Weltpankreaskrebstag: Frühzeitige Überwachung kann bei Bauchspeicheldrüsenkrebs Leben retten
Bauchspeicheldrüsenkrebs, fachsprachlich Pankreaskarzinom, gilt als eine der aggressivsten und tödlichsten Krebserkrankungen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, wenn Behandlungsmöglichkeiten nur noch begrenzt wirksam sind. Das Pankreaskarzinomzentrum der Universitätsmedizin Halle hat sich auf die Diagnostik und Behandlung aller Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse spezialisiert. Im Rahmen des Weltpankreaskrebstages 2024 beteiligt sich das Team an einer weltweiten Sensibilisierungsaktion.
Aufgrund der Schwere und der hohen Mortalität der Erkrankung ist die Früherkennung besonders wichtig. Das ist mitunter nicht einfach, denn im frühen Stadium zeigen Betroffene häufig keine oder nur unspezifische Symptome. Deshalb ist es essentiell, schon kleine Veränderungen in der Bauchspeicheldrüse, wie z.B. Zysten, genauestens zu untersuchen und zu überwachen. Am Pankreaskarzinomzentrum der Universitätsmedizin Halle bietet ein hochspezialisiertes Team hierfür das gesamte Spektrum modernster Verfahren in der Endoskopie, der Funktionsdiagnostik und der genetischen Diagnostik.
„Dank neuer Therapieoptionen und intensiver Forschungsarbeit bestehen heute deutlich mehr Chancen auf eine Heilung oder ein zumindest deutlich verlängertes Überleben als noch vor einigen Jahren. Die gezielte Überwachung im Rahmen der Früherkennung soll dazu beitragen, die Erfolgsaussichten der Therapie zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Jonas Rosendahl, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universitätsmedizin Halle, der das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Pankreaskarzinomzentrum gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Kleeff, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, leitet. Um Patient:innen nicht nur stationär bestmöglich betreuen und beraten zu können, bietet das Team des Pankreaskarzinomzentrums Spezialsprechstunden für alle Pankreaserkrankungen an. Auch für die immer häufiger diagnostizierten zystischen Pankreasläsionen wurde eine Sprechstunde eingerichtet.
„Modernste interventionell-endoskopische und chirurgisch-operative Techniken inklusive roboterassistierter Eingriffe sowie eine tägliche enge interdisziplinäre Abstimmung zwischen Gastroenterologie und Viszeralchirurgie in gemeinsamen Ambulanzen und Stationen sind fester Bestandteil unserer Arbeit. Regelmäßige Fallbesprechungen und Tumorkonferenzen mit zahlreichen weiteren Disziplinen wie Radiologie, Onkologie, Strahlentherapie und Pathologie sind für uns selbstverständlich und garantieren die beste Therapieentscheidung in jedem einzelnen Fall“, betont Prof. Dr. Jörg Kleeff.
Um das Bewusstsein für die Erkrankung zu schärfen, findet jedes Jahr am 21. November der Weltpankreastag statt. Aus diesem Anlass lädt die Universitätsmedizin Halle alle Interessierten am 16. November von 10:00 bis 13:00 Uhr zum Informationstag ein. Pankreas-Expert:innen informieren über Frühüberwachung und Früherkennung, aktuellen Leitlinien und zukunftsweisenden Entwicklungen in der chirurgischen und medikamentösen Behandlung. Unterstützt wird die Aktion von der Krebsgesellschaft Sachsen-Anhalt und dem Arbeitskreis der Pankreatektomierten. Außerdem schließt sich das Universitätsklinikum der weltweiten Aktion „Lass es lila leuchten“ an und beleuchtet das Hauptgebäude am 21. November in der Aktionsfarbe.