Designhaus Halle und Universitätsmedizin Halle kooperieren bei neuer Wandgestaltung der onkologischen Station
Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 4000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an Krebs. Die Diagnose ist besonders für Patient:innen in diesem Lebensabschnitt, der normalerweise von zunehmender Selbstständigkeit geprägt ist, ein starker Einschnitt. An der Universitätsmedizin Halle werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer Krebserkrankung auf der Interdisziplinären Hämatologischen Onkologischen Station (IHOS) im Landeszentrum für Zell- und Gentherapie (LZG) der Universitätsmedizin Halle behandelt. Um eine möglichst ruhige und angenehme Atmosphäre für ihren häufig langen Aufenthalt zu schaffen, wurden die Wände der Station neu gestaltet.
In Kooperation mit dem Designhaus Halle, dem Existenzgründerzentrum der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, initiierte die Universitätsmedizin Halle einen Mikrowettbewerb und wählte aus drei Beiträgen den Entwurf der Künstlerin Hân Lê aus. Die Siegerin arbeitet als freiberufliche Grafikerin und Illustratorin überwiegend in den Bereichen Projekt- und Kampagnen-Branding, räumliche Gestaltung und Print.
Lê überzeugte die Jury mit einem Konzept für eine dezente Wandgestaltung mit Wohlfühlatmosphäre, die sie in den Klinikalltag transportierte. Wohnliche Elemente wie Zimmerpflanzen, Wandregale und Bilderrahmen sollten figürlich dargestellt werden, jedoch genügend Raum für Interpretationen lassen. Wirken die Wandbilder auf den ersten Blick beruhigend und reduziert, gibt es bei näherer Betrachtung einiges zu entdecken. So sind in einer Darstellung eines Wandregals popkulturelle Referenzen aus Comics und Videospielen integriert, die die Kinder und jungen Erwachsenen wiedererkennen können. Bei der Farbgebung entschied sich die Künstlerin im Austausch mit den Jurymitgliedern der Station für einen pastelligen Grünton und integrierte ihren Entwurf so optimal in die bestehenden Stationsfarben.
Eine der Herausforderungen bestand darin, die Wände innerhalb von knapp sechs Tagen im laufenden Krankenhausbetrieb zu gestalten. Hierfür nutzte Lê vor allem die Abendstunden.
Im Rahmen einer feierlichen Übergabe des Kunstwerks dankten Christiane Becker, Pflegedirektorin und Mitglied des Klinikumsvorstands sowie PD Dr. Jessica Höll, Kommissarische Leiterin der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie I und Dr. Toralf Bernig, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und Jurymitglied, Hân Lê und Vertreter:innen des Designhauses Halle für die Zusammenarbeit. „Die Kooperation mit Frau Lê und dem Designhaus Halle war für uns eine neue, aber sehr angenehme Erfahrung und wir würden uns freuen, wenn sich zukünftig weitere Projekte ergeben würden – vielleicht gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten“, so Bernig.