Operation, Geräte werden angesetzt

Behandlungsschwerpunkte

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Was ist eine Rotatorenmanschettenruptur? Bei einer Rotatorenmanschettenruptur kommt es zu einem kompletten oder inkompletten Riss einer oder mehrerer Sehnen der Rotatorenmanschette. Am häufigsten ist die Supraspinatussehne betroffen.

Ursachen: Die Verletzung der Rotatorenmanschette kann eine akute oder chronische Sportverletzung sein, aber es tritt auch häufig ohne sportliche Betätigung oder Überbeanspruchung auf.

Verlauf: Der Patient leidet unter Ruhe-, Nacht- und Bewegungsschmerz, Schnappen und Reiben kann verspürt werden. Die Schmerzen treten verstärkt bei Überkopfarbeiten auf. Es werden auch stechende einschießende Schmerzen am seitlichen Oberarm empfunden.

Diagnose: Die Symptome der Rotatorenmanschettenruptur reichen von kompletter Beschwerdefreiheit bis hin zu massiven Schulterschmerzen mit stark eingeschränkter Beweglichkeit und Kraftverlust. Neben der körperlichen Untersuchung ist die Bildgebung mit Ultraschall und Kernspintomographie das Mittel der Wahl zur Diagnosefindung und Verlaufskontrolle nach einer Operation.

Behandlung: Eine Rotatorenmanschettenruptur können wir entweder in Schlüsselloch-Technik (Arthroskopie) oder durch eine offene Operation versorgen. Beide Verfahren können auch kombiniert werden.

Was ist ein Impingementsyndrom? Als Engpass- oder Schulter-Impingement-Syndrom wird eine Verengung zwischen Schulterdach und Oberarmkopf durch die entzündliche Veränderung von Sehnen und Schleimbeuteln aufgrund von Reizungen und Degeneration beschrieben.

Ursachen: Als Ursache für ein Impingement-Syndrom kommen Veränderungen im Bereich des knöchernen Schultergelenks in Frage. Hier kann es sowohl durch altersbedingten Verschleiß als auch durch anatomische Fehlstellungen in Folge von Verletzungen zu einer Einschränkung der Beweglichkeit des Schultergelenks kommen.

Verlauf: Mit den richtigen Übungen sollte der Schmerz beim Impingementsyndrom innerhalb von zwei Wochen langsam abnehmen und im Optimalfall nach sechs Wochen komplett aufhören.

Diagnose: Zur definitiven Diagnosestellung gehören neben Anamnese und körperlicher Untersuchung bildgebende Verfahren wie Röntgen-, Ultraschall- oder Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchungen. Hier kann man Rückschlüsse auf die Ursache gewinnen, um somit eine adäquate Therapie einleiten zu können.

Behandlung: Die Schmerzen werden mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt, diese hemmen zusätzlich die Entzündung. Häufig verordnet werden z.B. Ibuprofen oder Diclofenac. Eine etwas intensivere Möglichkeit die Entzündung einzudämmen, ist die Injektion von Kortison. Erfolgt innerhalb von sechs Monaten keine Besserung der Symptome durch die konservative Therapie oder verschlimmert sich der Zustand der Sehne, kann oftmals nur noch eine Operation die Beschwerden lindern. Diesen operativen Eingriff bezeichnet man als subakromiale Dekompression.

Was ist eine Schulterluxation? Bei einer Schulterluxation oder Ausrenkung des Schultergelenks kommt es zu einem Auskugeln des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne (Glenoid). In den meisten Fällen luxiert der Kopf aus der Pfanne nach vorne unten (vordere Schulterluxation), seltener nach hinten (hintere Schulterluxation).

Ursachen: Die Ursache für eine Schulterluxation ist in den allermeisten Fällen ein Unfall mit Sturzereignis oder Hebelwirkung auf den Arm. Insbesondere bei abgespreiztem und nach außen gedrehtem Arm kann es dazu kommen, dass der Oberarmkopf – bei entsprechender Krafteinwirkung von außen – aus der Schulterpfanne springt.

Verlauf: Der Geschädigte sollte seinen Arm ruhig halten und Bewegungen vermeiden. Eine Kühlung des Gelenks kann dabei Schmerzen und die Schwellung lindern. Zur Entkrampfung der Muskeln ist es in einem solchen Fall empfehlenswert, Schmerzmittel zu nehmen, was auch die Reposition des Schultergelenks erleichtert. Bei der Reposition wird das Gelenk wieder in seine vorherige Position oder Lage gebracht. Damit das Gelenk wieder stabilisiert werden kann ist es wichtig, frühzeitig mit krankengymnastischen Übungen zu beginnen. Die Physiotherapie im Anschluss dauert in der Regel 6 Wochen.

Diagnose: Neben der körperlichen Untersuchung muss ein Röntgenbild im Akutstadium erfolgen. Zudem ist bei Instabilität und im Verlauf eine Kernspintomographie notwendig.

Behandlung: Das Standardverfahren zur Schulterstabilisierung nach Luxation ist die arthroskopische Refixation des Labrum-Kapselkomplexes an den Pfannenrand (Bankart Operation). Hierbei wird die Gelenkslippe und die Kapsel mit Hilfe kleiner Knochenanker am Rande der Gelenkspfanne befestigt.

Was ist eine Bursitis an der Schulter? Die Schleimbeutelentzündung der Schulter ist eine der häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen. Bei der akuten Bursitis subacromialis ist der Schleimbeutel unter einem Knochen des Schulterdachs (Akromion) entzündet.

Ursachen: Ursache ist oft eine mechanische Überlastung der Schulter, zum Beispiel durch Überkopfarbeiten.

Verlauf: Mit der richtigen Behandlung geht es den Patienten schnell besser und die Entzündung klingt normalerweise nach 2 Wochen ab und ist in der Regel nach ca. 6 Wochen ganz abgeheilt.

Diagnose: Neben der körperlichen Untersuchung benötigt man zur Diagnose Röntgenbilder, eine Kernspintomographie und ggf. auch den diagnostischen Ultraschall.

Behandlung: Vorrangig behandelt man die Schleimbeutelentzündung der Schulter konservativ mit Ruhigstellung, entzündungshemmenden Medikamenten und physikalischen Therapien. In einigen Fällen entfernt man den entzündeten Schleimbeutel im Schultergelenk operativ.

Was ist eine Kalkschulter? Es handelt sich um ein Krankheitsbild, bei welchem sich Kalk in den Sehnen der Rotatorenmanschette der Schulter einlagert, und dadurch Schmerzen insbesondere beim Heben und Drehen des Arms verursacht.

Ursachen: Die genaue Ursache sind noch nicht vollständig bekannt. Risikofaktoren sind eine verminderte Durchblutung und veränderter Druck auf die Sehnen der Schulter.

