Um für unsere Patienten ein prognostisch möglichst günstiges Ergebnis erreichen zu können, verfolgen wir bei Operationen an hirneigenen Tumoren oder Tumoren des Rückenmarks stets das Ziel einer radikalen Tumorentfernung. Mit steigender Radikalität steigt aber auch das Risiko für neurologische Defizite, also die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Verlusts wichtiger Hirnfunktionen. Der Schutz solcher Funktionen kann durch moderne Techniken des Intraoperativen Neurophysiologischen Monitorings (IONM) erfolgen.
Die Neurochirurgie der Universitätsklinik Halle besitzt eine anerkannt hohe Expertise auf diesem Gebiet. Der Leitende Oberarzt unserer Klinik, apl. Prof. Dr. med. Julian Prell, führt die entsprechende Arbeitsgruppe und tritt regelmäßig als Ausbilder nationaler und internationaler Kurse für neurophysiologisch geführte Operationen auf.
Wir können heute vor allem motorische und sensible Funktionen des Gehirns und des Rückenmarks sehr gut in Vollnarkose messen und überwachen. Doch auch höhere Hirnfunktionen wie Sprache, Kopfrechnen, Lesen/Schreiben oder räumliche Orientierung können heute gezielt geschont und überwacht werden. Als aktuell einzige neurochirurgische Klinik in Sachsen-Anhalt sind wir in der Lage, zu diesem Zweck bestimmte Tumoroperationen im Wachzustand durchzuführen. Für diese aufwendigen und anspruchsvollen Operationen ist ein hohes Maß an individueller Vorarbeit erforderlich. Unser Team aus Neurochirurgen, Neuropsychologen, speziell geschulten MTAs und Operationspflegern betreibt hohen Aufwand, um für unsere Patienten das maximal mögliche Ergebnis zu erreichen.