Fortschritte in der Krebstherapie: CAR-T-Zell-Therapie auch für an Multiplem Myelom erkrankte Patient:innen an der Universitätsmedizin Halle
Die CAR-T-Zell-Therapie gehört zu den innovativen und vielversprechenden Immuntherapien gegen Krebs. Bereits seit zwei Jahren setzt die Universitätsklinik und Poliklinik für Inneren Medizin IV der Universitätsmedizin Halle drei verschiedene Produkte gegen Lymphdrüsenkrebs ein. Im September 2023 sind nun zwei neue CAR-T-Zell-Produkte (Abecma und Breyanzi) hinzugekommen.
„Tumorzellen entziehen sich den Angriffsversuchen unser körpereigenen Immunabwehr mit Hilfe verschiedener molekularer Mechanismen“, sagt Prof. Dr. Lutz Müller, kommissarischer Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV. Die CAR-T-Zell-Immuntherapie versucht diesen Abwehrmechanismus der Krebszellen zu umgehen. Dabei werden den Patient:innen eigene T-Zellen entnommen und außerhalb des Körpers gentechnisch, durch Einbringen eines Chimären Antigen Rezeptors (CAR), verändert und vermehrt. Nach Vorbereitung der Patient:innen und einmaliger Infusion sind diese CAR-T-Zellen aktiv und in der Lage Tumorzellen aufzuspüren und sie effektiv und zielgerichtet in Patient:innen zu bekämpfen.
„Bei bis zu 50 % der Patient:innen führt diese Therapieform zu einer dauerhaften Zurückdrängung der Erkrankung“, berichtet Prof. Müller. Neben Patient:innen mit aggressiven und indolenten Lymphomen, können seit September 2023 auch Patient:innen mit einem Multiplen Myelom von der CAR-T-Zell-Therapie am Landeszentrum für Zell- und Gentherapie der Universitätsmedizin Halle profitieren. „Mit dem Ausbau der CAR-T-Zell-Therapie und nunmehr fünf verfügbaren CAR-T-Zell-Produkten für sehr verschiedene Formen maligner Erkrankungen können wir das Profil der Universitätsmedizin Halle als universitäres Zentrum der Zelltherapie stärken und die optimale Versorgung unserer Patient:innen nachhaltig sichern“, so Prof. Müller.