Verlauf: Die Erkrankung verläuft in 4 Phasen, während denen Entzündungen und Schmerzen entstehen, sich die Verkalkungen in das Gelenk oder den Schleimbeutel darüber auflösen und dadurch akute Schleimbeutelentzündungen verursachen können. Der Verlauf kann viele Jahre mit teils völliger zwischenzeitlicher Beschwerdefreiheit andauern.

Diagnose: Neben der körperlichen Untersuchung kann insbesondere durch Röntgenbilder und Ultraschall eine Kalkschulter entdeckt bzw. deren Verlauf verfolgt werden.

Behandlung: Bei langem Verlauf steht ein Schlüssellochchirurgischer Eingriff mit Entfernung des Kalkdepots zur Verfügung. Nicht operative Maßnahmen sind Krankengymnastik, therapeutischer Ultraschall, Schmerzmittel und Stoßwellentherapie.

Was ist eine Schultersteife? Bei einer Schultersteife fängt die Schulter über mehrere Wochen allmählich an zu schmerzen. Nach einigen Monaten lassen zwar die Schmerzen nach, die Schulter wird aber immer unbeweglicher. Sie kann so steif werden, dass sich der Arm nicht mehr heben lässt.

Ursachen: Man vermutet, dass Entzündungen dabei eine entscheidende Rolle spielen. Wie es dazu kommt, ist aber nicht genau geklärt. Meist lässt sich keine Ursache für die Schultersteife finden. Selten kommt es nach Unfällen, Entzündungen oder einer Ruhigstellung der Schulter etwa nach einer Operation zu einer Schultersteife.

Verlauf: Die Ursache der primären Frozen Shoulder ist unbekannt. Die sekundäre Frozen Shoulder kann infolge von Verletzungen (z. B. Ruptur der Rotatorenmanschette oder Knochenbrüche) der Schulter auftreten. Grundsätzlich ist die Frozen Shoulder eine selbstlimitierende Erkrankung. Das bedeutet, sie kann auch ohne ärztliche Behandlung heilen. Die Erholung einer Frozen Shoulder dauert zwischen einem und drei Jahren.

Diagnose: Neben der körperlichen Untersuchung ist ein Röntgenbild sowie evtl. eine Kernspintomographie notwendig.

Behandlung: Maßnahmen wie Eisbehandlungen, Elektrotherapie oder die heiße Rolle verbessern die Durchblutung und lindern die anfänglich heftigen Schmerzen der Frozen Shoulder. Cortisontabletteneinnahme oder Cortisonspritzen in das Schultergelenk sowie Übungen im Wasser, z.B. im Bewegungsbad, helfen, die Beweglichkeit zu erhalten, die Schmerzen zu lindern und den Bewegungsumfang wieder zu erweitern. Wenn man an einer primären Schultersteife leidet, kann eine Operation meist vermieden werden. Nur wenn eine konservative Behandlung der Frozen Shoulder keine Besserung bringt, kann eine Operation sinnvoll sein. Dabei werden die Verwachsungen und Verkürzungen der Gelenkkapsel via Gelenkspiegelung gelöst.

Was ist eine Schultereckgelenks-Arthrose? Das Gelenk zwischen Schulterdach (Akromion) und Schlüsselbein (Klavikula) wird Schultereckgelenk (Akromioklavikulargelenk oder AC-Gelenk) genannt. In diesem Gelenk können nach Bandverletzungen oder nach langjähriger schwerer körperlicher Arbeit Veschleißerscheinungen auftreten.

Ursachen: Die Schultereckgelenksarthrose kann sich nach einer Verletzung des Schultereckgelenkes oder nach Brüchen des Schlüsselbeins entwickeln. Außerdem führen chronische Überlastungen des Gelenkes zu vorzeitigen chronischen Veränderungen.

Verlauf: Die AC-Gelenksarthrose zählt zu den chronisch degenerativen Erkrankungen. Eine Arthrose (=Gelenkverschleiß) ist eine über das altersübliche Maß gesteigerte Abnutzung eines Gelenks und tritt sehr häufig auf. Es handelt sich dabei um gesteigerte Abbauprozesse im Gelenk. Die Erkrankung entwickelt sich allmählich und langsam über mehrere Jahre.

Diagnose: Neben der körperlichen Untersuchung wird ein Röntgenbild benötigt.

Behandlung: Sowohl entzündungshemmende Mittel in Tablettenform als auch als Salbe können eine Schmerzlinderung bringen. Bei hartnäckigeren Schmerzen kann man entzündungshemmende Mittel (z.B. Cortison) auch direkt in den Gelenkspalt spritzen. Dies kann im Abstand von 6 - 10 Wochen auch bis zu 3 x wiederholt werden. Bei andauernden Schmerzen besteht die Möglichkeit, durch einen arthroskopischen Eingriff einen Teil des verschlissenen Gelenkes zu entfernen.

Diese sind meist die Folge des langstreckigen Verlaufes der Sehne vom Pfannenrand durch das Schultergelenk, den knöchernen Graben (Sulcus bizipitis/Pulley-Komplex) am Oberarmkopf und dem Ansatz an der Speiche des Unterarmes. Prinzipiell können Probleme in jedem Bereich auftreten.

Ursachen: In der Regel unterscheidet man unfallbedingte von überlastungsbedingten bzw. chronisch degenerativen Ursachen.

Verlauf: Die traumatischen Ursachen bzw. Verletzungen der Sehnen und deren Ansätze sind meist relativ gleichzeitig und kausal mit einem Ereignis verbunden und in klinischen Untersuchungen zuzuordnen. Bei chronischen Überlastungssyndromen ist dies meist schwierig und bedarf einer gewissen Expertise.

Diagnose: Bei den traumatischen Ursachen sind die Symptome und der evtl. bestehende Funktionsverlust zielführend und können dann durch Ultraschalluntersuchungen verifiziert werden. Dennoch setzt sich bei Erkrankungen der langen Bizepssehne, gleich welcher Genese, zunehmend das Magnetresonanztomogramm als bildgebendes Mittel durch. 

Behandlung: In Abhängigkeit der Ursache bestehen eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten für die lange Bizepssehne.

Entzündungen werden zumeist prolongiert durch Krankengymnastik, Tabletten, ggf. Injektionen oder therapeutischen Ultraschall therapiert.

Sehnenrisse (Rupturen) müssen am Unterarm operativ versorgt werden. Risse im Bereich des Ansatzes und des Verlaufes der langen Sehne müssen nicht zwingend operativ versorgt werden (Achtung: dieser Muskel hat zwei Ansätze im Schulterbereich).

Problem im Bereich des Sulcus/Pulley können nach Ausprägung konservativ aber auch operativ (zumeist durch Schlüssellochchirurgische Eingriffe) therapiert werden.

Ursachen: sind meist Folgen einer Vorschädigung (sekundäre Omarthrosen) wie Knochenbrüche, Verletzungen und Verschleiß der Rotatorenmanschette aber auch in seltenen Fällen anlagebedingt (primäre Omarthrosen).

