"Hallesche OP-Wochen": Erfolgsformat setzt sich im sechsten Jahr fort
Mittlerweile kann man mit Fug und Recht von einem Höhepunkt im Studienjahr für die Studierenden an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Auszubildenden des Universitätsklinikums Halle (Saale) sprechen. Die „Halleschen OP-Wochen“ haben sich als feste Größe etabliert und finden vom 18. bis 28. November 2019, jeweils von Montag bis Donnerstag, bereits im sechsten Jahr statt.
Bei den „OP-Wochen“ stehen erfahrene Ärztinnen und Ärzte im Zentral-OP des Universitätsklinikums und führen hauptsächlich Standard-Eingriffe mit typischen Operationstechniken durch. Diese werden jedoch live in die Hörsäle am Universitätsklinikum übertragen, wo ihnen die Studierenden und Auszubildenden der halleschen Universitätsmedizin zusehen können.
Bevor die Übertragung aus dem OP beginnt, stellen Dozentinnen und Dozenten im Hörsaal den jeweiligen Fall vor, erklären die Anatomie und das generell Krankheitsbild, die gängigen Operationsmethoden und kommentieren dann auch während des Eingriffs, was gerade zu sehen ist. Die Studierenden können aber auch Fragen stellen, die sofort direkt aus dem OP oder vom Moderator oder der Moderatorin im Hörsaal beantwortet werden.
Gezeigt werden Operationen aus den verschiedensten Bereichen, beispielsweise eine Schilddrüsenlappen-Entfernung, eine Bypass-Operation zwischen Hauptschlagader und Herzkranzgefäßen, eine minimal-invasive Vorfußoperation und eine robotergestützte, laparoskopische Nierenoperation. Auch ein Eingriff aus der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und der Augenheilkunde steht auf dem Plan. Die Operationen dauern dabei immer jeweils etwa anderthalb Stunden.
„Die OP-Wochen sind eine tolle Möglichkeit, Studierenden gängige Operationen zu zeigen, weil sie nicht immer die Gelegenheit haben, selbst im OP dabei zu sein“, erklärt Prof. Dr. Stefan Plontke, der Initiator der Veranstaltungsreihe.
Plontke verweist aber auch nachdrücklich darauf, dass die Organisation auf vielen Schultern liege und es nur aufgrund des großen Engagements von Ärztinnen und Ärzten, Dozentinnen und Dozenten sowie technischem Personal und der Unterstützung der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Universitätsklinikums Halle (Saale) möglich sei, überhaupt so etwas anbieten zu können. Es sei mit großem planerischen Aufwand verbunden, aber der Erfolg zeige, dass es sich lohne.
Der Dank gelte aber auch den Patientinnen und Patienten. „Diese geben ihr Einverständnis explizit auch für diesen Zweck und werden dazu auch gesondert aufgeklärt. Wir anonymisieren sie außerdem, aber es ist dennoch keine Selbstverständlichkeit, dass sich unsere Patientinnen und Patienten bei den Eingriffen filmen lassen. Sie leisten damit einen großartigen Beitrag zur Lehre und zur Ausbildung unseres medizinischen und pflegerischen Nachwuchses“, sagt Plontke.