Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des UKH verabschiedet 63 Absolventinnen und Absolventen ins Berufsleben
Für 63 Menschen beginnt am 1. September 2020 ein neuer Lebensabschnitt. Sie haben am 31. August ihre Zeugnisse erhalten, nachdem sie ihre Ausbildung als Pflegekräfte, Kinderkrankenpflegerin und -pfleger, Krankenpflegehilfekräfte oder auch Physiotherapeutinnen und -therapeuten und Medizinisch-technische Laborassistentinnen und -assistenten am Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe am Universitätsklinikum Halle (Saale) beendet haben.
Für einen war es jedoch keine Ausbildung im klassischen Sinne, denn der Iraner Meysam Karimibakhshi hat bereits als Anästhesietechnischer Assistent (ATA) gearbeitet und seinen Beruf sogar studiert. In seinem Fall war es eine Ergänzung, eine sogenannte Anpassungsmaßnahme, die er 19 Monate - integriert in die Ausbildungsklassen -, am Ausbildungszentrum durchlaufen hat. Das erfolgreiche Absolvieren der Maßnahme ist die Voraussetzung dafür, dass er in Deutschland arbeiten kann. „In einem entsprechenden Bewerbungsverfahren wird geklärt, welche Inhalte noch vermittelt werden müssen. Wir haben in Deutschland ja zum Beispiel andere Medikamente oder auch Geräte“, erklärt Christiane Spichale, Fachrichtungskoordinatorin Operationstechnische und Anästhesietechnische Assistenz des Ausbildungszentrums. Mit der Maßnahme sei auch verbunden, dass die Bewerber ihre Sprachkenntnisse mit mindestens dem Level B2 nachweisen müssen.
Am Ende der Maßnahme stehe wie bei den Auszubildenden eine Prüfung. „Die hat Herr Karimibakhshi mit Bravour bestanden und fängt am 1. September bei uns am UKH als ATA an“, so Spichale. Damit ist Meysam Karimibakhshi der erste in Mitteldeutschland, der diese Maßnahme absolviert hat. „Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die diese Maßnahme koordiniert, hat uns gefragt, ob wir das als Ausbildungszentrum übernehmen würden und somit sind wir nun für den Bereich Mitteldeutschland dafür zuständig“, so Spichale weiter. In den kommenden Wochen und Monaten werden weitere Anwärterinnen und Anwärter diese Anpassungsmaßnahme durchlaufen.
Doch nicht nur Meysam Karimibakhshi hat ab 1. September einen Arbeitsplatz. „Einige schließen eine Weiterbildung an, um sich noch weiterzuqualifizieren. Allen anderen aus dem Pflegebereich sind Jobangebote bei uns unterbreitet worden“, so Anne-Kathrin Scheibe, kommissarische Leiterin des Ausbildungszentrums für Gesundheitsfachberufe am UKH. Auch die acht frischgebackenen Physiotherapeutinnen und -therapeuten haben alle einen Arbeitsvertrag. „Die Azubis in den Therapie- und Assistenzberufen werden bei uns zudem nach Haustarifvertrag-Auszubildende bezahlt“, sagt Scheibe.
Die Absolventinnen und Absolventen 2020 nach Berufen:
20 Gesundheits- und Krankenpfleger/innen (14 Frauen, 6 Männer)
7 Kinderkrankenpfleger/innen (6 Frauen, 1 Mann)
13 Krankenpflegehelfer/innen (5 Frauen, 8 Männer)
8 Physiotherapeut/innen (5 Frauen, 3 Männer)
14 Medizinisch-technische Laborassistent/innen (MTLA; 12 Frauen, 2 Männer; 8 davon sind für die Bundeswehr ausgebildet worden)
Und während für die einen nun die Ausbildungszeit endet, beginnt sie für andere erst. Am 1. September begrüßt das Ausbildungszentrum 223 neue Azubis. Darunter sind überwiegend Pflegefachkräfte, wie die neue übergreifende Ausbildung nun heißt, aber auch Operationstechnische Assistenten (OTA) und Anästhesietechnische Assistenten (ATA), die vorwiegend für den eigenen Bedarf am UKH, aber auch für Kooperationspartner wie das BG Klinikum Bergmannstrost, das Universitätsklinikum Magdeburg, das Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau oder das Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen ausgebildet werden. Und die dann – in drei Jahren – die neuen Kolleginnen und Kollegen von Meysam Karimibakhshi sein könnten.
Das Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe war das erste in Deutschland, das ab 2004 die Ausbildung zum beziehungsweise zur ATA angeboten hat. Ausbildungsbeginn ist hierfür alle zwei Jahre. Die nächste Möglichkeit sich dafür zu bewerben, besteht somit zum 1. September 2022. Der Ausbildungsberuf zur Hebamme startet in diesem Jahr zum letzten Mal, ab 2021/22 ist für den Beruf ein Studium erforderlich, das an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angeboten werden wird. Für Pflegefachkräfte besteht zudem die Möglichkeit, auch zum 1. März eine Ausbildung zu beginnen.
Das gesamte Ausbildungsangebot, Bewerbungszeiträume und Ansprechpartnerinnen und -partner sind hier zu finden: www.uk-halle.de/azfg