Verlauf: Ohne Behandlung kommt es zu einem langsamen Fortschreiten der Knorpelabnutzung. Diese äußert sich durch zunehmende Schmerzen und Bewegungseinschränkung des betroffenen Schultergelenkes.

Diagnose: In der klinischen Untersuchung findet man eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung, welche manchmal mit knirschenden Gelenkgeräuschen oder Gelenkknacken vergesellschaftet sind.

Behandlung: Die konservative Therapie mit Krankengymnastik sollte immer Therapie der ersten Wahl sein. Sollte diese aber längerfristig nicht zur Schmerzfreiheit und guter Gelenkfunktion führen, ist ein künstliches Schultergelenk eine exzellente Option. In Abhängigkeit vom Zustand der Rotatorenmanschette und der knöchernen Situation kommen unterschiedliche Prothesentypen (invers, anatomisch, Kurzschaftprothesen) zum Einsatz.

Ursache für Knorpelschäden sind abnutzungs- bzw. altersbedingt. Sie können aber auch durch einen Unfall verursacht sein. Knorpelschäden können lokal, d.h. an nur einem Bereich oder im gesamten Gelenk auftreten. Es bestehen Schmerzen bei Bewegung, aber auch in Ruhe und sind oft mit Schwellungen oder Blockierungen der Bewegung verbunden. Nicht selten sind Schädigungen der stabilisierenden Bänder Ursache von Knorpelschäden.

Diagnostik:  Neben der wichtigen körperlichen Untersuchung sind Röntgen und ggf. eine Magnetresonanztomografie zur Feststellung der Ursachen, Ausmaß und Begleitschäden befundabhängig notwendig.

Verlauf und Behandlung: Abhängig von Ausmaß derErkrankung ist eine nicht operative mit Übungsbehandlungen, Schmerz-, Kälte oder Wärmetherapie oder auch operative Behandlung mit einer Gelenkspiegelung angezeigt. Hierbei können lose Knorpelanteile  entfernt, Knorpel-/Knochenunebenheiten geglättet/angefrischt, eine Knorpelzelltherapie oder Bandstabilisierung initiiert werden. Fortgeschrittene Gelenkabnutzungen können alters- und beschwerdeabhängig erfolgreich durch eine operative Knorpelentfernung, Versteifung des Gelenks mit einer Metallplatte und Schrauben oder Einbau eines künstlichen (Teil)-Gelenkes versorgt werden. Unbehandelt kommtmeist zum Fortschreiten der Erkrankung.


 

Ursache: Nach einem Unfall, längerer Ruhigstellung oder nach Operationen kann es zur Einsteifung bzw. Versteifung des Ellenbogengelenks kommen. In diesen Rahmen kommt es zur Entzündung der Gelenksinnenhaut (Synovialitis) oder Kapsel (Kapsulitis) mit Schwellung, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Ursache für eine Gelenksinnenhautentzündung kann aber auch eine über den Blutstrom fortgeleitete innere infektiöse Erkrankung sein.

Diagnostik: Nach Erhebung der Krankengeschichte, ärztlicher Untersuchung ist meist ein Röntgen, selten eine Magnetresonanztomographie notwendig.

Verlauf und Behandlung: Meist heilen diese mit einer nicht operativen (konservativen) Behandlung mit entzündungshemmenden Tabletteneinnahme (Schmerzmittel und/oder Cortison), in der frühen Phase der Erkrankung mit Kälte-, späten Phase Wärmeanwendung und intensiven Übungsbehandlung aus. In seltenen Fällen erfolgt eine minimal-invasive (Synonym: arthroskopische, schlüssellochchirurgische) Operation mit Entfernung der Gelenksinnenhaut und Lösen der Verwachsungen/Kapselanteilen. Spezifische andere infektiöse Ursachen bedürfen einer erweiterten Diagnostik und Therapie.

Ursache: Freie Gelenkkörper entstehen durch unfallbedingte Abschlagfragmente, Durchblutungs­störungen des Knorpels, Gelenksinnenhautentzündungen oder können Ausdruck einer Zellfehl­entwicklung von Bindegewebszellen in knorpelbildende Zellen sein. Oft kann die Ursache nicht eindeutig geklärt werden.

Diagnostik:  NebenBeurteilung des Gelenks durch spezifische Tests kommen Röntgen, Magnetresonanztomografien, selten Computertomografien zum Einsatz.

Verlauf: Es kommt oft zu schmerzhaften Blockaden (plötzliche Bewegungseinschränkung), Gelenkreiben und -knacken des Ellenbogengelenkes.

Behandlung: Die Entfernung der freien Gelenkkörper ist in Abhängigkeit von der Größe und der Anzahl durch einen schlüssellochchirurgischen/arthroskopischen operativen Eingriff empfohlen.

Ursache: Durch einen Unfall durch z.B. Sturz auf die ausgestreckte Hand mit Verdrehung/Stauchung des Ellenbogengelenkes kommt es zur teilweisen oder auch vollständigen Ausrenkung mit sofortigem Zurückspringen in die normale Gelenkposition oder einer verhakten Verrenkung des Gelenks. Dies ist oft komplizierend von einem Knochenbruch und/oder Bänderriss begleitet.  

Diagnostik: Nach der Untersuchung ist ein Röntgen und die schnelle Wiedereinrichtung der Ausrenkung in einer Kurznarkose, Stabilitätstest mit anschließender Ruhigstellung und erneutem Röntgen notwendig. Bei einer reinen Bandverletzung ist meist eine Magnetresonanztomografie und bei begleitenden Knochenbrüchen eine Computeruntersuchung (CT) zur weiteren Therapieplanung durchzuführen.

Verlauf und Behandlung: In Abhängigkeit der im Röntgen/MRT/CT gefundenen Begleitverletzungen, eventuell vorhandenen Vorschäden, dem Alter und funktionellen Anspruch des Patienten wird gemeinsam ein individueller Therapieplan erstellt. Dieser kann nach kurzzeitiger bewegungsumfangeinschränkender Ruhigstellung in einem Gips oder Schiene (auch Orthese genannt) als nicht-operative Therapie (Krankengymnastik, Manualtherapie) erfolgen, aber auch durch operative Therapien (Schlüssellochchirurgische Eingriffe mit offener Bandnaht/Bandersatz zur Stabilisierung) beinhalten. Knochenbrüche werden, abhängig von der Lokalisation und Größe, oft operativ mit Schrauben, Platten und selten mit Gelenks(teil)-Ersatz (auch Endoprothese genannt) behandelt.

Bei chronischen Instabilitäten ist eine direkte Naht der betroffenen Bänder allein meist nicht mehr möglich und, ähnlich der Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes am Kniegelenk, werden körpereigene Sehnen (Oberarmstreckmuskel, selten Handflächensehne oder Oberschenkelbeugesehne) verwendet. Das neue Sehnentransplantat wird dann durch die ursprünglichen Ansatzpunkte am Ober- und Unterarm in Bohrlöcher eingeführt und dort mittels künstlichen Schrauben oder metallischen Nahtankern befestigt.

