Kinder und Jugendliche medizinisch bestmöglich versorgen: Prof. Dr. Roland Haase ist neuer Professor für Pädiatrie mit Schwerpunkt Intensivmedizin und Kardiologie
Zum 1. April 2023 hat Prof. Dr. Roland Haase die W3-Professur für Pädiatrie mit Schwerpunkt Intensivmedizin und Kardiologie an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angetreten. Mit der Berufung übernimmt er auch die Leitung der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie II im Department für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Halle (Saale). Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Ralph Grabitz an.
„Es ist mir ein großes Anliegen, in Halle und dem gesamten südlichen Sachsen-Anhalt für Kinder und Jugendliche die bestmögliche medizinische Versorgung nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen sicherzustellen“, sagt Prof. Dr. Roland Haase. „Gerade in den Bereichen der pädiatrischen Kardiologie sowie Intensivmedizin und Neonatologie besitzen wir als Universitätsmedizin eine langjährige Expertise und können mit dieser Erfahrung auch Krankenhäuser in der Region unterstützen.“ In der Neonatologie und pädiatrischen Intensivmedizin hält die Universitätsmedizin Halle als führende Einrichtung in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus Anforderungen an ein Perinatalzentrum Level 1 der höchsten Versorgungsstufe von Früh- und Neugeborenen vor und betreut darüber hinaus kritisch kranke Kinder aller Altersstufen.
„Prof. Dr. Roland Haase ist ein ausgewiesener und sehr engagierter Experte im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin und ich bin sehr froh, dass er Teil des Teams der Universitätsmedizin Halle ist“, betont Prof. Dr. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Klinikumvorstands des Universitätsklinikums Halle (Saale). „Was er mit seinen Kolleg:innen derzeit vor dem Hintergrund der aktuellen Schließung der Kinder-ITS der Universitätsmedizin Magdeburg leistet, ist außergewöhnlich und zeugt von einer sehr hohen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeitenden. Als Ärztlicher Direktor werde ich mein Möglichstes tun, um die Kinder- und Jugendmedizin weiter zu stärken und die medizinische Versorgung für unsere kleinen Patient:innen und ihre Familien sicherzustellen.“
„Als eines der größten deutschen Kompetenzzentren für angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter verfügen wir schon jetzt über ein überregionales Einzugsgebiet“, erklärt Haase. Den Ausbau der ambulanten pädiatrischen Versorgung will er in den kommenden Jahren weiter vorantreiben und auch das telemedizinischen Angebot seiner Klinik stärken. Hinsichtlich der entsprechenden Infrastruktur kooperiert er hierbei eng mit der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III, die bereits ein tele-intensivmedizinisches Netzwerk auf- und ausbaut.
„Mit Prof. Dr. Roland Haase gewinnt die Universitätsmedizin Halle einen höchst erfahrenen Kinder- und Jugendmediziner, der er es auch versteht, seine Begeisterung insbesondere für die Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin in die patient:innenortientierte klinische Forschung sowie eine moderne Lehre hineinzutragen“, sagt Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. „So gelingt es uns, das Fachgebiet der Pädiatrie für unsere angehenden Mediziner:innen schon während ihrer Ausbildung in seiner ganzen Breite abzubilden.“ Die Lehrtätigkeit von Haase umfasst die Kinderheilkunde sowie Lehrangebote für Studierende der Hebammenwissenschaften. „Wenn es uns in den kommenden Jahren weiter gelingt, die Lehre im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin attraktiv zu gestalten und dabei eng mit den Lehrkrankenhäusern zu kooperieren, haben wir einen wichtigen Schritt gemacht, um den so dringend benötigten pädiatrischen Nachwuchs nachhaltig an die Region zu binden und damit die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im südlichen Sachsen-Anhalt langfristig zu sichern“, erläutert Haase.
In seiner Forschung setzt er sich vor allem mit klinischen Fragestellungen auseinander. Im Fokus stehen dabei Erkrankungen von Frühgeborenen sowie die pädiatrische Infektiologie. „Die vergangenen Monate haben uns gezeigt, wie schwer gerade sehr junge Kinder an akuten Atemwegsinfektionen erkranken können und unser Gesundheitssystem dabei gleichzeitig an seine Belastungsgrenze kommt.“, sagt Haase. Um Erreger wie RSV, SARS-Cov2 und Grippeviren mit Blick auf die Pädiatrie besser zu verstehen, möchte er die Zusammenarbeit mit der Klinischen Infektiologie an der Universitätsmedizin Halle weiter ausbauen.
Prof. Dr. Roland Haase studierte Humanmedizin an der Freien Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin und wurde im Jahr 2000 promoviert. Er habilitierte sich 2014 mit einer Arbeit zur Bedeutung der pädiatrischen Intensivmedizin für die Diagnostik und Therapie von Kindern mit onkologischen Erkrankungen und erlangte eine Lehrbefugnis für das Fachgebiet Kinder- und Jugendmedizin. Seit 2019 war Haase Chefarzt der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara in Halle. Zudem leitete er seit 2015 kommissarisch die Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Universitätsmedizin Halle, die mit der Berufung in die Klinik für Pädiatrie II integriert wird.