Operationen live verfolgen: Hallesche OP-Wochen gehen in die elfte Runde

Ein großer Hörsaal voller Studierender, die auf eine große Projektion blicken, auf der verschwommen eine Operation zu sehen ist.

Jahr für Jahr kommen mehrere hundert junge Menschen zu den Halleschen OP-Wochen in die Hörsäle.

Die Halleschen OP-Wochen bieten ab Montag, den 18. November 2024, wieder moderierte Operationen verschiedener Fachrichtungen im Hörsaal-Livestream. An acht Tagen zwischen 18 und 20 Uhr kann der medizinische Nachwuchs dann abermals Operationen verfolgen, seine Fragen stellen und einiges lernen. Die Besonderheiten der Halleschen OP-Wochen erläutert Initiator und Organisator Prof. Dr. Stefan Plontke, Direktor der HNO-Klinik an der Universitätsmedizin Halle.

Wie würden Sie die Halleschen OP-Wochen für Neuankömmlinge beschreiben?

Stefan Plontke: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Hörsaal und können in Echtzeit und detailliert aus mehreren Blickwinkeln beobachten, wie eine hochmoderne Bypass-Operation mit Herz-Lungen-Maschine durchgeführt wird. Von der minimalinvasiven Behandlung eines Bauchaortenaneurysmas mit Y-Stent bis zur filigranen Kehlkopfoperation zeigen wir auch in diesem Jahr wieder das volle Spektrum der modernen Chirurgie aus insgesamt acht Bereichen.

Die Eingriffe werden live moderiert und von den operierenden Teams kommentiert. Das Publikum kann Fragen stellen, die direkt aus dem OP-Saal beantwortet werden. Vor jeder Operation wird der jeweilige Fall besprochen: Welche anatomischen Besonderheiten sind zu beachten? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Was sind aktuelle Forschungsfragen? Das sind genau die Aspekte, die später in der Praxis und bei Prüfungen entscheidend sind. Live und im direkten Austausch bleibt das Wissen einfach viel besser hängen.

Wie kam es zur Idee, ein solches Angebot auf die Beine zu stellen?

Plontke: In der medizinischen Ausbildung halte ich es für sehr wichtig, bestimmte Operationen einmal gesehen zu haben. Als ich Student war, gab es so etwas nicht. Das wollte ich ändern. An der Universitätsmedizin Halle geht es uns mit dem Angebot darum, die Studierenden aller Studiengänge unserer Medizinischen Fakultät und die Schüler:innen des Ausbildungszentrums für Gesundheitsfachberufe für die operative Medizin zu begeistern und gleichzeitig die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit zu fördern.

Wie hat sich das Format seit der ersten Veranstaltung entwickelt und was sind die Pläne für die Zukunft?

Plontke: Das ursprüngliche Konzept funktioniert bis heute und es ist wirklich toll, wie sich die Halleschen OP-Wochen etabliert haben. Jahr für Jahr kommt der medizinische Nachwuchs in seiner Freizeit zu uns in die Hörsäle, manchmal zu Hunderten. Auch die Kliniken sind mit Begeisterung dabei und die Beteiligten fragen jedes Jahr nach, ob es weitergeht. Es ist eine hervorragende Ergänzung zur klassischen Lehre und durch seine Praxisnähe einfach nicht zu ersetzen. Solange das Interesse so groß ist, machen wir gerne weiter. Mein besonderer Dank gilt dem medizinischen Personal der beteiligten chirurgischen Kliniken, der Anästhesie und des Zentral-OP sowie der Informationstechnik des Universitätsklinikums Halle (Saale), dem Dorothea-Erxleben-Lernzentrum Halle (DELH), dem Dekanat und dem Klinikumsvorstand für die unverzichtbare Unterstützung.

Hallesche OP-Wochen 2024

für Studierende und Auszubildende der UMH
18.11. bis 21.11.24 und vom
25.11. bis 28.11.24
jeweils von 18 – 20 Uhr
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Ernst-Grube-Straße 40, Funktionsgebäude 6,
Hörsäle 3 und 4