Ursache: Häufig wird die Erkrankung durch eine wiederholte körperliche Anstrengung ausgelöst. Dies kann beispielhaft durch Tennisspielen, aber auch viele andere sportliche oder beruflich bedingte Tätigkeiten (einseitig Computer-(Maus)-tätigkeiten oder Gebrauch bestimmter Musikinstrumente) ausgelöst werden. Der Grund für die Schmerzen ist eine abnutzungsbedingte Ansatzentzündung der Unterarmstrecksehnen am äußeren ellenbogennahen Oberarmknochen. Gelegentlich täuscht eine Bandinstabilität nach (Teil)-Verrenkung einen Tennisellenbogen vor.

Diagnostik:  Die Ursache und Diagnose sind meist durch eine genaue körperliche Untersuchung herauszufinden. Diese kann befundabhängig durch eine MRT ergänzt werden.  

Behandlung und Verlauf: Meist können akute Beschwerden mit gezielter Manualtherapie mit begleitenden antientzündlichen Medikamenten erfolgreich therapiert werden. Gelegentlich fördern auch spezielle Bandagen oder das Einspritzen von Medikamenten die Ausheilung der Erkrankung. Selten ist eine offene oder auch arthroskopische Operation mit Entfernung des krankhaft veränderten Sehnengewebes an den Strecksehnen erforderlich.

Ursache: Häufig wird die Erkrankung durch eine wiederholte, körperliche Anstrengung ausgelöst. Dies kann beispielhaft durch Golfspielen, aber auch viele andere sportliche oder beruflich bedingte Tätigkeiten (einseitig Computer-(Maus)-tätigkeiten oder Gebrauch bestimmter Musikinstrumente ausgelöst werden. Häufig sind Sportler, welche Überkopfsportarten betreiben, wie Speerwerfer oder Handballer betroffen. Der Grund für die Schmerzen ist eine Ansatzentzündung der Unterarmbeugesehnen am inneren ellenbogennahen Oberarmknochen. Gelegentlich täuscht eine Bandinstabilität einen Golferellenbogen vor.

Diagnostik:  Die Ursache und Diagnose sind meist durch eine genaue körperliche Untersuchung herauszufinden. Diese kann befundabhängig durch eine MRT ergänzt werden.  

Behandlung und Verlauf: Meist können akute Beschwerden mit gezielter Manualtherapie mit begleitenden antientzündlichen Medikamenten erfolgreich therapiert werden. Gelegentlich fördern auch spezielle Bandagen oder das Einspritzen von Medikamenten die Ausheilung der Erkrankung. Selten ist eine offene oder auch arthroskopische Operation mit Entfernung des krankhaft veränderten Sehnengewebes an den Handbeugesehnen erforderlich.

Ursachen: Hier muss man prinzipiell zwischen degenerativen Veränderungen (Arthrose), welche zumeist endoprothetisch therapiert werden und im entsprechenden Abschnitt Hüftendoprothetik erläutert werden, und traumatischen Knorpelschäden unterscheiden. Eine traumatische Knorpelschädigung des Hüftgelenkes kann unter gewissen Voraussetzungen eine gelenkerhaltende Schlüssellochchirurgische Operation bedingen. Die Voraussetzungen dafür sind aber streng und bedürfen einer hohen fachlichen Expertise und intraindividuellen Planung.

Verlauf: Ohne Behandlung kommt es zu einem langsamen Fortschreiten der Knorpelabnutzung. Diese äußert sich durch zunehmende Schmerzen und Bewegungseinschränkung des betroffenen Hüftgelenkes.

Diagnose: In der klinischen Untersuchung findet man eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Die Schmerzen werden meist in der Leiste angeben, können aber auch ins Kniegelenk oder das Gesäß ausstrahlen.

Behandlung: Die konservative Therapie mit Krankengymnastik sollte auch im Vorfeld versucht werden. Sollte diese aber längerfristig nicht zur Schmerzfreiheit und guter Gelenkfunktion führen, ist eine operative Therapie wie o.g. eine Option.

Sonderform: Das Anschlagsphänomen (Hüftimpingement, femoroazetabuläres Impingement) stellt eine Sonderform des anlagebedingten Knorpelschadens dar. Dies wird im Abschnitt Hüftimpingement näher erläutert.

Ursachen: Hier wird das äußere Schnappen (Coxa saltans externa) vom inneren Schnappen (Coxa saltans interna) unterschiedenen. Beim äußeren Schnappen springt die Faszie/ bzw. der Tractus iliotibialis am oberen äußeren Oberschenkel bis bedingt eine Reizung des dort liegenden Schleimbeutels. Beim inneren Schnappen kommt es zu einer Reizung der Psoasmuskelsehne im Bereich des vorderen Hüftpfannenrandes. Es handelt sich bei beiden um ein mechanisch bedingtes Überlastungsphänomen.

Verlauf: Beide Formen des Hüftschnappens müssen nicht zwingend mit Schmerzen vergesellschaftet sein. Sollten aber Schmerzen auftreten besteht eine Chronifizierungsgefahr und eine Therapie sollte eingeleitet werden.

Diagnose: Das Hüftschnappen ist die Domäne der klinischen Diagnostik. In der Bildgebung ist es gar nicht oder erst sehr spät (Magnetresosnantomografie) nachweisbar .

Behandlung: Beim schmerzhaften Hüftschnappen ist die konservative Therapie mit Krankengymnastik, Tabletten und ggf. Injektionen die Therapie der ersten Wahl. Sollte diese aber längerfristig nicht zur Schmerzfreiheit führen, ist eine operative Therapie indiziert. Generell kann das innere Schnappen durch eine Schlüssellochoperation (Arthroskopie) entfernt werden. Das äußere Schnappen ist in Abhängigkeit der Ausprägung arthroskopisch oder offen therapierbar. In schweren Fällen oder Wiederauftreten ist auch eine operative Fixierung des Traktus iliotibialis am Oberschenkelknochen denkbar.

Ursachen: Sind letztlich nicht einheitlich geklärt. Mögliche Ursachen stellen Gelenkverletzungen, entzündliche Erkrankungen (Synovialitis), Stoffwechselerkrankungen, Wucherungen und Tumore der Gelenkschleimhaut (Chondromatose) sowie Durchblutungsstörungen des Gelenkknochens (Osteochondrosis dissecans) dar.

Verlauf: Hier kommt es meist zu schmerzhaften Blockierungen (Hängenbleiben) des Gelenkes. Aber auch Gelenkgeräusche bzw. Knirschen / Knacken werden beschrieben.

Diagnose: Hier ist das Magnetresonanztomogramm das diagnostische Mittel der Wahl.

