„TDG-Bündnis“: Fünf förderwürdige Forschungs-und Entwicklungsprojekte für 2,5-Millionen-Euro-Ausschüttung ausgewählt
2,5 Millionen Euro - das ist die Summe, die für fünf innovative, förderwürdige Forschungs- und Entwicklungsprojekte im südlichen Sachsen-Anhalt bereitsteht. Diese fünf Projekte sind vom unabhängigen Beirat des Bündnisses „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG)“ unter Leitung der Universitätsmedizin Halle (Saale) ausgewählt worden. Die projektbezogene Zuwendung liegt zwischen 330.000 und 600.000 Euro.
Insgesamt waren elf Vorhaben eingereicht worden, die sich alle durch eine Kooperation von Wissenschaft und kleinen und mittleren Unternehmen auszeichnen. „Unser Bündnis lebt von innovativen, kreativen Ideen, dem Facettenreichtum der regionalen Akteure, neuen Lösungen - insbesondere mit digitaler Unterstützung - und Synergien zwischen den Projekten. All das dient dazu, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu beeinflussen und zu verbessern und aus unserer Translationsregion eine Modellregion für andere Regionen zu machen“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Patrick Jahn von der Universitätsmedizin Halle (Saale).
Die ausgewählten Projekte haben dabei den Beirat am meisten überzeugt und sind als förderwürdig eingestuft worden. Die Vorhaben reichen dabei von einem Telematik-kompatiblen System, das den Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand in Pflegeheimen deutlich reduzieren soll und auch den Austausch zu Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, über ein interprofessionelles Versorgungskonzept zur Förderung körperlicher Aktivität mit digitalen fachtherapeutischen Angeboten bis hin zu einem digitalen Netzwerk für die Versorgung von Menschen mit Herzinsuffizienz. Auch ein Portalsystem ist darunter, mit dem bereits im Krankenhaus Therapiepläne und Nachsorgepakete für geriatrische Patientinnen und Patienten erstellt und wohnortnahe Anbieter passend dazu angezeigt werden können. Antragsteller sind neben Einrichtungen der Universität und der Universitätsmedizin Halle auch regionale IT-Dienstleister, Pflegeeinrichtungen und Vereine. „Die Projekte haben insgesamt zwei Ziele: Sie sollen einerseits die Region gesellschaftlich und hinsichtlich der Versorgungsstrukturen stärken und dabei die digitalen Möglichkeiten nutzen. Andererseits geht damit aber auch eine wirtschaftliche Stärkung einher, weil kleine und mittlere Unternehmen gezielt miteingebunden werden“, so der stellvertretende Beiratsvorsitzende Gerd Neudert vom IT-Cluster Mitteldeutschland. Das übergeordnete Ziel sei es, eine wachsende Vernetzung zwischen den Akteuren zu schaffen, die die Vorteile der technischen Möglichkeiten mit dem individuellen Versorgungsbedürfnis der Menschen verbinde.
„Nun folgt die Prüfung auf Förderfähigkeit beim Projektträger, wobei wir davon ausgehen, dass es da keine Überraschungen geben wird und die Projekte im Sommer 2021 starten können. Die anderen sechs Projekte, die bei dieser Runde nicht ausgewählt wurden, haben dennoch großes Potenzial und ausbaufähige Ideen. Deswegen werden wir diese Projekte ebenfalls weiterhin begleitend unterstützen und andere Möglichkeiten suchen, wie auch diese umgesetzt werden können“, sagt TDG-Koordinator Dr. Karsten Schwarz.
Die Translationsregion für Digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG) wurde im April 2019 im Rahmen der Pilotrunde des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Programmes „WIR! - Wandel durch Innovationen in der Region“ (kurz: WIR!) für die Umsetzung ausgewählt. Das vom TDG-Bündnis adressierte Innovationsfeld ist die digitalisierte Pflegeversorgung.