Studie „Analyse additiver prognostischer Parameter beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle“

Wissenschaftlicher Hintergrund:

Ziel dieser prospektiven Studie ist, in Ergänzung zum TNM-System und Grading additive prognostische Parameter für eine individualisierte Prognosekalkulation und Therapie zu etablieren. Methodisch erfolgen diverse Untersuchungen an Paraffinschnitten und auch an Tumorfrischgewebe, wobei neben immunhistochemischen Verfahren Analysen zur MicroRNA-, mRNA-, DNA- und Protein-Ebene durchgeführt werden.  Im Ergebnis sollen tumorbiogische Adaptaionsstrategien (sog. Pathways) besser verstanden und für eine Optimierung der Therapie genutzt werden. Der Schwerpunkt liegt hierzu am Hypoxie-induzierten Pathway mit dem Leitprotein HIF-1 alpha, dessen Expression inklusive der Targetproteine mit klinischen und pathologsichen Parametern korreliert werden. Ein positives Votum der Ethikommission liegt vor.

 

Patienteninfo:

Patienten, die an einer Geschwulst im Kopf-Halsbereich erkrankt sind, stehen zur operativen Behandlung mit Strahlen und Chemotherapie etablierte und effektive Behandlungsverfahren für ihre Erkrankung zur Verfügung.

Vor Behandlungsbeginn können zur Ausbreitungsdiagnostik des Tumors und zur Patientensicherheit während der Behandlung Röntgenuntersuchungen bzw. gründliche Untersuchungen mit Computer- oder Kernspintomographie sowie Blut-, Gewebs- und Urinanalysen erfolgen.

Einige dieser Untersuchungen werden nach Therapie und in der Nachsorge wiederholt.

Im Rahmen der notwendigen klinischen Diagnostik möchten wir zusätzliche Untersuchungen veranlassen, die uns möglicherweise weitere Hinweise zur differentiellen Diagnose und auf das Ansprechen der jeweiligen Tumorbehandlung geben können.

  1. Es werden zusätzlich zur Krebsdiagnostik immunhistochemische und molekulare Untersuchungen an Gewebeproben aus dem Tumor durchgeführt, dabei werden so genannte Tumormarker in ihrer Gen- und Proteinausprägung untersucht, um für die Diagnose und Prognose weitere Informationen zu gewinnen.
  2. Es werden für unsere Untersuchungen Blutwerte vor, während und nach der Behandlung herangezogen, die im Rahmen der routinemäßigen Blutwertkontrolle zusätzlich mit untersucht werden.

Die Teilnahme an unserer Studie ist nicht mit zusätzlichen belastenden Maßnahmen verbunden. Es ist geplant, Blut- und Gewebeproben bzw. daraus isolierte Bestandteile pseudonymisiert (Fall-Nr.) unbefristet in einer Biobank der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gesammelt, um langfristig mit diesen Materialien Forschung betreiben zu können. Es kann heutzutage noch nicht abgesehen werden, welche wissenschaftlichen Untersuchungen zukünftig an den Tumorproben vorgenommen werden können, aber vielleicht wird es später einmal möglich sein, eine bessere und individuellere Krebstherapie bei zukünftigen Patientinnen und Patienten durchführen zu können.

Die Teilnahme ist freiwillig und es werden alle Regeln ethischer Forschungsgrundsätze wie auch des Datenschutzes beachtet.

Für Rückfragen steht Ihnen gern Fr. Keschke als Ansprechpartnerin zur Verfügung.