Experte für Frauengesundheit berufen: Prof. Dr. Markus Wallwiener ist neuer Professor für Gynäkologie an der Universitätsmedizin Halle
Das ganze Spektrum der Frauenheilkunde: Prof. Dr. Markus Wallwiener hat zum 1. Oktober 2023 seine Berufung als neuer Professor für Gynäkologie an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) angetreten. Er übernimmt zudem die Leitung der Universitätsklinik und Poliklinik für Gynäkologie an der Universitätsmedizin Halle. Zuvor war er am Universitätsklinikum Heidelberg kommissarischer Ärztlicher Direktor der Frauenklinik.
„Gynäkologie steht für Frauengesundheit, unterstützt Frauen in allen Lebenslagen und in jedem Alter. Beispielsweise bei Kinderwunsch und während der Schwangerschaft sowie der oft herausfordernden Veränderungen in der Menopause oder auch bei Krebserkrankungen, wie Gebärmutter-, Eierstock- und Brustkrebs“, beschreibt Prof. Markus Wallwiener sein Fach. Insbesondere in der Krebstherapie vereint die Frauenheilkunde verschiedenste Disziplinen – von der offenen bis hin zur minimal-invasiven, roboter-assistierten Operationskunst über den Einsatz von Biomarkern und humangenetischen Methoden bis hin zu prophylaktischen Eingriffen. „Neben der Gynäkologischen Onkologie, die ich an der Universitätsmedizin Halle ausbauen möchte, ist auch die Geburtshilfe eine wichtige Säule der Gynäkologie. Die Patientinnen ein Leben lang auf ihrer Reise zu begleiten und die Möglichkeit, operativ tätig zu sein, machen das Fach für mich so spannend.“
Wie vielseitig Gynäkologie ist, spiegelt sich in den Forschungsprojekten wider, die Prof. Markus Wallwiener an die Universitätsmedizin Halle bringt. Er entwickelt neue Konzepte, um Operationsverfahren bei Krebs möglichst minimal-invasiv durchzuführen und um besser gegen sogenannte minimale Resterkrankungen vorzugehen, die in der Tumortherapie problematisch sind. „Der Tumor, den wir sehen können, ist nicht die größte Herausforderung. Viel bedenklicher sind Tumorzellen, die wir nicht aufdecken können und die der Therapie entschlüpfen. Für die besten Erfolgschancen wollen wir neue Methoden entwickeln, um diese Zellen zu charakterisieren. Erst dann lässt sich die Vorgehensweise passgenau und personalisiert planen“, erklärt der Experte für Gynäkologische Onkologie.
Ein weiteres Projekt widmet sich der Versorgungsforschung. „Einige Frauen leiden unter Angststörungen oder Depressionen und fallen durch das Versorgungsnetz. Junge Mütter sind besonders betroffen. Angst und Belastung durch die Diagnose ist auch ein Problem in der Krebstherapie und kann die Therapietreue beeinträchtigen. Wir befassen uns mit der Frage, wie man medizinische Systeme bauen kann, um diese Patientinnen frühzeitig ausfindig zu machen und ihnen zu helfen“, so der 43-Jährige. Dabei spielen integrierte Begleit- und Versorgungsprogramme, psychologische und digitale Ansätze, Lebensqualität und Big Data eine Rolle. Die universitäre Medizin sieht er als eine Wächterin, die in enger Zusammenarbeit mit kooperierenden Kliniken und Behandlungsteams ambulant und stationär die Versorgungslücken schließt.
Markus Wallwiener studierte Humanmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen und wurde dort 2007 zum Dr. med. promoviert. 2009 erhielt er die Facharztanerkennung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Er habilitierte sich 2013 an der Universität Heidelberg und war zuletzt im Universitätsklinikum Heidelberg als kommissarischer Ärztlicher Direktor der Frauenklinik und Leiter des Zentrums für gynäkologische Krebserkrankungen tätig.
Prof. Dr. Heike Kielstein, Dekanin der Medizinischen Fakultät der MLU, erklärt: „Mit Prof. Dr. Markus Wallwiener haben wir einen ausgewiesenen Experten für die Frauenheilkunde gewonnen. Seine wissenschaftlichen Projekte, besonders in den Bereichen Onkologie und Versorgungsforschung, sind translational und patientinnenzentriert. Er ist ein kompetenter Ansprechpartner für die Frauengesundheit und unterstützt die Universitätsmedizin Halle, sich auf diesem Gebiet regional noch stärker mit anderen Versorgern zu vernetzen.“