Fächerübergreifendes Konsortium der Universitätsmedizin Halle stärkt Pandemieforschung: Über fünf Millionen Euro für 22 Projekte

Hologramm einer stilisierten Erdkugel, die von Covid-Viren angegriffen wird.

Ein Konsortium der Universitätsmedizin Halle erforscht pandemiebedingte Herausforderungen und Behandlungsansätze.

Um für zukünftige Pandemien gewappnet zu sein und die Folgen der Corona-Pandemie besser bewältigen zu können, arbeitet ein fächerübergreifendes Konsortium der Universitätsmedizin Halle gezielt an noch bestehenden Herausforderungen. Insgesamt 22 Projekte befassen sich beispielsweise mit den Auswirkungen von Pandemiemaßnahmen, Empfehlungen für die Praxis und der Übertragungsdynamik von Krankheitserregern. Auch Behandlungsmöglichkeiten bei akuten Infektionen und Folgeerkrankungen sollen weiter erforscht werden. 

Ziel des wissenschaftlichen Konsortiums ist es, Strukturen und Kompetenzen zu schaffen, die eine optimale Bewältigung einer Pandemie in Sachsen-Anhalt ermöglichen. Dazu gehören ethisch vertretbare Handlungsempfehlungen für die pflegerische und medizinische Versorgung sowie die Stärkung der Gesundheitsämter. Darüber hinaus soll die klinische Forschung intensiviert werden, beispielsweise durch den Aufbau eines „Long-COVID“-Registers und einer Studienambulanz. Ein weiterer Aspekt ist die Minimierung von Kollateralschäden. Denn die Versorgung von Patient:innen mit anderen Erkrankungen oder medizinischen und pflegerischen Bedürfnissen, muss auch in Krisensituationen sichergestellt sein. 

Aus der Vergangenheit lernen und für die Zukunft vorsorgen

Insgesamt fließen 5,2 Millionen Euro in das Vorhaben, davon knapp drei Millionen gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt. „Die Corona-Pandemie hat uns vor fünf Jahren vor große Herausforderungen gestellt, auch wenn wir uns seinerzeit auf ein im internationalen Vergleich leistungsfähiges Gesundheitssystem verlassen konnten. Umso wichtiger ist es, die richtigen Erkenntnisse aus der Corona-Zeit zu ziehen und sich für künftige Pandemien noch besser zu rüsten“, betont Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. „Die Universitätsmedizin Halle leistet hierfür mit ihren Forschungsvorhaben einen wertvollen Beitrag.“ 

Eine Pandemie oder vergleichbare Krisensituation hat viele Facetten und bleibt auch zukünftig eine Herausforderung. „Die Projekte im Konsortium verbinden mathematische Modellierungen, Pflege- und Versorgungsforschung, ethische Analysen und klinische Laborforschung auf einem hohen Niveau. Mit den 30 beteiligten Instituten und Kliniken der Universitätsmedizin Halle ist der Verbund so vielseitig aufgestellt, wie die offenen Fragestellungen“, erklärt Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 

Einige Projekte befinden sich in der Vorbereitungsphase und werden in Kürze anlaufen, während andere bereits erste Ergebnisse vorweisen können. Informationen zum Konsortium und den einzelnen Teilprojekten stehen online unter www.umh.de/coprep zur Verfügung.