Universitätsmedizin Halle kürt drei erste Plätze im Realisierungswettbewerb für Pandemieresilienz-Zentrum
Es ist viel zu bedenken und zu beachten: Adressbildung, Kubatur, Fußabdruck, Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit sind nur einige der Begriffe, die in den Debatten des Preisgerichts immer wieder fielen. Diskutiert wurde all das im Rahmen des Realisierungswettbewerbs für den Bau des Pandemieresilienz-Zentrums der Universitätsmedizin Halle. Dieses auf zwei Gebäude verteilte Zentrum soll sowohl Simulations- und Trainingsflächen als auch Forschungs- und Laborflächen beherbergen und gilt als Auftaktprojekt des geplanten Theoretikums. Im Ergebnis wurden drei erste Plätze vergeben und zwei Anerkennungen ausgesprochen, die jeweils mit einem Preisgeld verbunden sind.
„Wir haben es uns nicht leichtgemacht, denn es sollten die Interessen der verschiedenen Nutzergruppen bestmöglich berücksichtigt werden. Das sind einerseits unsere Forschenden, Lehrenden und Studierenden, andererseits aber auch die Gesellschaft, für die wir einen Entwurf prämieren wollten, der auch nachhaltig und ökologisch wertvoll ist. Es gab für uns allerdings keinen klaren Sieger, weil alle ausgewählten Entwürfe sehr gute Ideen enthielten. Deswegen haben wir uns für drei erste Plätze entschieden“, resümiert die Dekanin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Heike Kielstein.
„Wir bauen dieses Zentrum aber nicht nur für die Universitätsmedizin Halle, sondern auch für das Land. Es soll ein Zentrum werden, das uns mit seinen Trainings-, Ausbildungs- und Laborkapazitäten in die Lage versetzt, pandemischen Situationen oder Katastrophenfällen vorbereitet zu begegnen und sie dadurch gut zu bewältigen. Wir möchten mit allen Platzierten ins Gespräch kommen und uns die Ideen näher erläutern lassen“, sagt Prof. Dr. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Halle (Saale).
Im Nachgang des Wettbewerbs folgen nun entsprechende Verhandlungsgespräche, die dann in die Entscheidung für einen Siegerentwurf münden sollen. Deshalb können die Entwürfe erst nach Abschluss dieser Gespräche gezeigt werden.
Beworben hatten sich 76 Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros, aus denen zwölf Wettbewerbsteilnehmende ausgelost wurden. Letztlich haben elf der Ausgewählten einen Beitrag eingereicht.
In der Preisgerichtssitzung landeten fünf Entwürfe in der Finalrunde, aus denen die entsprechenden Platzierungen und Anerkennungen hervorgingen. Das Preisgericht, bestehend aus Sachpreis- und Fachpreisrichter:innen diskutierte dabei an zwei Tagen unter anderem darüber, welche Fläche die geplanten zwei Gebäude, die das Pandemieresilienz-Zentrum bilden, einnehmen (der sogenannte Fußabdruck), wie voluminös sie sind (die sogenannte Kubatur) oder wie sie sich in die bestehende Bebauung einfügen und ob sie zur Identitätsentwicklung eines Standorts, der Adressbildung, beitragen. Aber auch vorgesehene Baumaterialien, Fassadengestaltungsideen, Lösungen für die Nutzung erneuerbarer Energien und natürlich, ob die Raumplanung den Anforderungen entspricht, wurden diskutiert und flossen letztlich in die Auswahl der Siegerentwürfe ein.
Die ersten Plätze wurden vergeben an Georg Scheel Wetzel Architekten GmbH zusammen mit Weidinger Landschaftsarchitekten aus Berlin, die Architektengemeinschaft Wörner|Traxler|Richter Planungsgesellschaft mbH und Rehwaldt Landschaftsarchitekten aus Dresden sowie Atelier 30 Architekten GmbH aus Kassel zusammen mit Landschaftsarchitekt Jens Krannich (GrünPlan) aus Hannover.