilprojekt. Bauschnitt 1 umfasst das Forschungs- und Translationszentrum. Im Rahmen des 2. Bauabschnitts entsteht das Simulations- und Ausbildungszentrum. Geplant ist im dritten Bauabschnitt das Theoretikum für Forschung und Lehre. Alles zusammen soll eine der modernsten Infrastrukturen bilden, die zukunftsfähiges medizinisches Forschen, Lehren und Lernen auf höchstem Niveau ermöglicht und die die Gesundheitsversorgung im südlichen Sachsen-Anhalt stärkt.
Der technologische Fortschritt, die Digitalisierung, der demografische Wandel und der Fachkräftemangel führen dazu, dass die Universitätsmedizin Halle neue Strukturen für Forschung und Lehre aufbauen muss, um als moderner Standort attraktiv zu sein. Das betrifft sowohl die Aus- und Weiterbildung im Studium an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und in den Gesundheitsfachberufen, aber auch die Forschung innerhalb der Universitätsmedizin Halle. Darüber hinaus sorgen moderne Arbeitsplätze in Forschung, Lehre und Krankenversorgung dafür, hochqualifizierte Arbeitskräfte zu binden. Außerdem wird eine Verbindung mit den angrenzenden Forschungseinrichtungen auf dem halleschen Weinberg Campus geschaffen.
Der traditionelle, zweite Hauptstandort Medizin-Campus Steintor in der Magdeburger Straße in Halle stößt hinsichtlich seiner Bedingungen für Forschung und Lehre aus verschiedenen Gründen an seine Grenzen. Die Anforderungen, die moderne Forschung und Lehre stellen, könnten, wenn überhaupt, nur mit immensem finanziellen Aufwand behoben werden. Damit ist jedoch dem Problem der zwei Hauptstandorte der Universitätsmedizin Halle nicht abgeholfen. Trotz Digitalisierung sind kurze Wege für eine engere Vernetzung zwischen Forschung, Lehre und Krankenversorgung unerlässlich, so dass die Zentralisierung an einem Hauptstandort die sinnvollste Möglichkeit ist, eine zukunftsfähige Universitätsmedizin Halle zu schaffen.
Das Projekt Theoretikum ist eines der größten und umfangreichsten Bauvorhaben der Universitätsmedizin Halle. Um dieses umzusetzen, sind viele Zwischenschritte nötig.
2029 Fertigstellung und Übergabe Pandemieresilienz-Zentrum |
2026 Baubeginn Pandemieresilienz-Zentrum |
2025 Baufeldvorbereitung |
2024 Architektur-Wettbewerb Pandemieresilienz-Zentrum |
2023 Städtebaulicher Wettbewerb |
2021 Aufnahme des Projekts Theoretikum in den Koalitionsvertrag der Landesregierung Sachsen-Anhalt |
2020 studentischer Ideenwettbewerb (HS Anhalt) |
2019 Ideengebung und Projektstart |
Mit dem Bau des Theoretikums in direkter Nachbarschaft zum Universitätsklinikum Halle entsteht ein neuer Medizin-Campus. Die Effekte: Bündelung von Kompetenzen, Wissenstransfer und Fachkräftegewinnung.
Der neue Campus ist eingebettet in den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Weinberg Campus, dem zweitgrößten Technologiepark Ostdeutschlands, und bietet direkten Anschluss an weitere Forschungseinrichtungen wie beispielsweise das Charles-Tanford-Proteinzentrum, die Naturwissenschaftlichen Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie zu außeruniversitären Instituten im Bereich der Lebenswissenschaften/Life Sciences.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in der Broschüre „Das Theoretikum. Die neue Forschungs-, Lehr- und Lernwelt der Universitätsmedizin Halle (Saale) – lokal, regional, überregional“.