Behandlung: Die Bergung freier Gelenkkörper ist in Abhängigkeit von der Größe der Gelenkkörper die Domäne der Schlüssellochchirurgie (Arthroskopie). In seltenen Fällen eines einzigen großen Gelenkkörpers (giant conglomerat) oder arthroskopisch nicht erreichbarer Gelenkkörper kann auch ein offenes Vorgehen erforderlich sein.

Ursachen: Dies ist eine anlagebedingte Verformung des Hüftgelenkes, was in einem verfrühten Anschlagen (impingieren) des Hüftschenkelhalses am Pfannenrand mündet. Prinzipiell werden zwei Typen unterschieden. Die häufigste Impingementform ist die CAM-Variante (Englisch=Nocke), hier besteht eine Verplumpung im Bereich des Schenkelhals-Hüftkopf-Übergangs bei normales Hüftgelenkspfanne. Die seltenere Form stellt die Pinzer-Variante (Englisch=Kneifzange) dar, bei der eine übermässige Ausbildung der knöchernen Pfannenränder zum „Einklemmen“ des Hüftschenkelhalses führen.

Verlauf: Hier kommt es meist zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen des Hüftgelenkes. Langfristig fördert das ständige Anschlagen/ Impingieren die Entwicklung einer Hüftarthrose.

Diagnose: Leider wird dieses Krankheitsbild oft übersehen. Was zum Einen damit zu erklären ist, dass in der Regel erst relativ spät permanente Schmerzen bestehen (Arthrose) und das Impingement nur in sehr ausgeprägten Fällen im normalen Röntgenbild gesehen werden kann. Das bildgebende Mittel der Wahl ist ein Magnetresonanztomogramm (besser noch ein Arthro-MRT).

Behandlung: Die normale CAM-Deformität wird zumeist schlüssellochchirurgisch (Arthroskopie) therapiert. Hier wird zumeist die Verplumpung im Schenkelhalsbereich abgetragen. Verletzungen im Bereich der Gelenkpfannenlippen und Knorpelschäden im Hüftkopfanschlagbereichs können hier zumeist mitversorgt werden. Bei stark ausgeprägten Formen kann ein offenes chirurgisches Vorgehen mit Ausrenkung des Hüftgelenkes erforderlich sein.

Ursache: Knorpelschäden können durch akute Unfälle oder auch abnutzungs-/altersbedingt entstehen.

Verlauf: Akute Knorpelschädigungen mit Ablösung von größeren Knorpel-(Knochen)-Fragmenten (flake fracture), wie auch alters-/abnutzungsbedingte Knorpelschäden können zu Schwellungen, Ergussbildung, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sowie Blockierungen des Kniegelenkes führen.

Diagnose: Je nach Ursache des Knorpelschadens sind nach der klinischen Untersuchung des Kniegelenkes eine Röntgen- bzw. MRT-Untersuchung notwendig. Bei chronischen Knorpelschäden ist eine Röntgen-Ganzbeinaufnahme im Stehen unter Belastung notwendig, um auch eine äußerlich nicht erkennbare geringgradige O-Bein- oder X-Beinstellung (Genu varum oder valgum), welche Ursache einer chronischen Knorpelschädigung sein kann, zu entdecken.

Behandlung: Größere intakte frisch abgelöste Knorpel-(Knochen)-Fragmente können und sollten minimalinvasiv an die Stelle der Ablösung fixiert werden. Dies sollte innerhalb weniger Tage erfolgen. Selten ist bei umschriebenen Knorpelschädigungen eine körpereigene Knorpel-Knochen-Zylinder-Transplantation (osteochondrale autologe Transplantation-OATS) aus einem gesunden, nicht lasttragenden Bereich des gleichen Kniegelenks zu prüfen. Bei größeren, durch den Unfall geschädigten, nicht verwendbaren Knorpelfragmente ist ggf. auch ein Knorpel-Ersatzverfahren mit Knochenanbohrung (Autologe Matrix-Induzierte Chondrogenese-AMIC) möglich. Dies führt zum Austritt von Blut, das regenerationsfähige Zellen, sog. Stammzellen, in den Defektbereich einbringt. Um die Zellzahl im Defekt bis zur Heilung zu erhöhen, wird versucht, die Tissue Response Technik mit einer arthroskopisch/ggf. offenen eingebrachten Deckelung des Knorpeldefekts zu kombinieren. Bei Defekten über 4 cm² ist die Knorpelzelltransplantation mit Knorpelzellanzüchtung (Autologe Chondrozytentransplantation-ACT) den bereits beschriebenen überlegen und in Erwägung zu ziehen. Hier sind jedoch eine arthroskopische Operation zur Entnahme von Knorpelgewebe und eine meist offene Operation zur Implantation der in einem Speziallabor angezüchteten Knorpelzellen nötig. Diese sind meist auf einem speziellen dreidimensionalen kollagenen Schwamm (Matrix-assoziierte Autologe Chondrozyten Transplantation-M-ACT) verortet und können nach 3-4 Wochen transplantiert werden.

Bei flächigen bzw. an mehreren Stellen im Kniegelenk vorkommenden Knorpelschäden (Arthrose des Kniegelenks-Gonarthrose) kann eine arthroskopische Knorpelglättung mit Entfernung loser Knorpelteile in Einzelfällen und bei vorliegenden schmerzhaften Gelenkblockaden die Beschwerden lindern. 

Ursache: Ursächlich für eine vordere Kreuzbandverletzungen ist meist eine plötzliche und kraftvolle Verdrehung des Kniegelenkes im Rahmen eines Unfalls. Hierbei kommt es häufig auch zu Meniskus-, Band- oder Knorpelschädigungen. Nicht immer liegt eine vollständige Durchtrennung des Kreuzbandes vor.

Verlauf: Subjektiv empfindet der akut verletzte Patient eine schmerzhafte Schwellung, Unmöglichkeit der Belastung des Beines und ein Instabilitätsgefühl. Teilläsionen mit fehlender eigener muskulärer Stabilisierung können über Monate und Jahre Beschwerden verursachen.

Diagnose: Es ist ein Röntgenbild zum Ausschluss einer knöchernen Verletzung (Fraktur) rund um das Kniegelenk und ein MRT anzufertigen. Dies ersetzt jedoch nicht die genaue Erhebung der Krankengeschichte bzw. eine dezidierte körperliche Untersuchung.

