Unser Schwerpunkt liegt im Bereich der angewandten Grundlagenforschung und der klinischen Studien. Wir erforschen Mechanismen der Tumorentstehung und neue therapeutische oder diagnostische Angriffspunkte. Unser Anliegen ist es, unsere Innovationen schnellstmöglich in die Behandlung von Krebspatienten einfließen zu lassen. Hierzu stellen wir unser Wissen und unsere Ergebnisse im Rahmen von Vorträgen, Fortbildungen und Veröffentlichungen zur Diskussion. Gute Forschung braucht Vernetzung, daher arbeiten wir seit vielen Jahren mit Forschungsgruppen in der ganzen Welt zusammen.
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich zum einen mit klinischen Fragestellungen rund um die allogene Stammzelltransplantation und zum anderen mit den Eigenschaften und potentiellen therapeutischen Anwendungen mesenchymaler multipotenter Stromazellen (MSC). Diese Zellen besitzen Stammzelleigenschaften und können aus verschiedenen Geweben des erwachsenen Organismus isoliert werden. MSC besitzen die Fähigkeit zur Modulation des Immunsystems. Damit lassen sie sich potentiell als Instrument für die Therapie von Erkrankungen des Immunsystems verwenden. In einer Kooperation mit dem Rheumatologen des UKH, Prof. Dr. G. Keyßer (Universitätsklinik für Innere Medizin II) haben wir erstmals MSC bei Patienten mit schwerer systemischer Sklerodermie, einer Autoimmunerkrankung, eingesetzt. Bei einigen der Patienten konnten wir eine deutliche, jedoch nur vorübergehende Verbesserung der Symptome beobachten. Derzeit bereiten wir eine klinische Studie zur weiteren Untersuchung dieses Therapieansatzes vor. Andererseits besitzen MSC die Fähigkeit zur Einwanderung in das Tumorgewebe. Damit lassen sie sich auch potentiell als Vehikel für eine Tumortherapie verwenden. Wir konnten nachweisen, dass MSC mit lentiviraler Expression von TNF-related apoptosis inducing ligand (TRAIL-MSC) das Wachstum zahlreicher Kolonkarzinomzelllinien in vitro und in vivo durch Apoptoseinduktion inhibieren und untersuchen derzeit, ob sich dieser Ansatz klinisch nutzen lässt.
Kooperationen
- AG Prof. Dr. Guido Posern, Institut für Physiologische Chemie, Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU)
- AG Prof. Dr. Karsten Mäder, AG Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Institut für Pharmazie, MLU
- AG Prof. Dr. Gernot Keyßer, Abteilung für Rheumatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin II, UKH
In der AG Experimentelle Onkologie beschäftigen wir uns mit den Mechanismen der Chemotherapieresistenz von Tumoren und Möglichkeiten zur Überwindung. Einen Schwerpunkt bildet die Charakterisierung neuer Wirkstoffe einschließlich der Testung in experimentellen Therapieansätzen an verschiedenen 2D- und 3D-Tumormodellen in vitro sowie in vivo im Xenografttumormodell. Neben chemotherapeutischen und zielgerichteten Substanzen (targeted drugs) sind vor allem Naturstoff-abgeleitete, synthetische Derivate im Fokus. Die verwendeten Modelle repräsentieren spezifische Eigenschaften, und erlauben u.a. eine Analyse bezüglich der Fähigkeit von Wirkstoffen Chemotherapieresistenzen zu überwinden. Darüber hinaus stehen ausgewählte Xenografttumormodelle (Kolonkarzinom, Mammakarzinom, anaplastisches Schilddrüsenkarzinom) zur Verfügung, die eine Imaging-basierte Untersuchung der Metastasierung ermöglichen. Speziell für das Kolonkarzinom sind präklinische Modelle vorhanden, welche die molekularen Subtypen entsprechend der CMS/iCMS Klassifikation abbilden. Einen weiteren Schwerpunkt der AG stellt die Durchführung von RNAi/CRISPR-Cas basierten Library screenings dar, mit dem Ziel, neue therapeutische Targets bzw. Co-Targets zu identifizieren. Aktuelle Arbeiten fokussieren auf in vitro und in vivo Screens in Modellen des Kolonkarzinoms und des anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms. Insgesamt zielen die Arbeiten der AG auf eine Entwicklung neuer bzw. optimierter Therapien für Krebserkrankungen ab.
Kontakt: Dr. rer. nat. Thomas Müller
Mail: thomas.mueller☉medizin.uni-halle.de
Innerhalb der Arbeitsgruppe Zelluläre und Molekulare Tumorbiologie beschäftigen wir uns mit der Entstehung von Krebserkrankungen auf zellulärer Ebene. Unser Ziel ist es Proteine zu identifizieren, die unter pathophysiologischen Bedingungen die Ausbildung von Tumorzellen begünstigen. Oft ist es dafür notwendig die Funktion des Proteins unter physiologischen Bedingungen zu verstehen. Zum Beispiel an welchen zellulären Prozessen es beteiligt. Innerhalb welcher bekannten Signalwege die Funktion begründet ist. Welche Faktoren die Aktivität des Proteins beeinflussen können und welche Faktoren, wie zum Beispiel Geneexpression, Proliferation etc. über die Aktivität reguliert werden.
Laufende Projekte:
Funktion des Ran Binding Protein 3-Like (RanBP3L)
Über dieses Protein ist bisher wenig bekannt. Allerdings scheint eine hohe Expression von RanBP3L vorteilhaft für das Überleben von Patienten mit Tumorerkrankungen zu sein. Somit könnte RanBP3L ein neues therapeutisches Ziel darstellen. Eine Publikation zeigt, dass es bei dem Export von SMAD-Proteinen aus dem Zellekern beteiligt ist. Wir konnten zeigen, dass RanBP3L über die externe Osmolalität in der Expression induziert wird. Weitere Analysen zeigen, dass eine erhöhte Expression von RanBP3L mit einem besseren überleben von Patienten mit Tumorerkrankungen assoziiert ist. Auch ist die Expression im primären Tumor und Metastasen signifikant niedriger. Im Rahmen eines DFG geförderten Projektes untersuchen wir die Funktion von RanBP3L.
Mit Hilfe der Crispr/CAS9 Methode stellen wir RanBP3L defizienten Zellen her und werden diese funktionell charakterisieren. Gleichzeitig untersuchen wir, welcher Faktor oder welche Faktoren die Expression und Aktivität von RanBP3L beeinflussen. Diese könnten potentiell neue therapeutische Ziele Darstellen um Patienten mit Tumorerkrankungen zu behandeln
Einfluss des RNA bindenden Proteins Embryonic Lethal Abnormal Vision Like 1 (ELAVL1) auch bekannt als Human Antigen R (HUR) auf die Genexpression.
Dieses Protein ist bei vielen Tumorerkrankungen dereguliert. Wir untersuchen, welche Gene in ihrer Expression über ELAVL1 reguliert werden.
Physiologische Funktion des von Hippel-Lindau (VHL) Proteins
Über 70 % der Patienten, die ein Nierenzellkarzinom entwickeln haben einen Defekt in der Funktion des VHL. Mit Hilfe von Zell und Mausmodellen untersuchen wir die physiologische und pathophysiologische Funktion von VHL.
Etablierung einer Gensignatur als prognostische Marker bei Patienten mit Nierenzellkarzinom
Entscheidend für die weitere Therapie von Patienten sind verlässliche Prognosen. Wir konnten für Patienten mit Nierenzellkarzinom eine Genesignatur identifizieren, die prognostisch relevant sein könnte.
Als große therapeutische Herausforderung besteht bei einigen Patienten mit Malignen Lymphomen eine Resistenz gegenüber Chemotherapeutika. Für die Verbesserung der Behandlung ist die Identifikation der zugrunde liegenden Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Charakterisierung genetischer Aberrationen in Malignen Lymphomen und deren Potential als Angriffspunkte für neue Therapien. Des Weiteren wird zusammen mit Prof. Dr. Müller die Rolle des Tumorstromas für die Entwicklung von Therapieresistenz in Malignen Lymphomen untersucht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, neue Therapieansätze zu entwickeln. Mechanismen und von Möglichkeiten zur Überwindung dieser Resistenzen essentiell.
Kooperationen
- Frau Prof. Dr. Wickenhauser, Institut für Pathologie, MLU
- Prof. Dr. Dugas, Institute of Bioinformatics, Universitätsklinikum Münster
Die Arbeitsgruppe befasst sich mit der Behandlung von Patienten mit akuten und chronischen malignen myeloischen Erkrankungen (Myeloproliferative Neoplasien [MPN], Myelodysplatisches Syndrom [MDS], Akute myeloische Leukämie [AML] und Chronisch myeloische Leukämie [CML]). Wissenschaftliche Schwerpunkte der Arbeit sind die Durchführung klinischer Studien, sowie die Untersuchung der Relevanz genetischer und epigenetischer Veränderungen in malignen myeloischen Erkrankungen.
Mitarbeiter
Prof. Dr. med. Haifa Kathrin Al-Ali
Dr. med. Nadja Jäkel
Dr. med. Susann Schulze
Denis Terziev
Die„Arbeitsgruppe Klinische Studien in der Onkologie“beschäftigt sich mit allen Krebserkrankungen und insbesondere mit Erkrankungen mit dem Schwerpunkt auf gastrointestinale Tumoren (Kolon-Ca., Rektum-Ca., Ösophagus-Ca., Pankreas-Ca., Cholangiozell-Ca., Lebertumoren, neuroendokrine Tumoren, Sarkome und auch dem Mamma-Ca.), in Kooperation mit allen Diagnostikabteilungen der Universitätsklinik Halle.