Das ZASSA

Das Zentrum für Altersmedizin im Südlichen Sachsen-Anhalt bündelt die Expertise im Bereich der Altersmedizin.

Das ZASSA wird zentral von der Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin, Universitätsklinikum Halle (Saale) koordiniert. Eine wesentliche Aufgabe des Zentrums liegt im Management eines Geriatrie-Netzwerkes bestehend aus regionalen Krankenhäusern sowie anderen medizinischen Leistungserbringern. Ziel des Netzwerks ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung, Qualitätssicherung sowie die Forschung im Bereich der Geriatrie und Gerontologie. Wir bieten hierzu unter anderem: 

  • Regelmäßige Fort- und Weiterbildungsangeboten für Fachkräfte
  • Beratungsangebote für ältere Erwachsene und Patienten
  • Beratungsangebote für Angehörige
  • Unterstützung anderer Krankenhäuser bei der Etablierung standardisierter Prozesse

Unsere Schwerpunktbereiche

  • Gesundes Leben und Altern
  • Prävention
  • Körperliche Gesundheit
  • Seelische Gesundheit
  • Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen
  • Beratung von Angehörigen

 

Die Arbeit, die wir tun

  • Ressourcen: Sachliche und zuverlässige Informationen, die es älteren Menschen und ihren Angehörigen ermöglichen, ihre Gesundheit selbst und aktiv zu verbessern.
  • Werkzeuge für ältere Menschen: Personalisierte Online-Unterstützung, Telefonsprechstunden und Vor-Ort-Visiten für Patienten, um Beschwerden im Alter und Krankheiten zu managen, beispielsweise mobil zu bleiben und Stürze zu vermeiden, Medikamente korrekt einzunehmen oder Einsamkeit zu vermeiden.
  • Werkzeuge für Gesundheitsfürsorger: Vernetzung und fachlicher Austausch über Fortbildungen, Fallbesprechungen und Meetings.
  • Fürsprache: Eine Plattform und Stimme gegen Altersdiskriminierung und zur Stärkung der Altersmedizin in Mitteldeutschland.

 

Die Menschen, für die wir da sind

  • Ältere Erwachsene und Patienten: 60 Jahre und älter, Eltern, Großeltern, Nachbarn und Freunde
  • Betreuungspersonen und Angehörige: Familie und Freunde, die ältere Angehörige zu Hause pflegen oder Angehörige in Pflegeeinrichtungen haben
  • Fachkräfte: Medizinisches ärztliches und nicht-ärztliches Personal, die sich täglich um ältere Menschen kümmern
  • Fürsprecher: Personen, die die Alterspolitik mitgestalten und die politische Entscheidungsfindung gestalten wollen

 

Mitglieder und Kooperationspartner im ZASSA

  • Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin, Universitätsklinikum Halle (Saale)
  • Klinik für Geriatrie, Carl-von-Basedow-Klinikum Standort Merseburg
  • Klinik für Geriatrie, Carl-von-Basedow-Klinikum Standort Querfurt
  • Diakoniekrankenhaus Halle, Klinik für Geriatrie

Das ZASSA koordiniert kontinuierliche Weiterbildung und Fortbildungen für ärztliches Personal, Pflegekräfte, Therapeuten, Betroffene und Angehörige.

Fortbildungen für ärztliches Personal

Fortbildung für pflegerisches Personal

Informationsveranstaltungen für Patienten und Angehörige

Die Geriatrische Komplexbehandlung richtet sich speziell an ältere Menschen mit mehrfachen chronischen Erkrankungen und einem akut-medizinischen Behandlungsbedarf (bspw. Lungenentzündung, Knochenbrüche, Schlaganfall). Die Entscheidung, ob eine Komplexbehandlung durchgeführt werden kann, trifft der geriatrische Konsildienst unmittelbar nach Aufnahme ins Krankenhaus. Im Gegensatz zur Rehabilitation ist keine besondere Antragstellung bei den Kostenträgern erforderlich.

Terminvereinbarung zur stationären Geriatrischen Komplexbehandlung in einer Klinik des ZASSA:

Case Managerin Frau Vogel

Tel.: 0345 557 1942 (8-15 Uhr)  jane.vogel☉uk-halle.de

 

Welche Patientengruppen behandeln wir?

  • Vollendung des 70. Lebensjahres
  • Es besteht Krankenhausbehandlungs-bedürftigkeit und
  • Frührehafähigkeit
  • Es wurde noch kein Antrag auf Leistungen nach § 40 SGB V (Reha) gestellt
  • Es wurde noch keine geriatrische Komplexbehandlung hinsichtlich der aktuellen Hauptdiagnose durchgeführt
  • Der Patient/die Patientin/ggf. Betreuer ist mit der 2-3-wöchigen Behandlung einverstanden

Welche Patienten behandeln wir nicht?

  • Verschlechterung einer chronischen Erkrankung ohne Einschränkung der Selbstständigkeit
  • Akuterkrankung ohne Einschränkung der Selbstständigkeit
  • medizinisch instabile Krankheiten
  • bestehende oder drohende Intensivpflichtigkeit 
  • im Vordergrund stehende gerontopsychiatrische Erkrankung

Ablauf

Die Dauer der stationären Komplexbehandlung richtet sich nach medizinischen Behandlungsbedarf und beträgt zwischen 7 und 21 Tage. In diesem Zeitraum erfolgt eine spezialisierte geriatrische Untersuchung und Betreuung durch ein multiprofessionelles Team. Am Anfang stehen standardisierte geriatrische Assessments, um Probleme und Ressourcen der Patienten zu identifizieren. Dies umfasst in der Regel die Bereiche:

  • Mobilität und Sturzrisiko
  • Emotionalität
  • Kognition
  • Selbsthilfefähigkeit
  • soziale Versorgung 
  • Ernährung und Schluckstörung

Zudem führen wir wöchentliche Teambesprechungen durch, an denen alle an der Behandlung beteiligten Akteure mitwirken.

Therapieangebot

Während einer geriatrischen Komplexbehandlung erhalten unsere Patienten individuell ausgerichtete Therapien durch aktivierende therapeutische Pflege, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Physikalische Therapie, Logopädie und Psychologie.  Die Anzahl der Therapien richtet sich nach der Dauer des Aufenthaltes; meist handelt es sich um mehrfache 30-minütige Einzeltherapien und bei Bedarf auch Gruppentherapien. 

Die Behandlung in den Kliniken des ZASSA erfolgt nach evidenzbasierten und standardisierten sogenannten SOPs (standard operating procedures). Diese werden kontinuierlich versorgungsmedizinisch erforscht und weiterentwickelt.

 

Identifizierung geriatrischer Patienten

Wann Patienten als geriatrische Patienten gelten und damit innerhalb des Geritrie-Netzwerks stationär behandelt werden, wird mittels geriatrischer Screenings festgestellt. Beispielsweise werden Patienten über 70 Jahre in der Notaufnahme mittels des „Identification of Seniors at Risk“-Fragebogens (ISAR) gescreent. Werden mehr als zwei Fragen positiv beantwortet, so erfolgt ein geriatrisches Konsil mit den Zielen:

  • Problembereiche zu identifzieren, und damit beispielweise das Risiko für ein Delir (Verwirrtheitsszustand) zu senken
  •  ggf. weitere Untersuchungen zu veranlassen
  • zu klären, ob primär eine Aufnahme in die Geriatrie zur geriatrischen Komplexbehandlung erfolgen sollte.


Die geriatrische Komplexbehandlung ist eine spezielle medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung durch ein multiprofessionelles Team, das auf die Behandlung älterer Menschen spezialisiert ist. Hinzu kommt ein besonders gestaltetes Umfeld, das durch Barrierefreiheit und eine altersgerechte Ausstattung der Krankenzimmer und Sanitärräume den Bedürfnissen der Patienten gerecht wird.

 

Konsildienst

Ist ein Patient als geriatrischer Patient mittels Screening identifiziert, erfolgt die Weiterbehandlung gemeinsam mit dem geriatrischen Konsildienst (Liaisondienst). Bei den Konsilärzten und Konsilpflegekräften handelt es sich um geriatrisch speziell weitergebildete und geschulte Fachkräfte. Sie identifzieren Problembereiche, die einer weiteren Behandlung benötigen (bspw. Sturzgefahr, Mangelernährung, Überprüfung der Medikation) und beziehen bedarfsweise weitere Berufsgruppen (Therapeuten, Ernährungsberatung oder Sozialdienst) ein.

 

Überleitungs- und Entlassmanagement

Für alle Kooperationspartner im ZASSA existiert ein standardisiertes und an den Bedürfnissen der Patienten orientiertes Überleitungs- und Entlassmanagement. Dies ermöglich eine ziel- und patientenorientierte Kommunikation mit den nachbehandelnden Fachkräften (Niedergelassene Ärzte, Pflegedienste, Therapeuten). So ist eine zuverlässige Übermittlung aller relevanten Informationen gewährleistet.

 

Delirmanagement

Für alle Kooperationspartner im ZASSA existiert ein standardisiertes und evidenzbasiertes Delir-Management.

Telemedizinische Methoden finden einen zunehmend breiteren Einsatz in der Patientenversorgung in Deutschland und sind gerade für die Versorgung älterer Patienten von zunehmender Bedeutung. Die Einsatzgebiete der Telemedizin reichen von der ferngesteuerten Überwachung von Erkrankungen und Therapien über die Vernetzung von Kliniken und niedergelassenen Ärzten. Das ZASSA fokussiert auf die medizinischen Bereiche Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Prävention. Im Rahmen des ZASSA werden die folgenden telemedizinischen Strukturen aufgebaut:

  • Videokonsultation: Telemedizinische Visite bei multimorbiden Patienten
  • Telediagnostik: Ersteinschätzung typisch geriatrischer Problemfelder (bspw. Gangstörungen, kognitive Defizite) und Planung weiterer Diagnostik
  • Telemonitoring: regelmäßiges Monitoring von Erkrankungen (bspw. Herzinsuffizienz, Diabetes, Parkinson)
  • Teletherapie: computerunterstützte Therapiebegleitung oder -ergänzung (bspw. physiotherapeutische Übungen)
  • Gerontopharmazeutische Visite (bspw. zur Mitbeurteilung bei Polymedikation)

Ein wichtiger Aspekt bei der Telemedizin im ZASSA ist die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation sämtlicher Maßnahmen.

Die Hochschulambulanz der Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin ist eine Zweitmeinungsssprechstunde für geriatrische PatientInnen. Eine Vorstellung beinhaltet gezielte geriatrische Untersuchungen (Assessment) sowie eine fachärztliche Beurteilung und Empfehlung für geriatrietypische Problemfelder.

Häufige Gründe für eine Vorstellung in unserer Sprechstunde sind:

- Gangstörungen, Stolpern, Stürze

- Schwindel

- Polymedikation (mehr als 5 Medikamente/Tag)

- Empfehlungen zur Anpassung der Medikation im zunehmenden Alter

- Kognitive Störungen, Demenz, Verlaufskontrolle nach Delir

- Inkontinenz

- Frailty, Mangelernährung

 

Termine für eine ambulante Vorstellung können unter 0345 557 7136 oder per Mail unter geriatrie☉uk-halle.de  vereinbart werden. Bitte bringen Sie alle Vorbefunde sowie ihre ganzen Medikamente zum Besuch mit.

 

 

Wir kommen zu Ihnen in die Praxis oder ins Pflegeheim und unterstützen Sie vor Ort bei der Beurteilung geriatrietypischer Problemfelder (bspw. Gangstörungen, Polymedikation, kognitiver Abbau) und bei der Anpassung individualisierter Therapiepläne für Ihre älteren PatientInnen.

E-Mail: geriatrie☉uk-halle.de

 

 

Direktor des ZASSA

Herr Prof. Dr. med. T. Prell

Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin, Universitätsklinikum Halle (Saale)

Klinik für Geriatrie am Carl-von-Basedow-Klinikum, Standort Merseburg

 

Stellvertretende Leiterin des ZASSA

Frau Dipl.-Med. A. Jäkel

Klinik für Geriatrie am Carl-von-Basedow-Klinikum, Standort Querfurt

 

Kontakt

Herr Prof. Dr. med. T. Prell

Universitätsklinik und Poliklinik für Altersmedizin

Universitätsklinikum Halle (Saale)

Ernst-Grube-Straße 40

D-06120 Halle (Saale)

Sekretariat Frau Dreschler: T 0345 557 7105

geriatrie☉uk-halle.de