Behandlung: Bei sportlich aktiven Menschen bzw. muskulär nicht kompensierten Instabilitätsgefühl ist eine minimalinvasive Operation mit Ersatz des gerissenen Kreuzbandes meist durch eine verzichtbare eigene Beugesehne von der Oberschenkelrückseite (Semitendinosussehne), aber auch Anteil der Strecksehne des Kniegelenkes (Quadrizepssehne) oder Anteil der Sehne des Kniescheibenbandes (Patellarsehne), teils mit anhängendem Knochen, möglich. In der Operation müssen kleine Bohrlöcher in den Oberschenkel- und den Schienbeinknochen mit Verankerung des Sehnentransplantat mit einer Kombination aus einem Faden-Flaschenzug-System, Unterlegscheiben aus Metall bzw. biologisch abbaubaren Schrauben eingebracht werden. Extrem selten ist eine Naht des gerissenen Kreuzbandes möglich. Im Rahmen der Nachbehandlung zum Schutz des „neues Kreuzbandes“ ist eine Knieschiene (Orthese) mit limitierter Beugung zur äußeren Stabilisierung, meist für 6 Wochen, mit meist zweiwöchiger Teilbelastung des Beines und krankengymnastische Beübung notwendig. Je nach Begleitverletzungen kann diese Nachbehandlung jedoch abweichen.

Ursache: Zu Rissen/Teilrissen des hinteren Kreuzbandes kommt es bei größerer Krafteinwirkung auf das gebeugte Kniegelenk von vorn am Schienbein im Rahmen eines direkten Sturzes, hoch energetischen Verdrehungen oder bei Anschlagen des Kniegelenkes am Armaturenbrett beim Verkehrsunfall. Häufig kommt es auch zu Verletzungen der hinteren-seitlichen Kapsel-Bandstrukturen bzw. Meniskus- und Knorpelverletzungen. Diagnostik: Neben der körperlichen Untersuchung ist ein Röntgenbild zum Ausschluss von Knochenbrüchen, eine Kernspintomographie bzw. befundabhängig auch spezielle sogenannte gehaltene Röntgenaufnahmen (Kniegelenk bei 90° Beugung in einem Apparat fixiert, Aufnahmen in vorderer und hinterer Schublade) notwendig.

Verlauf: Je nach Ruptur-Typ ist eine, aufgrund der guten Durchblutung oft mögliche, nichtoperative oder aber ggf. auch operative minimalinvasive Sehnentransplantation von zwei körpereigenen Sehnen von der Oberschenkelrückseite (Gracilis- und Semitendinosussehne) notwendig. Im Rahmen der Nachbehandlung ist eine längerer (bis zu 12 Wochen) Ruhigstellung teils in Streckstellung mit Teilbelastung und spezifischer Krankengymnastik (beginnend nur in Bauchlage) notwendig. Diese Nachbehandlung kann je nach Begleitverletzungen deutlich variieren.

Ursache: Im Rahmen einer plötzlichen und kraftvollen Verdrehung (Distorsion) des Kniegelenkes kann es zur vollständigen oder Teilverletzung des Bandapparates an der Innen- (mediales Seitenband) bzw. Außenseite (laterales Seitenband) des Kniegelenkes kommen. Nicht selten sind Nachbarstrukturen wie die Menisken, der Knorpel oder die Kreuzbänder mitbetroffen.

Verlauf: Es bestehen Schmerzen, Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und Instabilitäten (Gangunsicherheiten), die unbehandelt einen chronischen und für den Patienten unbefriedigenden Verlauf nehmen können.

Diagnose: Nach der Untersuchung des Kniegelenkes, inkl. Tests der Stabilität des Bandapparates, ist meist eine Röntgenuntersuchung sowie auch eine Magnetresonanztomographie zur Bestimmung des Ausmaßes und des Ortes der Verletzung bzw. Feststellung von Begleitverletzungen notwendig.

Behandlung: Bei Teilverletzungen ohne wesentliche Begleitschäden kann eine bewegungs-limitierte Ruhigstellung in einer Schiene (Orthese) mit einem Bewegungssegment die Verletzungen folgenlos zur Ausheilung bringen. Bei fehlpositionierten (dislozierten) Komplettrupturen oder Begleitverletzungen sind meist operative Maßnahmen mit Seitenbandnaht mit ggf.  zusätzlicher Unterstützungsnaht (Ligament-Bracing) mit ebenso begleitender Schienenbehandlung notwendig.

Ursache: Akute Meniskusrisse entstehenden durch kraftvolle Verdrehungen (Distorsionen) des Kniegelenkes bei z.B. Ballsport oder Skifahren. Davon abzugrenzen sind alters- bzw. abnutzungsbedingte Meniskusschäden.

Verlauf und Behandlung: Akute Meniskusrisse sind je nach Riss-Typ, Begleitverletzungen, Lebensalter und persönlichen Aktivitätsgrad/Anspruch , durch eine schlüsselloch-chirurgische Operation mit Naht oder Teilentfernung/Glättung (Teilresektion, Debridement) des Meniskus zu behandeln. Altersbedingte bzw. durch Abnutzung entstandene Meniskusschäden sind nur bei Blockierungen und durch nicht operative Maßnahmen nicht zu beherrschende Beschwerden ebenso via einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) zu versorgen. Eine Naht kommt aufgrund der schlechten Durchblutungsverhältnisse von Meniskusgewebe insbesondere im höheren Alter nur selten in Frage.

Diagnostik: Nach der ärztlichen Untersuchung des Kniegelenkes mit spezifischen Tests sind befundabhängig Röntgenbilder und/oder eine Kernspintomographie (Synonym: Magnetresonanztomographie) notwendig. Bei chronischen Meniskusbeschwerden ist eine Röntgen-Ganzbeinaufnahme im Stehen unter Belastung notwendig, um auch äußerlich nicht erkennbare geringgradige O-Bein- oder X-Beinfehlstellung, welche Ursache von chronischen Meniskus-/Knorpelschäden sein kann, zu entdecken.

Verlauf: Nach der Naht eines Meniskusrisses ist eine bewegungslimitierte Schiene mit teilweise mehrwöchiger Teilbelastung notwendig. Bei Teilentfernung des Meniskus (Teilresektion) ist keine Ruhigstellung oder Teilbelastung notwendig.

Ursache: Schwäche des die Kniescheibe sichernden Bandapparates (mediales patello-femorales Ligament -MPFL), knöcherne Fehlentwicklungen des Kniescheiben-Oberschenkel- Gelenkes (Synonym: dysplastisches Patello-Femoral-Gelenk, Trochleadysplasie), Fehlrotation des Ober-oder/und Unterschenkels oder hochstehende Fehlstellung der Kniescheibe (Patella alta) bzw. in der Fehlposition der Befestigung der Kniescheibensehne am körpernahen Schienbeinhöcker (Tuberositas tibiae). Selten ist ein Unfall mit z.B. Tritt/Schlag direkt gegen die Kniescheibe Ursache einer Kniescheibenausrenkung und dadurch bedingten Instabilität.

Verlauf: Die Erkrankung ist meist geprägt von Schmerzen, einem Unsicherheitsgefühl (Instabilität), Bewegungseinschränkungen, Schwellungen und fehlender Kraftentfaltung beim Strecken des Kniegelenks.

