Neues Bestrahlungsgerät ermöglicht schonende Therapie bei Gelenkerkrankungen
Gutartige Gelenkerkrankungen wie Arthrose, Tennisellenbogen oder Fersensporn können mithilfe von Röntgenreizbestrahlung therapiert werden. Das Team der Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universitätsmedizin Halle setzt hierfür seit kurzem ein sogenanntes Orthovoltgerät ein. Das innovative Bestrahlungsgerät ermöglicht Patient:innen mit entsprechenden Diagnosen eine effektive und besonders schonende Behandlung.
Im Gegensatz zu einer Krebsbestrahlung, wie sie bei bösartigen Tumoren eingesetzt wird, kommt es bei der Röntgenreizbestrahlung nicht zu einer Zerstörung von Gewebe. Stattdessen führt diese zu einer Rückbildung des erkrankten Gewebes oder der Entzündung. „Mithilfe niedrigdosierter Röntgenstrahlen ist es möglich, die lokale Entzündungsreaktion im Gelenkbereich positiv zu beeinflussen, ohne das umliegende Gewebe zu belasten. Dadurch können Schmerzmedikamente oft reduziert oder ganz abgesetzt und die Beweglichkeit der Gelenke verbessert werden“, erklärt Dr. Christian Dietzel, geschäftsführender Oberarzt in der Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, die Vorteile der neuen Orthovoltanlage.
Die Bestrahlung erfolgt üblicherweise in einer Serie von sechs Sitzungen, welche jeweils nur wenige Sekunden dauern und innerhalb von zwei Wochen durchgeführt werden. Die Therapie gilt als nebenwirkungsarm und kann gegebenenfalls nach sechs bis acht Wochen zur Festigung des Ergebnisses wiederholt werden.
„Wir bieten unseren Patient:innen das komplette Leistungsspektrum der modernen Strahlentherapie. Das neue Orthovoltgerät ergänzt unser Angebot optimal als effiziente und schonende therapeutische Alternative“, sagt Prof. Dr. Dirk Vordermark, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie der Universitätsmedizin Halle.