Die Forschung auf dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde hat in Halle (Saale) eine lange Tradition. Auch heute forschen an der Klinik international anerkannte, mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an aktuellen Fragestellungen rund um die Themen Hören und Gleichgewicht.
Die audiologische Forschung hat, seit 1868 Professor Hermann Schwartze als erster deutscher Professor für Ohrenheilkunde seine Tätigkeit in Halle (Saale) begann, eine lange erfolgreiche Tradition. Sein späterer Nachfolger Professor Harry Jakobi initiierte die experimentelle Innenohrforschung und schuf die Arbeitsbedingungen dafür. Insbesondere die Sprach- und Kinderaudiometrie konnte maßgeblich weiterentwickelt werden. Die von ihm organisierten internationalen Innenohrsymposien waren beachtete Veranstaltungen. Er etablierte 1959 eine Spezialausbildungsrichtung für Audiologisch-Phoniatrische Assistentinnen, die in modifizierter Form bis heute an der Klinik erhalten geblieben ist. Nach ihm wirkten weiterte zahlreiche im In- und Ausland anerkannte Wissenschaftler.
Forschungsschwerpunkte
- aktive und passive Hörimplantate
- klinische Studien (z.B. HODOKORT)
- Psychoakustik
- Evozierte Potentiale
- Neurootologie
In diesem Forschungsschwerpunkt wird im Zell- und Tiermodell international beachtete Grundlagenforschung zum zur Therapie von Hörstörungen betrieben. Dazu bestehen zahlreiche Kooperationen mit Einrichtungen innerhalb und außerhalb der Universitätsmedizin Halle (Saale).
Die Projekte in diesem Forschungsschwerpunkt umfassen die präklinische, translationale sowie klinische Forschung im Rahmen interdisziplinärer Universitäts-interner sowie überregionaler und internationaler Forschungskooperationen.
Die Finanzierung erfolgt sowohl über öffentliche Forschungsgelder als auch über Industrie-Partner.
Präklinische Forschung
- Regulation der Homöostase des Innenohres und ihrer prä- und postexpositionellen Protektion
- Prinzipien und Beeinflussungsmöglichkeiten pharmakokinetischer Prozesse im Innenohr wie Liberation, Aufnahme, Verteilung, Metabolismus und Elimination als Grundlage für eine rationale Medikamenten-, Gen- und Zell-basierte Therapie von Erkrankungen des Innenohres
Translationale Forschung
- Entwicklung innovativer Therapiestrategien zur gezielten lokalen extra- und intracochleären und ggf. systemischen Medikamenten-, Gen- und Zell-basierten Therapie von Hör- und Gleichgewichtsstörungen.
- Weiterentwicklung sensorischer Neuroprothesen: „Drug-Device-Kombinationen“ bei elektronischen Hörimplantaten (insbesondere Cochlear Implantate) zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit dieser Implantate (Insertionstrauma, Immun-Reaktionen, Infektion, Fibrosierung, Elektroden-Neuronen-Interaktion u.a.
Klinische Forschung
- Weiterentwicklung und Bewertung diagnostischer Methoden (subjektive und objektive Funktionsdiagnostik, genetische Diagnostik) als Grundlage für eine Differentialtherapie von Erkrankungen des Hör- und Gleichgewichtssinnes bei Kindern, Erwachsenen und alten Menschen
- Bewertung von Outcome-Prädiktoren bei der Differentialindikation von elektronischen Hörimplantaten
- Verbesserung der Evidenz in der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Hör- und Gleichgewichtssinnes durch die Standardisierung von Zielparametern
- Durchführung kontrollierter klinischer Studien mit hoher Patientenrelevanz
- Epidemiologie und Versorgungsforschung
- Untersuchung von Prinzipien der zentralen auditorischen Signalverarbeitung mit und ohne sensorische Neuroprothesen unter Berücksichtigung neuronaler Plastizität (z.B. bei asymmetrischer Schwerhörigkeit und einseitiger Ertaubung und bei kombinierter elektro-akustischer oder bimodaler Stimulation des Hörsystems (s. a. „AG Rahne“ und „klinische Studien“)
In diesem Forschungsschwerpunkt arbeiten wir im interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorzentrums im Krukenberg Krebszentrum Halle (Saale) an der Diagnostik und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren.