COPD: Neues Verfahren zur Linderung der Atembeschwerden eingesetzt
Chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) betrifft in Deutschland mehr als sechs Millionen Menschen. Sie leiden unter Atemnot, Husten und verstärktem Auswurf. Zur Behandlung werden unter anderem Medikamente eingesetzt, die jedoch nicht immer zu einer nachhaltigen Besserung führen. Eine neue Methode wird nun am halleschen Universitätsklinikum eingesetzt. Die Abteilung für Pneumologie ist ein ausgewiesenes Zentrum für die interventionelle Diagnostik und Therapien von Atemwegserkrankungen.
Es besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, durch eine Verödung von Nervengeflechten in den Atemwegen eine Linderung von Krankheitsbeschwerden zu erreichen. Dieses als Lungendenervierung (engl. „targeted lung denervation“ – TLD) bezeichnete Therapieverfahren, welches im Rahmen von Studien als vielversprechend positiv getestet wurde, fand nun am UKH erstmals Anwendung in der allgemeinen Krankenversorgung.
Eine 74-jährige Patientin, die trotz optimaler medikamentöser Therapie bei geringer Belastung eingeschränkt ist und mehrfach jährliche Verschlechterungen (sog. Exazerbationen) erfährt, wurde nach sorgfältiger Vorauswahl nun durch das Team um den Bereichsleiter Dr. Stephan Eisenmann mit der TLD behandelt. Dieser in Vollnarkose durchgeführte Eingriff dauerte 90 Minuten. Bereits nach wenigen Tagen berichtete die Patientin über eine Beschwerdebesserung.
Langfristiges Ziel ist die Vermeidung von akuten Verschlechterungen und eine Stabilisierung der Beschwerden, um sowohl die Lungenfunktion als auch die Alltagsbelastung zu verbessern. Die Anwendung der Methode wird wissenschaftlich unterstützt, um weitere Erkenntnisse über die Wirkung und den langfristigen Verlauf zu erlangen.