Mehr Nachhaltigkeit bei Narkosen: Neues Recycling-System für Atemkalk spart CO₂
Die Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universitätsmedizin Halle setzt seit November 2024 ein nachhaltiges Entsorgungskonzept für Atemkalkabsorber um. Anästhesist:innen nutzen diese bei Narkosen, um CO₂ aus der Atemluft der Patient:innen zu filtern. Die gebrauchten Absorber werden nun an den Hersteller zurückgegeben und fachgerecht wiederverwertet.
In Narkosegeräten zirkuliert die Atemluft der Patient:innen, die beim Ausatmen CO₂ enthält, in einem geschlossenen Kreislaufsystem. Atemkalk bindet das ausgeatmete CO₂ dabei chemisch, sodass es nicht zurück in die Atemluft gelangt. Dazu wird die ausgeatmete Luft innerhalb des Narkosegeräts durch einen Kohlendioxidabsorber geleitet, in dem sich Atemkalk befindet. Der Atemkalk fungiert als Filter, der die Luft vom CO₂ befreit.
Die Universitätsmedizin Halle geht mit dem Projekt einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Ressourcennutzung. Atemkalkabsorber, die bisher aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung als „gefährliche Abfälle“ ausschließlich der Sonderabfallverbrennung zugeführt wurden, werden nun gesammelt an den Hersteller zurückgegeben. Dort werden die Kunststoffbestandteile recycelt und zu hochwertigem Rezyklat verarbeitet, das in neuen Produkten Verwendung findet. Der Atemkalk selbst wird einer industriellen Weiterverwertung zugeführt.
„Dieses Verfahren ermöglicht nicht nur eine ressourcenschonende Entsorgung, sondern trägt auch zur Reduktion von Abfall und Umweltbelastung bei. Pro Absorber sparen wir ca. 600 g CO₂ ein“, erklärt Annett Christel, Qualitäts- und Risikomanagerin in der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, die das Projekt gemeinsam mit großer Unterstützung der Logistik, des Abfallmanagements und des Zentral-OPs auf den Weg brachte.
„Mit dieser Maßnahme unterstreichen wir unser Engagement für ökologische Verantwortung und setzen ein weiteres Zeichen für mehr Nachhaltigkeit am Universitätsklinikum Halle (Saale)“, ergänzt Dr. Mathias Achter, Nachhaltigkeitsbeauftragter und Mitarbeiter in der Stabsstelle Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz der Universitätsmedizin Halle.