Diagnose: Nach genauer körperlicher Untersuchung inklusive der Ganganalyse, Hüft-, Knie und Sprunggelenksuntersuchung ist eine klassische (konventionelle) Röntgen- und MRT-Untersuchung, bei Verdacht auf eine meist X-Beinstellung eine Röntgen-Ganzbeinaufnahme im Stehen unter Belastung und selten eine Computertomographie/Kernspintomographie beider Beine zur Rotationsbestimmung notwendig. Dies untersuchen wir in unserer Klinik hochmodern mit einem 3D-Planungsprogramm.

Behandlung: Je nach Ursache und Befundung ist nicht selten, insbesondere bei mehrfachen Ausrenkungen, eine operative Stabilisierung der Kniescheibe durch eine körpereigene Sehne der Oberschenkelrückseite (Gracilissehne) oder Oberschenkelstrecksehne (Quadrizepssehne), welche zwischen der inneren Kniescheibe und dem inneren Oberschenkelknorren mittels Schraubdübel aus Metall bzw. Bioschrauben befestigt wird. Im Falle von Fehlstellung oder Fehlentwicklung des Knochens sind weiterführende korrigierende Eingriffe (Vertiefung der hinter der Kniescheibe am Oberschenkel befindlichen Knochenrinne - Trochleaplastik, Korrektur des Ober-/Unterschenkels mit Knochendurchtrennung, auch Osteotomie genannt mit stabilisierender Verplattung und/oder Versetzung des knöchernen Ansatzes der Kniescheibensehne an der körpernahen Schienbeinrauhigkeit). Je nach Umfang der Operation ist eine Behandlung mit einer Schiene (Orthese), Bewegungslimitierung, Teilbelastung und spezifische Krankengymnastik notwendig.

Ursachen: Von einer Achsfehlstellung spricht man, wenn die Beinachse im Varus- (O-Bein) oder Valgussinne (X-Bein) abweicht. Während es im Kindesalter normal ist, vorübergehend eine entwicklungs- und wachstumsbedingte Fehlstellung zu haben, ist die Beinachse beim Erwachsenen so ausgebildet, dass eine optimale Lastverteilung auf das Hüft- Knie und Sprunggelenk gewährleistet ist. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig. Wachstumsstörungen, Tumoren, angeborene Systemerkrankungen, Knochenbrüche, Rheuma und Vieles mehr können ursächlich sein.  

Verlauf: Wenn dies nicht der Fall ist kann es, je nach Ausprägung der asymmetrischen Gelenkbelastung zu einem erhöhten Verschleiß (Arthrose), vor allem im Knie- und Sprunggelenk führen. Mit Andauern der Fehlstellung können auch die gelenkstabilisierenden Bandstrukturen betroffen sein und eine Instabilität kann resultieren.

Diagnose: In schweren Fällen ist es bereits eine Blickdiagnose. Die exakte Bestimmung erfolgt durch ein Röntgenbild als sogenannte Ganzbeinaufnahme. Hier erfolgt dann die Bestimmung der Lastachse (Mikulicz-Linie) und der Gelenkwinkel sowie die Berechnung der erforderlichen Korrektur. Das erfolgt heutzutage über entsprechende Planungssoftware am PC.

Behandlung: Leichte Abweichungen der Beinachse müssen nicht therapiert werden. Sollte eine größere Abweichung vorliegen ist die Therapie davon abhängig, ob sich das Skelett noch im Wachstum befindet, oder die betreffende Person schon ausgewachsen ist. Wenn sich das Skelett noch im Wachstum befindet kann eine sogenannte Wachstumslenkung erfolgen. Hier werden die Wachstumsfugen einseitig vorübergehend oder permanent operativ verschlossen (Epiphysiodese). Das Bein wächst dadurch von allein in die gewünschte Richtung. Beim Erwachsenen muss eine Umstellung des Knochens erfolgen, da kein Längenwachstum mehr möglich ist. Dies erfolgt je nach Ausprägung durch eine knöcherne Umstellung (Osteotomie) im Bereich des Ober- oder/ und Unterschenkel mit anschließender Stabilisierung durch Platten und Schrauben (Osteosynthese).

Ursachen: Hier ist meist eine mechanische Überlastung (kniende Tätigkeiten) bzw. Reizung ursächlich. Gewisse Berufsgruppen (Fliesen- und Teppichleger) sind vermehrt betroffen. Eine Sonderform ist die verletzungsbedingte/ bzw. bakterielle (Keim-bedingte) Schleimbeutelentzündung. Diese ist immer ein Notfall und sollte sofort versorgt werden, da im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung resultieren kann.

Verlauf: In Abhängigkeit von der Ursache sind die Verläufe unterschiedlich

Diagnose: Ist in den meisten Fällen klinisch zu erkennen. Eine diagnostische Ultraschalluntersuchung kann ergänzend erfolgen. Röntgen- und Magnetresonanztomographie sind in der Regel nicht erforderlich

Behandlung: Von nicht-operativ bei Überlastung (Vermeidung der Überlastung) bis operativ bei Chronifizierung, Verletzungs- und Keim-bedingter Bursitis.

Ursachen: Hierbei handelt es sich nicht um eine „echte“ Zyste, sondern um eine Überdehnung und Aussackung der Kniegelenkskapsel an ihrer schwächsten Stelle der Kniekehle. Die Ursache der Entstehung liegt immer im Kniegelenk. Hier gibt es viele „Verdächtige“, wie z.B. ein Meniskusschaden, eine Knorpelabnutzung, freie Gelenkkörper, Instabilitäten u.v.m., sodass ein wesentliche Voraussetzung für den Behandlungserfolg im Finden der Ursache liegt.

Verlauf: Das Krankheitsbild kann in Abhängigkeit von der Ursache selbstlimitierend sein. Aber es kann bei Nicht-Behandlung im schlimmsten Fall zu einem schmerzhaften Zerreißen der Gelenkkapsel kommen.

Diagnose: Ist in den meisten Fällen klinisch zu erkennen. Zur genauen Ursachenklärung ist eine Magnetresonanztomographie erforderlich.

Behandlung: Ursachenabhängig von nicht-operativ bis operativ. Wenn eine operative Therapie erforderlich ist, wird diese meist schlüssellochchirurgisch (Arthroskopie) durchgeführt. Eine operative Entfernung von Bakerzysten ist nur noch in Ausnahmefällen indiziert (gekammerte Zyste, Zyste mit freien Geklnkkörpern) und sollte dann auch nicht als alleinige Therapiemaßnahme durchgeführt werden (Ursachenbeseitigung).

Ursachen: Hierbei handelt es sich um eine Schleimhautfalte, welche durch das Kniegelenk zieht (meistens mittige auf Kniescheibenhöhe). 60-70% der Erwachsenen weisen eine solche Falte auf, aber nicht jede Person hat Beschwerden. Symptomatisch werden diese meistens, wenn sie mechanische Irritationen (Anschlagen) der Kniescheibe oder am Oberschenkelknochen verursachen.

Verlauf: es können belastungsabhängige Schmerzen,  aber auch lokal zu einer umschriebenen Knorpelschädigung auftreten.

