Zweiter OP-Roboter unterstützt Chirurgie der Universitätsmedizin Halle

Drei Personen in OP-Kleidung befinden sich in einem OP und operieren eine Person mit einem OP-Roboter. Eine Person sitzt an der Roboter-Konsole, zwei Personen stehen rechts neben dem OP-Tisch und schauen auf einen Monitor.

Ein zweiter OP-Roboter der neuesten Generation unterstützt die Chirurg:innen seit November 2024.

Die Universitätsmedizin Halle erweitert ihre roboterassistierte Chirurgie mit einem zweiten OP-Roboter da Vinci Xi. Das neue System der modernsten Generation ermöglicht es, komplexe Operationen minimalinvasiv und schonend durchzuführen und wird zukünftig gemeinsam von den Universitätskliniken und Polikliniken für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie (VGEC) sowie Gynäkologie eingesetzt. 

„Mit dem zweiten da Vinci Xi können wir sowohl Routineeingriffe als auch ein breites Spektrum komplexerer Operationen von der Speiseröhre über die Bauchspeicheldrüse bis zum Enddarm in interdisziplinären Teams sicher und mit geringstmöglicher Belastung für unsere Patient:innen durchführen“, sagt PD Dr. Johannes Klose, leitender Oberarzt in der VGEC und Leiter des Bereichs Robotische Chirurgie. Bislang wurden mit dem Xi-System bereits über 250 komplexe viszeralchirurgische Eingriffe durchgeführt. 

Das da Vinci-System operiert nicht eigenständig, sondern ist ein unterstützendes Werkzeug für erfahrene Chirurg:innen. Während der OP steuern bis zu zwei Ärzt:innen den Roboter über je eine Konsole. Ihre Bewegungen werden zitterfrei auf Miniaturinstrumente übertragen, die dank ihres großen Bewegungsspielraums auch schwer zugängliche Bereiche erreichen. Eine hochauflösende Kamera zeigt das Operationsfeld dreidimensional und bis zu zehnfach vergrößert, wodurch selbst feinste anatomische Strukturen sichtbar werden. 

Die Vorteile der roboterassistierten Chirurgie nutzt die Universitätsmedizin Halle bereits seit 2014 in der Viszeralchirurgie sowie der Urologie. „Das neue da Vinci-System Xi ermöglicht nun auch im gynäkologischen Behandlungsspektrum noch präzisere und schonendere Eingriffe. Kleinere Schnitte, weniger Blutungen, kürzere Heilungszeiten und die Schonung angrenzender Gewebe, Gefäße oder Organe sind entscheidende Vorteile für unsere Patient:innen“, ergänzt Prof. Dr. Markus Wallwiener, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie.

Dank der Dualkonsole können die Chirurg:innen auch medizinische Nachwuchskräfte direkt am OP-Tisch ausbilden. Hierfür ist ein strukturelles Ausbildungscurriculum vorgesehen. Als eine von acht Kliniken weltweit nutzt die Universitätsmedizin Halle das minimalinvasive und roboterassistierte Verfahren außerdem unter anderem für die Nierentransplantation.