Wissenschaftlicher Nachwuchs präsentiert seine Arbeit: Rückblick auf den 8. Forschungstag
Medizinische Forschung aus Klinik und Labor gewinnbringend zusammenführen: Dafür traf sich der wissenschaftliche Nachwuchs der Universitätsmedizin Halle zum 8. Forschungstag der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Bei mehr als 50 wissenschaftlichen Beiträgen diskutierten, vernetzten und präsentierten sich am 5. Mai 2023 über 200 Teilnehmende. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Medizin des Alterns, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen.
„Was verbindet beispielsweise die Forschungsaktivitäten der Pflegewissenschaften mit denen des Proteinzentrums an unserer Fakultät?“, fragt in ihrer Begrüßungsrede Prof. Claudia Wickenhauser, Prodekanin für Forschung. „Das Ziel, die Möglichkeiten zur Begleitung, Unterstützung und Therapie kranker Menschen zu verbessern“, lautet die Antwort. Die verschiedenen Fragestellungen, die dazu an der Universitätsmedizin Halle bearbeitet werden, hätten oft große Schnittmengen, ähnliche Ansätze und Methoden. Mit dem Forschungstag möchte man zusammenrücken, Kooperationspotentiale aufdecken und den wissenschaftlichen Nachwuchs sichtbar machen, so Wickenhauser.
Neben zwei Vortrags- und Postersessions umfasste das Tagesprogramm auch eine Keynote Lecture zum Thema „KI in der Medizin - Anwendungen und Perspektiven“ von Jun.-Prof. Thomas Schmid. Er ist Leiter der Nachwuchsgruppe „Digitale Forschungsmethoden in der Medizin“ der Medizinischen Fakultät der MLU und Experte für Datenanalysen mit Ansätzen künstlicher Intelligenz und die Erforschung neuer KI-Methoden. „KI ist ein Feld, das mindestens so breit ist, wie die Medizin selbst“, sagt Schmid, während er die rasanten Entwicklungen KI-basierter Anwendungen erläutert. Sein Fazit: „KI ist gekommen, um zu bleiben – auch im medizinischen Bereich.“
Großer Beliebtheit erfreuten sich in diesem Jahr wieder die von Jun.-Prof. Tony Gutschner moderierten Elevator Pitches, 60-sekündige Kurzvorträge, die gerade so lang wie eine Fahrstuhlfahrt andauern. Hier kamen versteckte Entertainment-Qualitäten zutage, um für das eigene Forschungsprojekt zu werben und Interessierte zu den jeweiligen Postern zu locken. Die Studierenden vermittelten komplexe wissenschaftliche Ergebnisse in Reimform, mit Helium-verzerrter Stimme und kreativen Analogien oder Beispielen aus dem Alltag.
Die besten Posterpräsentationen und Vorträge wurden mit 200 Euro prämiert, gestiftet durch den Förderverein des Universitätsklinikums Halle (Saale). In der Kategorie Poster wurden Dr. Igor Kovačević (Institut für Physiologische Chemie), Anne Uebel (Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie), Elise Arlt (Institut für Anatomie und Zellbiologie) und Jasmine Hillmer (NWG Böttcher: Molekulare Medizin der Signaltransduktion) ausgezeichnet. Mit den besten Vorträgen überzeugten Andreas Niedermaier (Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik) und Sven Hagemann (Institut für Molekulare Medizin).
Die Universitätsmedizin Halle gleicht einem Garten, beschreibt Prof. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der MLU. Dort gebe es immergrüne Sträucher und Riesenmammutbäume, die verlässlich wissenschaftliche Publikationen generieren. Forschungsprojekte würden aber besonders durch „Frühblüher“ vorangetrieben, die jungen und motivierten Doktorand:innen der Fakultät. „Egal, welches Gewächs Sie sind, wir sind auf Sie angewiesen und der Fakultätsvorstand wird Sie weiter und verstärkt bei Ihren Forschungsaktivitäten unterstützen“, fasst Kielstein zusammen.