Universitätsmedizin Halle (Saale) und Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalt unterzeichnen Zielvereinbarung bis 2024
Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und das Universitätsklinikum Halle (Saale) haben die neue Zielvereinbarung für 2020 bis 2024 mit dem Land Sachsen-Anhalt unterzeichnet. Darin ist für die Universitätsmedizin Halle (Saale), die beide Einrichtungen zusammen bilden, vereinbart, wie Forschungsschwerpunkte, die Lehre und Krankenversorgungsbereiche in diesem und den fünf Jahren weiter gestärkt werden sollen. Zuvor hatten bereits Anfang der Woche, die Hochschulen des Landes ihre Zielvereinbarungen besiegelt. Die Universitätsmedizinen Sachsen-Anhalts haben jedoch aufgrund ihres Aufgabenspektrums und des direkt mit dem Land verhandelten Budgets eigene Zielvereinbarungen.
„Wir haben uns ambitionierte, aber durchaus erreichbare Ziele gesteckt, die den Universitätsmedizin-Standort Halle, in dem was Universitätsmedizin ausmacht, weiter voranbringen und deren finanzielle Unterfütterung uns das Land im Gegenzug, ebenso wie die Sicherung des Standortes, zusichert. Der Fokus unserer Zielvereinbarung liegt in der weiteren Stärkung unserer wissenschaftlichen Schwerpunkte ‚Molekulare Medizin der Signaltransduktion‘ und ‚Epidemiologie und Pflegeforschung‘, insbesondere in den klinischen Bereichen Onkologie, Herz-Kreislauf-Medizin und Alternsmedizin“, sagt Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Halle.
In erstem Bereich sei vor allem die Protein- und RNA-Forschung im Rahmen zellulärer Kommunikation, als grundlagenwissenschaftlicher Bestandteil zu nennen. Das maßgebliche Ziel ist die Etablierung eines entsprechenden, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs (SFB) mit dem Titel „RNA in focus“. „Die grundlagenwissenschaftliche. Krankheits-orientierte klinische Forschung ist essenziell, um molekulare Vorgänge im Organismus, wie zum Beispiel die Signalweiterleitung zwischen und innerhalb Zellen und somit das Steuern von Genen zu verstehen. Diese Mechanismen entscheiden darüber, wie ein Mensch altert, welche Erkrankungen auftreten werden, aber auch, wie man diese Mechanismen nutzen kann, beispielsweise, indem neue Zielpunkte für Medikamente identifiziert werden“, erläutert Gekle.
Im zweiten Bereich soll der Schwerpunkt Versorgungsforschung ausgebaut werden, in dem unter anderem neben der Verlängerung der DFG-Forschergruppe zum Komplex „Gesundheitliche Ungleichheiten bei jungen Menschen“ auch ein sogenanntes Graduiertenkolleg für Nachwuchsforschende neu eingeworben wird. Des Weiteren wird die Professur für Versorgungsforschung/Pflege im Krankenhaus im Sommer 2020 besetzt. Der Start des Studiengangs „Hebammenwissenschaft“ ist für den Zeitraum der Zielvereinbarung, voraussichtlich zum Wintersemester 2021/22, vorgesehen.
Für die wissenschaftliche Ausrichtung im Bereich Onkologie treibt die Universitätsmedizin das gemeinsame Vorhaben eines von der Deutschen Krebshilfe geförderten Krebszentrums (Comprehensive Cancer Center – CCC) mit der Charité Universitätsmedizin Berlin voran. Im Bereich Alter(n)smedizin soll die Professur für Geriatrie besetzt werden sowie das GRK „ProMoAge“ in zweite Förderperiode gehen. Doch auch der Digitalisierung in der Medizin sowie der großen Masse an Forschungsdaten wird Rechnung getragen. Geplant ist das Einrichten einer „Biomedical Data Science“-Juniorprofessur und die Einrichtung eines Datenintegrationszentrums.
„Das Land sichert uns außerdem die Finanzierung von Investitionen im Bereich der Krankenversorgung zu. Das ist eine langfristige Zusage, um einerseits attraktive, moderne Arbeitsplätze auf- und ausbauen zu können, aber gleichzeitig auch dafür, die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten im südlichen Sachsen-Anhalt und dem damit verbundenen ländlichen Raum auf höchstem Niveau sicherzustellen“, ergänzt Prof. Dr. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale).
Die Zielvereinbarung für den Zeitraum 2020 bis 2024 ist hier zu finden.