Diagnose: Ist in den meisten Fällen klinisch zu erkennen. Zur genauen Ursachenklärung ist eine Magnetresonanztomographie erforderlich.

Behandlung: Asymptomatische Falten sind Zufallsbefunde und bedürfen keiner Therapie. Wenn eine operative Intervention erforderlich ist, wird diese meist schlüssellochchirurgisch (Arthroskopie) durchgeführt. Die Falte wird dann lediglich entfernt.

Ursache: Ist eine überschießende Narbenbildung (Bindegewebsstränge) im Kniegelenk, meist als Folge eines operativen Eingriffes. Sie ist Folge eines überschießenden Heilungsprozesses.

Verlauf: Geht mit Schmerzen und zunehmender Bewegungseinschränkung einher.

Diagnose: Klinisch zeigt sich meist eine zunehmende schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Diese von den zu erwartenden normalen postoperativen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu unterscheiden, ist am Anfang schwierig. Im weiteren Verlauf zeigt sich aber bei normalen postoperativen Patienten eine Besserung in allen Bereichen, während der Arthrofibrosepatient eine Verschlechterung aufweist. Eine Gewebsentnahme und Zelluntersuchung sind beweisend.

Behandlung: wird sie früh erkannt, besteht die Möglichkeit einer vollständigen Heilung. Krankengymnastik, Narkosemobilisierungen aber auch operative Therapie kommen,je nach Ausprägung, zum Einsatz.

Ursachen: Sind letztlich nicht einheitlich geklärt. Mögliche Ursachen stellen Gelenkverletzungen, entzündliche Erkrankungen (Synovialitis), Stoffwechselerkrankungen, Wucherungen und Tumore der Gelenkschleimhaut (Chondromatose) sowie Durchblutungsstörungen des Gelenkknochens (Osteochondrosis dissecans) dar.

Verlauf: Hier kommt es meist zu schmerzhaften Blockierungen (Hängenbleiben) des Gelenkes. Aber auch Gelenkgeräusche bzw. Knirschen / Knacken werden beschrieben.

Diagnose: Hier ist das Magnetresonanztomogramm das diagnostische Mittel der Wahl.

Behandlung: Die Bergung freier Gelenkkörper ist in Abhängigkeit von der Größe der Gelenkkörper die Domäne der Schlüssellochchirurgie (Arthroskopie). In seltenen Fällen eines einzigen großen Gelenkkörpers (giant conglomerat) oder arthroskopisch nicht erreichbarer Gelenkkörper kann auch ein offenes Vorgehen erforderlich sein.

Ursache und Verlauf: Knorpelläsionen entstehen am Sprunggelenk meist im Rahmen von Umknickereignissen oder Verstauchungen. Diese führen zu Belastungs- und Bewegungsschmerzen im Sprunggelenk und können unbehandelt zu einer frühzeitigen Arthrose (Einsteifung) des Gelenkes führen.

Die Diagnostik wird mit Röntgen und MRT geführt - bei größeren Schäden auch mit CT.

Die Behandlung sollte zeitnah erfolgen bevor weitere Gelenkanteile geschädigt werden. Die Mehrheit der Schäden kann arthroskopisch behandelt werden, wobei versucht wird die geschädigten Anteile wieder zu fixieren oder ein Knorpelersatzverfahren anzuwenden. Bei größeren Schäden ist teilweise die komplette Eröffnung des Gelenkes mit oder ohne Ablösen des Innen- / Außenknöchels notwendig. Die Nachbehandlung besteht meist aus einer  6-wöchigen Entlastungsphase. Abhängig vom Schadenbild kann auch eine Ruhigstellung des Gelenkes notwendig sein. Ab der 7. Woche beginnt die Aufbelastung und Muskelkräftigung.

Bandinstabilität des Sprunggelenkes

Ursache: Das Umknicken mit dem Sprunggelenk ist eine der häufigsten Verletzungen des arbeitenden und aktiven Menschen zwischen 15-55 Jahren. Die Mehrheit der Fälle heilt folgenlos aus und Bedarf nur vorübergehende Schienung. In bis zu 20% der Fälle resultiert jedoch eine anhaltende Instabilität des Sprunggelenkes, was sich in wiederholtem Umknicken und Schmerzen äußert.

Diagnostik: Die Fehlverheilung der gerissenen Seitenbänder am Sprunggelenk ist klinisch und im MRT gut nachzuweisen.

Sollte die konservative Therapie keine Besserung herbeiführen, wird minimalinvasiv die Rekonstruktion der Bandstrukturen durchgeführt.

Nach einer 6-Wöchigen Schienung und Teilbelastung erfolgt ab der 7. Woche die Aufbelastung und Muskelkräftigung. Die Sportfähigkeit ist meist nach 3 Monaten wieder gegeben.

Ursache und Verlauf: Die Osteochondrosis dissecans ist eine lokale Durchblutungsstörung des Gelenkknorpels, die dazu führt, dass ein ein Stück der Gelenkfläche abgelöst wird oder einbricht. Das führt zu anhaltenden Schmerzen und Schwellungen des Sprunggelenkes. Oft besteht kein ursächliches Unfallereignis.

Die Diagnose wird im Röntgen vermutet und meist mit MRT bestätigt.

Im Frühstadium kann mit Entlastung eine konservative Therapie erfolgen. Bei fortgeschrittenen Stadien oder schon abgelöstem Knorpelfragment empfiehlt sich eine Knorpelrekonstruktion, welche meist arthroskopisch oder minimal-invasiv erfolgt.

Nach einer 6-wöchigen Entlastungsphase erfolgt der Lastaufbau und die Kräftigung der Muskulatur. Nach ca. 3 Monaten ist die Behandlung meist abgeschlossen.

Ursache: Gerade bei Sportlern (aber auch bei beruflichen Tätigkeiten) führen vermehrte Belastung und wiederholte Verstauchungen des Sprunggelenkes zu Bewegungseinschränkungen durch Vernarbungen und Verknöcherungen um das Gelenk herum.

Das verursacht neben dem verminderten Bewegungsradius oft Schmerzen und Einklemmungserscheinungen.

Diagnostik: Im Röntgen und CT / MRT können diese Anbauten bzw. Begleitschäden gut erfasst und gemessen werden.

Behandlung: Sollten konservative Maßnahmen zu keiner Besserung führen, können diese Anbauten des Gelenkes arthroskopisch beseitigt und der Bewegungsradius des Gelenkes verbessert werden. Nach der Operation kann in der Regel sofort mit der Vollbelastung und intensivem Bewegungstraining begonnen werden.

Sollten Sie weitere Informationen zu den beschriebenen Erkrankungen bzw. Behandlungsoptionen benötigen, dann kontaktieren Sie uns per Mail (unfallchirurgie@uk-halle.de) oder telefonisch  (0345 557 7071) oder schauen sich auf den folgenden Links der entsprechenden Fachgesellschaften um: